Foodfachzeitung im Internet
Freitag, 17. Januar 2025
News, Tipps, …
Druckansicht23.09.2024
KOMMENTAR: Reaktionen auf neue Ernährungsempfehlungen

Die neuen Ernährungsempfehlungen des Bundes haben gemischte Reaktionen hervorgerufen. Insbesondere, dass in der neuen Lebensmittelpyramide kein rotes Fleisch mehr dargestellt wird, stösst auf Kritik.

Schweizerischer Bäuerinnen- und Landfrauenverband
Der SBLV fordert, dass die Lebensmittel in der Pyramide deutlich und unverwechselbar dargestellt werden. Er kritisiert, dass die neue Lebensmittelpyramide zwar eine Vielfalt an proteinreichen Produkten aufzeige, aber die Diversität von Fleischprodukten nicht berücksichtige. Insbesondere, dass rotes Fleisch nicht mehr visuell dargestellt wird, stösst auf Kritik. Ebenfalls bedauert es der Verband, dass ökologische Aspekte neu Teil der Pyramide sind, wo deren primärer Zweck Empfehlungen für eine gesunde Ernährung seien. Positiv hebt der SBLV hervor, dass Milchprodukte als wichtige Kalziumlieferanten eine eigene Kategorie erhalten haben. Dies bestätige die wichtige Rolle der Milchprodukte für eine gesunde Ernährung.

Verband Schweizer Gemüseproduzenten
Wenig überraschend bleibe Gemüse eine wichtige Basis gesunder Ernährung, so der VSGP. Der Verband bedauert jedoch, dass in den Empfehlungen nicht auf den Saisonkalender verwiesen wird. Der Konsum von saisonalem Gemüse helfe, die Ökobilanz auf dem Teller zu verbessern.

Schweizer Milchproduzenten SMP/Swissmilk
Die Milchproduzenten zeigen sich erfreut darüber, dass die Bedeutung von Milch und Milchprodukten mit zwei bis drei Portionen unbestritten bleibt. Milch liefere essenzielle Nährstoffe, die in pflanzlichen Alternativen oft nicht verfügbar seien. Entsprechend gehöre Milch zu einer gesunden und nachhaltigen Ernährung.

Proviande
Die Fleischbranchenorganisation Proviande kritisiert, dass der Fleischanteil in den neuen Empfehlungen stark abgewertet wird. Fleisch sei ein äusserst hochwertiges Lebensmittel für eine ausgewogene und gesunde Ernährung und stehe fälschlicherweise bei Gesundheits- und Lebensmittelaspekten in der Kritik. Es liege keine wissenschaftliche Evidenz vor, dass die heutige Menge an in der Schweiz konsumiertem Fleisch sich negativ auf die Gesundheit auswirke. Pflanzliche Proteine seien kein gleichwertiger Fleischersatz. Auch die visuelle Darstellung von Fleisch in der Lebensmittelpyramide mit lediglich einer Pouletbrust sei nicht nachvollziehbar, insbesondere weil kein rotes Fleisch darauf erscheine.

Swissveg
Die Interessenvertretung der Veganer und Vegetarier Swissveg zeigt sich zufrieden, dass die neuen Empfehlungen vermehrt pflanzliche Proteinquellen beinhalten und den Fleischkonsum einschränken. Auch dass die negativen ökologischen Aspekte des Fischkonsums angesprochen werden, bezeichnet die Organisation als positiv. Swissveg kritisiert hingegen, dass Milch nicht nur weiterhin empfohlen, sondern gar in einer eigenen Kategorie hervorgehoben wird.

BirdLife / WWF / Greenpeace
Die drei Umwelt- und Tierschutzorganisationen kritisieren, dass keine relevante Konsumreduktion von tierischen Produkten empfohlen werde. Sie stellen in Frage, ob mit den Empfehlungen die Ziele zur Reduktion des Klimafussabdruckes bei der Ernährung erreicht werden können. Um dieses zu erreichen, brauche es eine Ernährungswende. (LID)
(gb)

News, Tipps, … – die neuesten Beiträge
16.01.2025
dWISSEN: Glutenfreier Buchweizen für Brot?
14.01.2025
dKOMMENTAR: Wie sicher sind alternative Eiweissquellen?
12.01.2025
dTIPP: CHEESEAFFAIR – Käsemesse in Aarau 3.+4.2.2025
09.01.2025
dTREND: Pflanzliche Ersatzprodukte etablieren sich
08.01.2025
dWISSEN: Blattkohl ist Gemüse des Jahres - von Feder- bis Palmkohl
07.01.2025dNEWS: Coop-Supermärkte im 2024 um 2% gewachsen
29.12.2024dTIPP: Pilze als aromatische Alleskönner
27.12.2024dWISSEN: Urgetreide Khorasan-Weizen und Waldstauden-Roggen
23.12.2024dTIPP: Weihnachtsguetzli mit weniger Butter und Zucker
22.12.2024dWISSEN: Was unterscheidet Preiselbeere von Cranberry?
19.12.2024dFORSCHUNG: Gesunde nachhaltige Omega-3-Fettsäuren aus Algen
18.12.2024dTIPP: Nachhaltig essen mit dem Klimateller
16.12.2024dWISSEN: welche Zuckerart für welche Anwendung?
13.12.2024dFORSCHUNG: Proteinbasierte Süssstoffe als Zuckerersatz
11.12.2024dTIPP: Top 5 Weihnachtsgewürze für Backwaren
09.12.2024dKOMMENTAR: Zeitenwende durch künstliche Intelligenz
05.12.2024dNEWS: Café crème-Gastropreis wieder gestiegen
04.12.2024dFORSCHUNG: Veganer Eiweissschaum-Ersatz aus Erbsen
02.12.2024dTIPP: Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen aber noch geniessbar
01.12.2024dNEWS: Alkoholfreies Bier weiterhin im Trend
29.11.2024dWISSEN: Bei Marzipan und Krokant auf Nachhaltigkeit achten
27.11.2024dTIPP: Hype um Dubai-Schokolade - selber machen statt Schlange stehen
26.11.2024dFORSCHUNG: Futterprägung durch Zuckerkonsum beim Kleinkind
23.11.2024dSAISON: Zwiebel in einer Produktionskrise
22.11.2024dNEWS: Preisschwankungen nicht wegen Nahrungsmittel-Spekulation
21.11.2024dNEWS: Promarca prämiert innovativste Lebensmittel
15.11.2024dWISSEN: Vielseitige Reissorten
14.11.2024dNEWS: Beat Eggs als «Metzger des Jahres 2024» ausgezeichnet
12.11.2024dNEWS: Revision der NOVA-Verarbeitungsgrad-Klassifikation
11.11.2024d FORSCHUNG: Fermentierte Apfelblüten als Functional Food
©opyrights ...by ask, ralph kradolfer, switzerland