Foodfachzeitung im Internet
Samstag, 27. Juli 2024
Tipp
24.06.2024
KI-Einsatz in der Metzgerei

Effizient, zuverlässig, lernfähig: Chancen künstlicher Intelligenz sind Thema bei der Metzgereimesse SÜFFA 28.-30.9.2024
News, Tipps, …
Druckansicht18.05.2021
FORSCHUNG: Flache Pasta bilden erst beim Kochen 3D-Formen

Erst im Kochtopf bilden flache Teigwaren ihre bekannten 3D-Formen. Der Pastateig wird dazu mit raffinierten Rillenmustern ausgestattet, die beim Kochen die gewünschte Formveränderung bewirken. Diese sogenannte Morphing-Pasta ermöglicht damit erhebliche Einsparungen beim Verpackungsaufwand.

Die einfach gestalteten Spaghetti stecken in recht kleinen Tüten – Spirelli-Nudeln und Co benötigen hingegen vergleichsweise voluminöse Verpackungen. Durch den weltweit grossen Verbrauch an komplex geformten Pasta-Sorten besitzt dieser Unterschied eine beachtliche Bedeutung für den Umweltschutz: Die 3D-Nudeln verursachen vergleichsweise viel Plastik-Verpackungsmüll und ihr Platzbedarf bei der Lagerung und dem Transport ist hoch, was mit einem erhöhten Energieaufwand verbunden ist. Somit sind Optimierungsmöglichkeiten gefragt.

Vor diesem Hintergrund haben die Forscher des „Morphing Matter Lab“ an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh ihre umfangreichen Erfahrungen im Umgang mit formveränderlichen Materialien nun auf Nudelteig übertragen. „Inspiriert haben uns auch Bemühungen der Möbelindustrie, durch möglichst flache Konfigurationen der Produkte Platz zu sparen, die Lagerung zu erleichtern und den mit dem Transport verbundenen CO2-Fussabdruck zu reduzieren“, sagt der Leiter der Arbeitsgruppe Lining Yao. „So beschlossen wir auszuloten, ob wir mit den Morphing-Matter-Technologien flach verpackbare Nudeln herstellen können, die ebenfalls mehr Nachhaltigkeit ermöglichen.“

Das Team machte sich dabei die natürlichen Veränderungen von Nudeln beim Kochen zunutze: Sie dehnen sich durch die Aufnahme von Wasser aus und werden weich. Folglich können Verzerrungen entstehen, wenn der Prozess bei einer Nudel nicht gleichförmig abläuft. Genau dies führen die Wissenschaftler bei ihrem Verfahren gezielt herbei, indem sie den Nudeln Rillenmuster verpassen: Die in den Teig gestanzten Muster verlangsamen das Aufweichen in dem jeweiligen Bereich und sorgen damit für Asymmetrie. „Die Seite mit den Rillen dehnt sich weniger aus als die glatte Seite, was dazu führt, dass sich die Nudeln in bestimmte Form morphen“, sagt Co-Autor Teng Zhang von der Syracuse University.

Rillen formen die Pasta im Topf

Durch sorgfältige Planung, wo und wie die Rillen platziert werden und welche Merkmale sie besitzen, lässt sich erstaunlich präzise steuern, welche Form die Pasta beim Kochen annimmt, berichten die Forscher. Sie konnten zeigen, wie die Merkmale der Rillen, einschliesslich des Seitenwinkels, des Spalts, der Breite und der Tiefe, bestimmen, wie sich die Pasta in verschiedene 3D-Formen verwandelt. Das Verfahren funktioniert sowohl bei getrocknetem als auch bei frischem Teig und offenbar ist auch kein grosser Aufwand bei der Herstellung nötig: Die Nudeln lassen sich leicht durch kostengünstige Methoden wie Stanzen oder durch Giessen in Formen mit den Rillen-Strukturen ausstatten.

