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KOMMENTAR: Wissenschafter und Chatroboter erklären Schokolade-Beliebtheit

Woran liegt es, dass wir so gerne Schokolade essen? Harald Seitz, Ernährungswissenschaftler beim Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) sagt dazu: „Landläufig wird immer behauptet, dass in Schokolade Stoffe sind, die Glückshormone freisetzen. Das stimmt nur bedingt. Zwar ist im Kakao und Milcheiweiss die Aminosäure Tryptophan enthalten, die im Körper die Produktion des Glückshormons Endorphin anregt, aber nur in sehr geringem Masse. Auch die Mengen vom stimmungsaufhellenden Hormon Serotonin sind für eine Wirkung zu gering.

Aber: Der Körper spielt uns einen Streich. Die Kombination in Schokoladen – Zucker und Fett – aktivieren unser Belohnungssystem. So ist es vor allem die Erwartungshaltung, durch die der Körper ganz automatisch den Transmitter Dopamin ausschüttet und Endorphine freisetzt. Da kann auch schon der Geruch als Trigger ausreichen, um das Belohnungssystem im Gehirn anzuregen. Der Essgenuss selbst kommt übrigens vor allem von der enthaltenen Kakaobutter. Ihr Schmelzpunkt nahe der Körpertemperatur bewirkt das als angenehm empfundene Schmelzen der Schokolade im Mund.“ (BZfE)

Dieselbe Frage hat ein Chatroboter folgendermassen beantwortet:

Es gibt mehrere Gründe, warum Schokolade so beliebt ist:

Geschmack: Schokolade enthält Zucker und Fett, die das Belohnungszentrum im Gehirn stimulieren und ein angenehmes Gefühl vermitteln. Schokolade enthält auch Theobromin, Coffein und andere Stimulanzien, die die Stimmung aufhellen und die kognitive Funktion verbessern können.

Tradition und Kultur: Schokolade hat eine lange Geschichte und wird in vielen Kulturen als besondere Delikatesse betrachtet. Es ist oft mit Feiertagen wie Weihnachten, Ostern oder Valentinstag verbunden und wird oft als Geschenk gegeben.

Verfügbarkeit: Schokolade ist weit verbreitet und leicht zugänglich. Sie ist in vielen verschiedenen Formen und Geschmacksrichtungen erhältlich, von Vollmilch bis dunkle Schokolade mit verschiedenen Füllungen und Zutaten.

Stressabbau: Viele Menschen greifen in stressigen Situationen oder als Trost zu Schokolade, da es kurzfristig das Glückshormon Serotonin freisetzen und somit vorübergehend den Stress lindern kann.

Insgesamt gibt es viele Gründe, warum Menschen Schokolade mögen, aber der Hauptgrund ist wahrscheinlich der Geschmack und die Belohnung, die damit einhergeht. (ChatGPT)

Kommentar der Redaktion

Beide haben recht aber sie fokussieren unterschiedlich. Der Ernährungswissenschaftler fokussiert auf den physiologischen Effekt, nennt mehr Details und gibt seine persönliche Einschätzung zum Serotonineffekt.

Der Chatroboter fokussiert breiter und nennt auch Faktoren wie Tradition und Verfügbarkeit, die aber weniger Lesernutzen haben. Dass der Roboter auch eine Meinung äussert («Hauptgrund wahrscheinlich Geschmack und Belohnung») ist erstaunlich und verleitet zum schmunzeln. Ein Roboter kann ja nur aus im Internet gefundene Einschätzungen von Menschen abschreiben und wird gemäss seinem Algorithmus Prioritäten setzen, was er als (un)wichtig wiedergibt. Immerhin ist sein Fazit in diesem Fall plausibel. Aber Recherche und Ableitung des Fazits sind intransparent: ChatGPT nennt keine Quellen, woher die App Infos und Einschätzung bezogen hat.
(gb)

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