Foodfachzeitung im Internet
Mittwoch, 19. November 2025
News, Tipps, …
Druckansicht19.10.2025
TIPP: Bittere Kürbisse und Zucchetti nicht essen

Im Herbst freuen sich Hobbygärtner über eine reiche Kürbis- und Zucchiniernte. Die meisten Kürbisse sind geniessbar und frei von schädlichen Bitterstoffen. Manche enthalten aber sogenannte Cucurbitacine, giftige Bitterstoffe, welche die Pflanze als Schutz vor Fressfeinden bildet. Daher am besten von allen Feldfrüchten aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae), dazu gehören Kürbisse, Zucchini, Gurken und Melonen, vor dem Verarbeiten immer ein kleines, frisches Stückchen roh probieren. Wenn es bitter schmeckt, sofort ausspucken und das Gemüse entsorgen.

Auch Erhitzen wie Kochen, Braten, Einmachen und Backen zerstört die giftigen Bitterstoffe nicht. Nach dem Essen kann es zu Symptomen wie Schleimhautreizungen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Aufstossen, Durchfall oder Magenkrämpfen kommen. Gefährdet sind vor allem Kinder, alte oder kranke Menschen durch ihre kleine Körpergrösse bzw. geschwächten Abwehrkräfte.

Aber wie kann es dazu kommen, dass Kürbisse und Zucchini bitter schmecken? Eigentlich produzieren nur Wildformen der Kürbisgewächse Cucurbitacin, Zuchtformen bilden den Bitterstoff in der Regel nicht mehr. Aber durch bestimmte Bedingungen wie klimatischen Pflanzenstress, den Eintrag von Pollen (Kreuzungen) oder Spontanmutationen können auch Zuchtformen wieder den Bitterstoff bilden.

Meist entsteht das Gift unbeabsichtigt im Hobbygarten, wenn sich essbare Kürbisarten mit nicht essbaren Zierkürbissen kreuzen. Insekten transportieren die Zierkürbis-Pollen sogar über Entfernungen bis zu einem Kilometer hinweg. Die direkt daraus entstehenden Feldfrüchte schmecken nach der Ernte noch ganz normal und sind geniessbar. Doch wenn deren Samen für die nächste Saison verwendet werden, können bittere und giftige Nachkommen entstehen.

Besonders betroffen sind alle Cucurbita-pepo-Arten und -Sorten. Dazu gehören zum Beispiel Zucchini, Spaghetti-Kürbis und der Ufo-Kürbis. Diese lassen sich besonders leicht mit nicht essbaren Zierkürbissen kreuzen, die oft hohe Cucurbitacin-Werte enthalten. Damit die Ernte sicher essbar bleibt, sollte kein Saatgut aus eigener Ernte verwendet werden, wenn Zierkürbisse in der Nähe wachsen. Am besten jedes Jahr neues Saatgut oder Setzlinge im Fachhandel kaufen.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, wählt Kürbisse, die sich nicht mit Zierkürbissen kreuzen. Beim Hokkaido-, Butternut- und Muskatkürbis besteht somit keine Gefahr, dass sie bitter und giftig werden. In Läden oder auf Wochenmärkten erhältliche Gurken, Zucchini und Speisekürbisse enthalten normalerweise keine Bitterstoffe mehr und schmecken in vielen leckeren Rezepten. Ein kurzer Knabber-Test beim Schneiden ist bei der grossen Kürbisfamilie aber immer ratsam und bringt neben leckerem auch sicheren Genuss. (BZfE)
(gb)

News, Tipps, … – die neuesten Beiträge
18.11.2025
dTIPP: Halbdörrfrüchte als natürliches Süssungsmittel
16.11.2025
dWISSEN: Süsse Vielfalt der Birnen
14.11.2025
d NEWS: Schweiz triumphiert an World Cheese Awards
12.11.2025
dNEWS: Barry Callebaut setzt auf kakaofreie Schokolade
07.11.2025
dSAISON: Kardy – Gemüse-Geheimtipp aus der Westschweiz
04.11.2025dTIPP: Igeho-Messe 15.-19.11.2025 in Basel
03.11.2025dFORSCHUNG: Herkunft kann über Umweltfreundlichkeit täuschen
29.10.2025dWISSEN: Hafer ist glutenhaltig – oder doch nicht?
27.10.2025dKOMMENTAR: Warum Schweizer Brot?
24.10.2025dWISSEN: Gesunde Baumnuss
23.10.2025dNEWS: Nationalratskommission lehnt die Ernährungsinitiative ab
22.10.2025d KOMMENTAR: Welchen Wert hat unser tägliches Brot?
21.10.2025dNEWS: Der «ausgewogene Teller» für gesunde Ernährung
19.10.2025dTIPP: Bittere Kürbisse und Zucchetti nicht essen
12.10.2025dKOMMENTAR: Wie gesund sind Alternativen zu tierischen Lebensmitteln?
10.10.2025dSAISON: Wildobst Kornelkirsche
09.10.2025dTIPP: Zürcher Brotfest 25.10.2025
06.10.2025dTIPP: Süsskartoffel vielseitig garen oder roh essen
05.10.2025dNEWS: prämierte Neuheiten und Trends der Anuga 2025
03.10.2025dSAISON: Hagebutte richtig verarbeiten
02.10.2025dTIPP: OLMA Messe St.Gallen 9.-19. Okt 2025
01.10.2025dNEWS: Heute ist Internationaler Tag des Kaffees
27.09.2025dNEWS: Heute ist Tag der Pilze
26.09.2025dTIPP: Esskastanien für die Herbstküche
25.09.2025dWISSEN: Allergierisiken durch Lupinensamen
24.09.2025dNEWS: Bigler Fleischwaren übernimmt Favorit Geflügel
23.09.2025dWISSEN: Wie wird Ersatz für tierische Lebensmittel hergestellt?
22.09.2025dNEWS: Die besten Jung-Foodfachleute der SwissSkills 2025
20.09.2025dTIPPS: Wildpilze sammeln und richtig verarbeiten
18.09.2025dKOMMENTAR: Information statt Regulierung bei zucker-, salz- und fetthaltigen Produkten
©opyrights ...by ask, ralph kradolfer, switzerland