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24.03.2024
Planted lanciert veganes Whole-Muscle-Steak

Planted stellt die neueste kulinarische Innovation vor: das planted.steak, ein neuartiges fermentiertes Vegan-Steak auf pflanzlicher Basis mit sensorischen Eigenschaften wie ein Fleischsteak.
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NEWS: Regional ist Konsumenten wichtiger als Bio

Bei Lebensmitteln ist eine regionale Herkunft wichtig. Mehr als 40 Prozent der Verbraucher achten beim Einkauf auf Regionalität. Das ist ein Fazit einer Analyse des Meinungsforschungsinstituts YouGov zum Thema „Regionalität als Kaufkriterium bei Lebensmitteln“ in Deutschland. Nur „Frische“ (52 %) und der Zuckergehalt (47 %) haben bei der Produktauswahl eine höhere Priorität, zeigen Daten von über 30.000 Menschen. Es folgen „Freilandhaltung“ und „Fettanteil“ (je 39 %), Produkte aus Deutschland (35 %) und saisonale Ware (32 %). Im Vergleich dazu ist eine ökologische Erzeugung (25 %) für die Käufer weniger relevant.

Regionale Lebensmittel wie Obst und Gemüse finden Verbraucher inzwischen nicht nur auf dem Wochenmarkt, sondern auch in grossen Supermärkten. Viele verbinden mit Produkten aus der Heimat ein gutes Gefühl. Steht „regional produziert“ auf dem Etikett, haben 74 Prozent von mehr als 2000 Befragten eine positivere Meinung zu dem Produkt. Regionale Ware wird im Vergleich zu anderen Lebensmitteln als frischer (77 %) wahrgenommen. Bei Bio-Ware haben nur 29 Prozent diesen Eindruck. Auch bei Qualität (49 zu 43 %), Geschmack (43 zu 30 %) und Nährstoffgehalt (40 zu 37 %) schneidet regional im Vergleich zu „Bio“ besser ab. Allerdings finden 25 Prozent, dass bei regionalen Produkten das Preis-Leistungsverhältnis schlechter ist.

Typische „Regional-Käufer“ sind Frauen (56 %) im Alter von über 50 Jahren, die in ländlicher Umgebung leben. Sie planen ihren wöchentlichen Einkauf gerne im Voraus und kaufen bevorzugt in lokalen Fachgeschäften wie Bäcker, Metzger und Gemüsehändler ein. Vor allem Obst und Gemüse werden häufig regional gekauft.

„Allerdings sind Bezeichnung wie ‚aus der Region‘ und ‚heimisch‘ nicht geschützt“, gibt Ernährungswissenschaftler Harald Seitz vom Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) zu bedenken. Die Anbieter von regionalen Erzeugnissen können selbst bestimmen, wie gross ihre Region ist. „Wer auf der sicheren Seite sein möchte, kauft beim Erzeuger oder Händler seines Vertrauens, direkt ab Hof oder auf dem Wochenmarkt.“ Bei verarbeiteten Lebensmitteln sollte auch auf die Herkunft der Zutaten geachtet werden. (BZfE 19.12.2018)

Bio-Kaufmotiv-Forschung: Ergebnisse des EU-Forschungsprojektes ECROPOLIS

Die Frage nach den Gründen, warum sich Verbraucher beim Kauf von Lebensmitteln für oder gegen Bioprodukte entscheiden, beschäftigt die Konsumforschung schon seit einigen Jahren. Seitdem Mitte des letzten Jahrzehnts Biolebensmittel auch den Lebensmitteleinzelhandel erobert haben und immer mehr Gelegenheitskäufer zu Bio greifen, fällt die Antwort noch differenzierter aus. Aktuelle Untersuchungen belegen, dass es „die klassische Biokäuferin“ oder „den Biokäufer“ so nicht mehr gibt. Heute finden sich unter den Biokonsumenten verschiedene Typen mit unterschiedlichen Erfahrungen, Einstellungen und Konsumgewohnheiten im Hinblick auf das Thema Biolebensmittel.

Einige Forscher gehen davon aus, dass sich die Verbraucher immer stärker aus sogenannten „egoistischen Gründen“, d.h. Gründen, bei denen der individuelle Nutzen im Vordergrund steht, für Bioprodukte entscheiden, weil sie sich von solchen Lebensmitteln beispielsweise einen positiven Effekt auf ihre Gesundheit versprechen oder von der Erwartung an ein besonderes Genusserlebnis getrieben werden. Andere Forscher gehen davon aus, dass die uneigennützigen Aspekte, wie z.B. die Unterstützung des Umweltschutzes oder die Förderung einer artgerechten Tierhaltung weiterhin von grösserer Bedeutung sind.

Für Unternehmen ist es aber wichtig, Klarheit darüber zu bekommen, welche Motive den Zielkunden antreiben. Nur dann können die Produkte und die Kommunikation darauf abgestimmt werden. Die Frage, welche Rolle der Geschmack für die unterschiedlichen Typen von Biokonsumenten spielt, ist daher ein Aspekt, der im Rahmen des EU-Forschungsprojektes ECROPOLIS untersucht wird. Daran sind in Deutschland der BNN Herstellung und Handel, die Universität Göttingen (Lehrstuhl Prof. Spiller) und das ttz Bremerhaven als Sensoriklabor beteiligt.

