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TIPP: Fleisch – Ausstellung der Nationalbibliothek in Bern


Nachdem die Produktion von Fleisch in den vergangenen 150 Jahren massiv zugenommen hat, stellen sich heute viele die Frage: Ist Fleisch essen richtig oder falsch? Fleisch hat aber auch eine lange künstlerische und literarische Tradition, in der die Lust am und der Ekel vor Fleisch verhandelt wurde. Die Schweizerische Nationalbibliothek ist dieser Entwicklung nachgegangen und hinterfragt in «Fleisch – Eine Ausstellung zum Innenleben» (4. März bis 30. Juni 2021) die Rolle dieses Stoffes zwischen Lebewesen, Ware und Genussmittel.

Fleisch ist ein besonderer Stoff. Der Weg führt vom Teller über die Metzgerei und den Schlachthof zurück zur Landwirtschaft. Dabei kommen Fragen nach Gesundheit, Tierwohl und Umwelt auf: Was steckt also im Fleisch? Wo liegt seine Vergangenheit? Und wie schmeckt das Fleisch der Zukunft? Der Konsum von Fleisch hat sich in der Schweiz in den letzten 150 Jahren massiv gewandelt. Die neuen Realitäten in Produktion und Konsum warfen erstmals Fragen nach einem Zuviel für Mensch und Tier auf.

Die problematischen Verhältnisse in Schlachthöfen, der routinemässige Einsatz von Antibiotika in Mastbetrieben, die Rodung des südamerikanischen Regenwalds zur Gewinnung von Weideland: Die Diskussion um fleischliche, vegetarische und vegane Ernährung ist bis heute aktuell. Ob in den Cervelat oder den Grillkäse gebissen wird, hängt von Werten und Identitätsvorstellungen ab. Im Fleisch steckt also auch die Frage nach dem richtigen Leben.

Lust und Ekel

Die Schweizerische Nationalbibliothek ist diesem Wandel nachgegangen und hinterfragt in «Fleisch – Eine Ausstellung zum Innenleben» die Rolle dieses Stoffes zwischen Lebewesen, Ware und Genussmittel. Die multimediale Schau setzt sich aus fünf Bereichen zusammen: «Verzichten», «Präsentieren», «Essen», «Wursten» und «Schlachten». Bei allen stehen Objekte und Werke aus der Sammlung der Schweizerischen Nationalbibliothek im Zentrum, denn die Lust am und der Ekel vor Fleisch wurde von vielen Künstler*innen und Autor*innen verhandelt.

In der Ausstellung finden sich neben Naheliegendem auch überraschende Exponate: Beim Fleisch spielt die Präsentation eine zentrale Rolle. Der Beruf des Metzgers respektive der Metzgerin besteht nicht zuletzt darin, den toten Tierkörper in normierte und übersichtliche Einzelteile zu zerlegen und diese appetitanregend auszustellen. Entsprechend informiert der Verband Schweizer Metzgermeister regelmässig mit Infobroschüren über die Benennung der Fleischstücke. Diese Publikation ermöglicht es den Ausstellungsbesucher*innen, Fleisch quasi durch die Brille der Metzger*innen zu betrachten.

Der Schweizer Künstler Daniel Spoerri entwirft in seiner ironischen Doktorarbeit «A Dissertation on Keftedes» die These, Frikadellen seien eine universelle Kunstform. Mit funkensprühender Fantasie folgt er den Verbindungslinien von Kunst, Literatur und Wissenschaft quer durch die Welt der Fleischklösse. Als Meister der «Eat Art» erweist sich Spoerri auch in seinen Rezeptmappen. Sie enthalten Kochanleitungen für einen spezifischen Körperteil wie Hirn, Hoden oder Blut, illustriert von befreundeten Künstler*innen.

Die Wurst wird in Literatur und Kunst immer wieder aufgegriffen: Kannibalisches findet sich in Friedrich Dürrenmatts früher Erzählung «Die Wurst», Witz in Carl Spittelers Gedicht «Salami» oder Ordnung in der «Wurstmappe» des Künstlers Christoph Hänsli. Auch die Werbung setzte auf die Wurst. Die Firma Bell AG brachte die Erzeugnisse aus ihrer Schlachterei in einer modernen Werbesprache erfolgreich in die Schweizer Küchen, wie das Mortadella-Plakat des Basler Werbeateliers Eidenbenz und das Bell-Plakat der Schweizer Grafikerin Lora Lamm in der Ausstellung illustrieren.

Der Roman «Blösch» des Schweizer Autors und gelernten Metzgers Beat Sterchi bietet eine einzigartige Schilderung des Schlachthauses. In der Ausstellung wird nicht nur sein Buch gezeigt, sondern auch seine Liste der Kühe aus «Blösch» und seine Skizze zu «Blösch» sind zu entdecken.

«Fleisch – Eine Ausstellung zum Innenleben» will dazu anregen, aus verschiedenen Perspektiven auf diesen Stoff zu blicken. Die Schau ist vom 4. März bis am 30. Juni 2021 in der Schweizerischen Nationalbibliothek zu sehen: Hallwylstrasse 15, 3003 Bern

4. März – 30. Juni 2021, Montag–Freitag, 9–18 Uhr, Eintritt frei
www.nb.admin.ch

Öffentliche Führungen: 10. März 2021, 17.30 Uhr (virtueller Rundgang: Instagram @swissnationallibrary); 3. Mai 2021, 12 Uhr; 15. Juni 2021, 18 Uhr

Finissage in Form eines gemütlichen Grillabends mit Gemüse und mehr: 30. Juni 2021, 18 Uhr

Aufgrund der Corona-Pandemie sind Änderungen möglich. Adresse für Rückfragen: Dr. Hannes Mangold, Ausstellungskurator, Schweizerische Nationalbibliothek, Tel. 058 461 81 43, hannes.mangold@nb.admin.ch (Text: Nationalbibliothek)
(gb)

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