Sie haben ihre Technik bereits genutzt, um verschiedene Versionen von Morphing-Pasta aus gewöhnlichem Nudelteig herzustellen. Die speziellen Rillen führten dabei zur Entstehung von Spiralformen, röhrenartigen Gebilden oder Muschel-Strukturen, die verschiedenen Pasta-Sorten entsprechen. „Die gemorphten Nudeln sehen aus und ergeben auch ein Gefühl im Mund wie die herkömmlichen dreidimensionalen Pasta-Sorten,“ berichtet Erstautorin Ye Tao. Tao und ihre Kollegen hoffen nun, mit dem Konzept einen Beitrag zur Vermeidung von Plastikabfall leisten zu können. Zudem scheint auch eine Verringerung des Kohlenstoff-Fussabdrucks im Lebensmittelsektor durch geringeren Lager- und Transportaufwand möglich. (Carnegie Mellon University)
(gb)

News, Tipps, … – die neuesten Beiträge
25.07.2024
dNEWS: Nestlé entwickelt neuartige Fettreduktion bei Milchprodukten
23.07.2024
dTIPPS: Grillieren ohne Gesundheitsrisiko
22.07.2024
dFORSCHUNG: Umdenken beim Fleischkonsum findet statt aber langsam
21.07.2024
dTREND: Zwei aktuelle Foodtrends in der Gastronomie
18.07.2024
dWISSEN: Peperoni - je reifer desto gesünder
16.07.2024dKOMMENTAR: Detailhandel fürchtet Deklarationswahn mit «Transparenzpaket»
15.07.2024dFORSCHUNG: Ratlosigkeit herrscht was Food Waste ist
14.07.2024dTIPP: Grillschalen verwenden aber Alu-freie
11.07.2024dKOMMENTAR: Viel Zucker schädigt die Hirngesundheit
09.07.2024dTREND: Was und wie wir in Zukunft essen werden
08.07.2024dTIPP: Holzkohle- oder Gasgrill - Qual der Wahl
07.07.2024dFORSCHUNG: Gesundsheitsrisiken bei viel Chilischärfe
04.07.2024dKOMMENTAR: Ist Reis noch zukunftsfähig trotz Klimaänderung?
02.07.2024dTIPPS: Gemüse, Mais, Obst und Käse grillieren
01.07.2024dSAISON: Die unterschätzte Fenchelknolle entdecken
30.06.2024dFORSCHUNG: Pflanzendrink ist nicht gleich Pflanzendrink
27.06.2024dNEWS: Die offiziell besten Cervelas prämiert
25.06.2024dNEWS: Coop verkauft neu gefrostete ablaufende Fleischprodukte
23.06.2024dTIPP: Nussig-bitterer Rucola bringt Charakter auf den Teller
21.06.2024dNEWS: die offiziell besten Bioprodukte 2024
18.06.2024dFORSCHUNG: Mann-Frau-Unterschiede beim Fleischkonsum
17.06.2024dTIPP: Erdbeeren zu pikanten Produkten verarbeiten
16.06.2024dKOMMENTAR: Influencer werben für ungeeignete Kinderlebensmittel
13.06.2024dTIPP: Spargeln und Rhabarber vor Saisonende einfrieren
11.06.2024dFORSCHUNG: Bei Zöliakie macht Gluten den Darm zu durchlässig
10.06.2024dWISSEN: Wie ungesund sind Nitrate wirklich?
09.06.2024dFORSCHUNG: gesündere, nachhaltigere Schokolade entwickelt
06.06.2024dNEWS: Bäckerkrone 2024 geht an «Piraten-Bäckerei»
04.06.2024dTIPP: Wasserglacé, Sorbet, Frozen Joghurt - do it yourself
03.06.2024dTREND: Konsum von Schweine-Frischfleisch geht zurück
Ecke für Profis
26.07.2024
.GASTRONOMIE: Erfolgskonzepte der Ernährung in der GV

Die Ernährung ausser Haus verbessern und den Menschen mehr gesundheitsförderliche und nachhaltige Angebote machen: Drei vorbildliche Beispiele.
©opyrights ...by ask, ralph kradolfer, switzerland