Im Rahmen einer länderübergreifenden Verbraucherstudie wurden insgesamt 1798 (ca. jeweils 300 Teilnehmer pro Land) Biokonsumenten in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Polen, Italien und der Schweiz gefragt, warum sie sich für Biolebensmittel entscheiden. Die Ergebnisse zeigen ein recht differenziertes Bild der Kaufmotive in den jeweiligen Teilnehmerländern der Studie.

Gesünder, mehr Tierwohl, umweltschonender

Insgesamt ist der positive Gesundheitseffekt der wichtigste Grund für den Kauf von Bioprodukten, insbesondere in Polen und Italien. Für die Biokonsumenten in der Schweiz führt mit dem Tierschutz ein uneigennütziger Aspekt die Liste der Kaufmotive an. Der Umweltschutz spielt als Kaufmotiv in allen Ländern eine bedeutende Rolle. Der Geschmack, also der erwartete geschmackliche Vorteil gegenüber der konventionellen Alternative, ist zwar für die befragten Verbraucher der sechs Länder ein Kaufkriterium, spielt aber im Vergleich zu den anderen Kaufmotiven Gesundheit, Umwelt- und Tierschutz eine untergeordnete Rolle. Für deutsche Biokonsumenten beispielsweise ist Gesundheit der wichtigste Kaufanreiz, gefolgt von Umweltschutz, Tierschutz und Geschmack. Die Vertrautheit mit Bio aus Kindertagen ist einzig für die polnischen Biokonsumenten als Entscheidungskriterium beachtenswert.

Diese Ergebnisse zeigen also, dass Biokonsumenten in den verschiedenen Ländern teilweise andere Prioritäten in Bezug auf die Kaufmotive haben. Da es den durchschnittlichen Biokonsumenten aber auch innerhalb eines Staates möglicherweise gar nicht gibt, soll im nächsten Schritt untersucht werden, ob sich Gelegenheitskäufer und Intensivkäufer innerhalb nationaler Grenzen unterscheiden. Als Unterscheidungsmerkmal wird der Geschmacksvorteil von Bio ausgewählt, der in allen Ländern im Mittel nur eine nachgeordnete Bedeutung hat.

Hier zeigen die Ergebnisse der europäischen Verbraucherstudie (ECROPOLIS) für alle teilnehmenden Länder ein differenziertes Bild. Biokonsumenten in Deutschland, die viel Bio kaufen, nennen den guten Geschmack besonders häufig als Kaufmotiv und umgekehrt sagen diejenigen, die nur selten Bio kaufen, dass besserer Geschmack für sie kein vorrangiges Bio-Kaufargument ist. Für deutsche Bio-Intensivkäufer ist also der bessere Geschmack von Bio die stärkste Einflussgrösse für den intensiven Kauf von Lebensmitteln. In Frankreich dagegen wird ein Geschmacksvorteil von Bio weder als vordergründiges Kaufmotiv genannt, noch unterscheiden sich hierbei Bio-Intensivkäufer von Bio-Gelegenheitskäufern. Damit bestätigen die Ergebnisse zumindest für den Vergleich zwischen den Biokonsumenten in den teilnehmenden Ländern, dass man keinesfalls von „dem europäischen Biokonsumenten“ sprechen kann.

Was folgt daraus für das Bio-Marketing?

In Deutschland wird derzeit ein Geschmacksvorteil von Bio selten als Werbeargument genutzt, kaum ein Unternehmen wirbt mit geschmacklichen Besonderheiten von Produkten aus der Bio-Landwirtschaft oder deren Herstellungsverfahren. Guter Geschmack ist in Deutschland aber ein wichtiger Treiber des Bio-Intensivkonsums. Hersteller dürfen also den Aspekt Geschmacksqualität auf keinen Fall vernachlässigen und sollten hier professionelle Sensorikforschung für die Optimierung der Produkte nutzen. Beispielsweise wäre es für eine neu entwickelte Salami denkbar, dass diese vor der Produktneueinführung durch entsprechende sensorische Produktforschung soweit verbessert wird, dass sie den Geschmackserwartungen der Zielkunden entspricht. Dabei ist zu beachten, dass unterschiedliche Zielgruppen unterschiedliche Geschmacksvorlieben haben.

Ein sensorisches Profil der Salami kann Aufschluss darüber geben, welche Produkteigenschaften charakteristisch (z.B. besondere Würzung, angenehme Bissfestigkeit) dafür verantwortlich sind, dass die Salami von den Zielkonsumenten positiv bewertet wird. Diese Merkmale könnten dann in ein entsprechendes Marketingkonzept einfliessen, in dem die geschmacklichen Besonderheiten des Produktes gezielt betont werden. So kann auch die Entwicklung geschmacklich differenzierter und einzigartiger Produkte mit neuen Geschmacksprofilen gelingen, die sich vom Massenmarkt abheben. Aufgrund ihrer Einzigartigkeit haben diese Produkte gute Chancen auf einen festen Kundenstamm.

Autoren: Tim Obermowe, Cosima von Cossel und Achim Spiller vom Institut für Agrarökonomie der Georg-August-Universität Göttingen Quelle: https://n-bnn.de/aktuelles/06122011-warum-kaufen-die-verbraucher-bio-und-welche-rolle-spielt-der-geschmack
(gb)

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Die Verpackungsbranche ist sehr innovativ aber die Suche nach dem optimalen Verpackungsmaterial, das sowohl die Haltbarkeit maximiert als auch den ökologischen Fussabdruck minimiert, ist herausfordernd.




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