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TREND: Konsum von Schweine-Frischfleisch geht zurück

Der anhaltende Trend zu weniger Fleischkonsum in den Industrieländern trifft vor allem die Schweinebranche. Der Schweinefleischkonsum in der Schweiz ist rückläufig. «Der Konsum von Schweinefleisch in der Schweiz nimmt jährlich um 1 bis 2 Prozent ab; insbesondere junge Konsumentinnen und Konsumenten essen weniger Schweinefleisch», sagt Stefan Müller, Geschäftsführer von Suisseporcs.

Es besteht ein grosser Zielkonflikt zwischen dem Wunsch nach mehr Tierwohl und der Zahlungsbereitschaft der Konsumentinnen und Konsumenten. Obwohl diese eine tierfreundlichere Schweinehaltung wünschen, die auch entsprechende Mehrkosten z. B. durch den Stallbau und Mehrarbeit verursacht, ist ihre Bereitschaft gering, diese Kosten mitzutragen. «Label bedeutet Mehrflächensysteme mit eingestreuten Liegeflächen und Auslauf», so Müller. «Jetzt hat die Migros angekündigt, den Anteil an Label-Schweinefleisch zu reduzieren, weil die Nachfrage an der Ladentheke zurückgeht.»

Und weiter: «Bei verarbeitetem Fleisch, z.B. Charcuterie-Produkten, gibt es keinen Rückgang, während der Verzehr von traditionellem Frischfleisch wie Kotelett, Steak und Schnitzel zurückgeht. Hier könnten vor allem die Verarbeiter ansetzen. Allerdings gibt es in Sachen Innovationsfreude bei der Entwicklung neuer Fleischprodukte noch Potential, insbesondere bei Produkten für junge Konsumentinnen und Konsumenten.»

Müller hat klare Vorstellungen, wie sich die Schweinebranche in Zukunft entwickeln wird und welche Trends sich abzeichnen. «Die Schweizer Schweineproduktion hat dank der Nähe zu den Konsumenten und der Ausrichtung auf Nachhaltigkeit eine Chance, sich auf dem geschützten Markt zu behaupten. Das Ziel, 90 Prozent des Inlandkonsums abzudecken, bleibt bestehen. Die Anpassung an die veränderten Ernährungsgewohnheiten und der - unnötige - politische Druck auf die Nutztierhaltung werden aber die Nachfrage weiter reduzieren und damit zu weniger Schweinebetrieben führen», sagt er und ergänzt: «Der Trend geht zu weniger, aber stärkeren Betrieben».

Der Schweinemarkt in der Schweiz kennt aufgrund des Schweinezyklus und des freien Marktes wirtschaftlich sehr gute und sehr schlechte Zeiten. Die Krise 2022/2023 – eine Überproduktion von Schweinefleisch – führte dazu, dass Schweinehälften mit Verlust nach Deutschland exportiert werden mussten. Das Ziel war, Tierschutzprobleme auf den Betrieben zu vermeiden. (LID)
(gb)

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