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TIPP: Aromatischer Liebstöckel alias Maggikraut

Liebstöckel ist in der Schweiz bekannter unter dem Namen «Maggikraut». Den Namen erhielt der aromatische Doldenblütler, weil sein Geschmack demjenigen der berühmten Flüssigwürze ähnelt. In der Rezeptur von Maggi-Würze ist jedoch gar kein Liebstöckel enthalten. Das Aroma von Maggikraut ist intensiv und charakteristisch und sticht oft schon von Weitem in die Nase. Das Würzkraut hat in der Schweiz von Mai bis August Saison.

Die Blätter des Maggikrauts können frisch oder getrocknet in der Küche verwendet werden. Die gehackten Blätter passen gut zu Fischgerichten, in Suppen, Eintöpfe oder zu deftigen Fleischgerichte wie Siedfleisch.

Liebstöckel ist ein ausgezeichnetes Würzkraut für viele deftige Speisen sowie für Fleischgerichte wie Tafelspitz, Geflügel und Fisch. Es harmoniert hervorragend mit Knoblauch. Für die Zubereitung in warmen Speisen empfiehlt es sich das Kraut erst gegen Ende des Kochens zuzufügen, da es sonst einiges von seinem kräftigen Aroma einbüsst. Zum kochen können sowohl getrocknete als auch frische Blätter verwendet werden. Getrocknete Liebstöckelkräuter sollten immer gut verschlossen sein. Gut geeignet sind Gläser mit luftdichtem Verschluss. Die Kräuter sind am besten kühl und trocken aufzubewahren und vor direktem Sonnenlicht zu schützen.

Winterfest und hochwüchsig

Ursprünglich stammt die Pflanze aus Vorderasien, wo die Temperaturen regelmässig unter den Gefrierpunkt fallen. Deshalb sind seine Blätter relativ gross, stark glänzend und robust – so sind sie beständiger bei Frost oder schlechter Witterung. Die Blattkanten sind markant gesägt und die Farbe der Blätter ist hellgrün. Interessant ist das Phänomen, dass die unteren Blätter auf einem Stil sitzen, die oberen Blätter sich hingegen direkt am Stängel befinden.

Liebstöckel ist eine relativ winterfeste Pflanze und verträgt Temperaturen von bis zu -15°C. Liebstöckel hat eine relativ kurze Blütenzeit von Juli bis August. Dabei wachsen die gelben bis gelbgrünen Blüten in Doppeldolden, wobei auf jeder Dolde bis zu elf Blüten sitzen. Eine Dolde kann man sich als aufgespannten Regenschirm vorstellen, wobei an den Enden der Metallarme die Blüten sitzen würden. Andere bekannte Doldenblütler sind Dill, Koriander oder Giersch.

Liebstöckl wird in der Regel von Ende März bis Ende April gesät und zwar am besten an einen sonnigen bis halbschattigen Platz. Der Doldenblütler ist nicht allzu anspruchsvoll – einzig giessen sollte man ihn regelmässig und ab zu etwas organischen Langzeitdünger oder Kompost verabreichen. Werden die Pflanzen sehr hoch, können sie mit Stäben gestützt werden. Das Kraut ist weit verbreitet in den Kräutergärten der Schweiz und erreicht bei guter Pflege eine Höhe von bis zu 2 Metern.

Liebstöckel als Heilkraut

Bei uns ist das Maggikraut in seiner Wildform nur noch sehr selten zu finden. Früher war es vermutlich stärker verbreitet, denn Liebstöckel war viele Jahrhunderte lang ein bedeutendes Heilkraut. So fand das Maggikraut bereits im 1. Jahrhundert Einzug ins offizielle Arzneimittelverzeichnis.

Für medizinischen Zwecke werden sowohl die Blätter wie auch die Wurzeln und die Samen verwendet; letztere werden insbesondere getrocknet als Tee aufgebrüht (2 Teelöffel Liebstöckelsamen auf ca. 300 ml kochendes Wasser, etwa 10 min zugedeckt ziehen lassen). Besonders die Wurzeln (Rhizome) sind reich an ätherischen Ölen und krampflösenden Inhaltsstoffen, die auch nach dem Trocknen nicht ihre Wirkung verlieren. Die Rhizome haben hier auch vermutlich die stärkste Wirkung.

Um Probleme im Bereich des Magens und Darms zu beheben, z.B. Appetitlosigkeit und Verstopfung, wird entweder ein Tee getrunken und die Blätter gegessen. Bewährt hat sich Liebstöckel jedoch vor allem bei Blasenentzündungen und Harnwegsinfekten, da das Kraut nicht nur entzündungshemmend ist, sondern auch harntreibend wirkt. An dieser Stelle ist Vorsicht für Personen angebracht, die unter Nierenkrankheiten leiden, und sollten Rücksprache mit dem Arzt halten, ob eine Entwässerungskur mit Liebstöckel empfehlenswert ist.

Liebstöckel ist auch in der Frauenheilkunde nicht unbekannt, da sich die krampflösenden und anregenden Inhaltsstoffe vom Maggikraut positiv auf Menstruationsschmerzen auswirken – Gründe, weshalb ein weiteres Synonym für Liebstöckel Gebärmutterkraut heisst. Schwangere sollten aufgrund der durchblutungsfördernden und entkrampfenden Wirkung auf den übermässigen Verzehr von Liebstöckel verzichten. Teilweise kommt Liebstöckel zum Zeitpunkt der Entbindung bei einigen Hebammen zum Einsatz, um die Geburt zu unterstützen. (LID, Kräuter-buch)
(gb)

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