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TREND: Nachhaltiger Seafood legt zu

Weltweit entscheiden sich Verbraucher häufiger für nachhaltigen Fisch und Meeresfrüchte. Im vergangenen Jahr sind die Verkaufsmengen von Produkten mit dem MSC-Siegel um sechs Prozent gestiegen, geht aus dem kürzlich veröffentlichten Jahresbericht des Marine-Stewardship-Council (MSC) hervor. Seit 1997 steht Marine Stewardship Council für eine nachhaltige Fischerei. Inzwischen sind weltweit über 20.000 Produkte mit dem blau-weissen Logo erhältlich, davon fast 3.000 in Deutschland. Meeresfrüchte, die mit dem MSC-Siegel gekennzeichnet sind, stammen aus einer Fischerei, die ihre Fanggeräte umweltverträglich einsetzt und Fischbestände verantwortlich nutzt.

Zwischen April 2020 und März 2021 wurden rund um den Globus insgesamt 1.267.000 Tonnen MSC-zertifizierte Meeresfrüchte verkauft. Das entspricht einem Plus von fast sechs Prozent und ist vor allem auf Zuwächse in den USA, Frankreich und Italien zurückzuführen. Der Absatz von Tiefkühlware ist um 26 Prozent und von Konserven um 4 Prozent gestiegen, während die Verkäufe in der Gastronomie um 15 Prozent zurückgegangen sind. Das ist wahrscheinlich auf das veränderte Konsumverhalten während der Coronapandemie zurückzuführen. Die weltweiten Verkäufe von Thunfischprodukten mit dem MSC-Siegel haben deutlich auf 110.000 Tonnen zugenommen (plus 50 %). Besonders hoch war der Zuwachs in Deutschland (plus 83 % bzw. 13.000 Tonnen).

Gleichzeitig ist auch das Angebot an nachhaltigem Fisch und Meeresfrüchten gestiegen. Trotz coronabedingten Schwierigkeiten wurden weltweit mehr Fischerei- und Lieferkettenorganisationen für den Fang und die Verarbeitung von Fisch und Meeresfrüchten mit dem MSC-Siegel zertifiziert. Aktuell sind es über 400 Betriebe, die für 14 Prozent des Wildfangs im Meer verantwortlich sind. Auch immer mehr Supermärkte, Restaurants, Vertreiber und Händler sind am MSC-Programm beteiligt (plus 5 %).

Offenbar wächst das Bewusstsein der Konsumenten für Nachhaltigkeit beim Lebensmitteleinkauf und den notwendigen Schutz der Ozeane, kommentiert der MSC. Aber auch die Konsumgewohnheiten haben sich in Corona-Zeiten verändert. Trotz dieser Fortschritte sind laut MSC weiterhin viele Herausforderungen zu bewältigen. Ein Beispiel ist der weit wandernde Thunfisch, bei dem die Nachhaltigkeit von einem guten Management in allen internationalen Gewässern abhängt. Auch wenn immer mehr Fisch mit MSC-Siegel auf den Markt kommt, sind weltweit etliche Seefisch-Arten von Überfischung bedroht. Eine Alternative zu Seefischen sind Süsswasserfische. Sie gibt es aus regionaler und nachhaltiger Erzeugung. (BZfE)
(gb)

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