Foodfachzeitung im Internet
Freitag, 25. Oktober 2024
News, Tipps, …
Druckansicht15.02.2024
FORSCHUNG: Foodwaste für Schweinefutter statt Biogas

F In einer Studie haben Forschende von Agroscope und der Universität Milano untersucht, wie sich die Verfütterung von salzigen und süssen Lebensmitteln, die nicht mehr für die menschliche Ernährung geeignet sind, auf die Wachstumsleistung, die Verdauung der Futterration sowie die Zusammensetzung des Schlachtkörpers in der Vor- und Endmast auswirken.

36 männliche Schweine des Schweizer Edelschweins – die wichtigste Rasse in der Schweiz – wurden in drei Gruppen unterteilt. Eine erhielt eine Standardration auf Getreidebasis, bei einer wurden 30% der Ration durch salzige und bei einer 30% durch süsse Lebensmittel ersetzt. Die Ergebnisse sind vielversprechend: Die Fütterung mit sogenannten «former food products» hatte keine negativen Auswirkungen auf die Wachstumsleistung in der Vor- und der Endmast. Auch der Gesamtfettgehalt wurde nicht beeinflusst. Ein Unterschied wurde festgestellt: Die Schweine, welche mit süssen Produkten gefüttert wurden, hatten mehr Bauchfett als jene mit der salzigen Ration.

Die Forschenden bezeichnen die Verwendung von salzigen und süssen Lebensmitteln in der Schweinefütterung im Fazit als interessante Möglichkeit zur Einschränkung von Food Waste. Denn mithilfe der Verfütterung können die nicht mehr für den menschlichen Verzehr geeigneten Lebensmittel weiterhin für die Nahrungsmittelproduktion verwendet werden und führen so auch zu einer Verbesserung der Umweltbilanz der Lebensmittelproduktion.

Der Schweizer Schweinzucht- und Schweineproduzentenverband Suisseporcs sieht sich mit der Studie bestätigt. «Das sind spannende Zusammenhänge und wertvolle Erkenntnisse für die gesamte Ernährungswirtschaft und die Lebensmittelversorgung», sagt der stv. Geschäftsführer Adrian Schütz. Das Schwein habe seit jeher die Funktion der Verwertung von Nebenströmen bei der Lebensmittelherstellung eingenommen. Der Ansatz sei deshalb nicht neu. «Die Möglichkeiten im Einsatz bei der Schweinehaltung ohne Auswirkungen auf Leistung und Gesundheit sind nun vertieft untersucht worden. Was im täglichen Einsatz funktioniert, wurde nun wissenschaftlich bestätigt», so Schütz. Das seien nützliche Ergebnisse für die Schweinebranche.

Schütz zeigt sich überzeugt davon, dass das Potenzial noch grösser ist als es heute in der Fütterung bereits eingesetzt wird. Bereits aktuell werden viele Nebenprodukte aus der Lebensmittelverarbeitung bei der Fütterung verwendet. «Das Schwein nimmt deshalb vernünftigerweise eine wichtige Rolle im Aktionsplan Food Waste ein. Statt im Kompost, in einer Biogasanlage oder gar in der Kehrichtverbrennung können Reste der Lebensmittelkette sehr sinnvoll über unsere Schweine zu hochwertigem Eiweiss und unentbehrlichen Nährstoffen für den Menschen verarbeitet werden», so Adrian Schütz. (LID)
(gb)

News, Tipps, … – die neuesten Beiträge
24.10.2024
dTREND: Teigwaren aus Schweizer Dinkel legen zu
23.10.2024
dWISSEN: Maniok und Yamswurzel richtig verarbeiten
20.10.2024
dTIPP: Gastromesse Goûts & Terroirs 2024
17.10.2024
dTIPP: Swiss Bakery Trophy 30.10.-3.11.2024
16.10.2024
dKOMMENTAR: Gesundheitskosten senken mit Zuckersteuer
14.10.2024dSAISON: Vitamin- und proteinreicher Rosenkohl
13.10.2024dKOMMENTAR: Politik und Wirtschaft beeinflussen Ernährungsempfehlungen
07.10.2024dKOMMENTAR: Was dürfen Nahrungs-Ergänzungsmittel (nicht) enthalten?
03.10.2024dWISSEN: Chicorée richtig verarbeiten roh oder gekocht
02.10.2024dFORSCHUNG: Dauerhaft zuviel Lactose kann Gehirn schädigen
29.09.2024dKOMMENTAR: Kuhmilchprodukte vs pflanzliche Alternativen
26.09.2024dTIPP: Richtig einfrieren und auftauen – was (nicht) frosten
24.09.2024dKOMMENTAR: Vertical Farming für künftige Proteinversorgung
23.09.2024dKOMMENTAR: Reaktionen auf neue Ernährungsempfehlungen
22.09.2024dNEWS: Mehrheit der Schweizer lehnt Zuckersteuer ab
18.09.2024dKOMMENTAR: Proviande kritisiert neue Ernährungsempfehlungen
17.09.2024dTIPP: Gurken richtig verarbeiten
16.09.2024dFORSCHUNG: Laborfleisch neu mit schmerzfreier Stammzellen-Entnahme
15.09.2024dTIPPS: Die richtige Kürbissorte für diverse Gerichte
12.09.2024d NEWS: Planted brilliert an Swiss Vegan Awards 2024
11.09.2024dNEWS: Bund aktualisiert Ernährungsempfehlungen
10.09.2024d KOMMENTAR: warum die Schweiz eine Hochpreisinsel ist
09.09.2024dFORSCHUNG: Schon Kleinkinder essen zu süss und ungesund
06.09.2024dWISSEN: Die beliebtesten Äpfel der Schweiz
05.09.2024dTREND: Zubereitungen mit der Heissluftfritteuse
30.08.2024dNEWS: St. Gallen findet hohe PFAS-Schadstoffmengen im Fleisch
29.08.2024dNEWS: ALDI vergrössert Frisch-, Regional- und Bio-Sortiment
26.08.2024dWISSEN: edle Baumnüsse und eingelegte Schwarznüsse
25.08.2024dTIPPS: Gewürze richtig behandeln und anwenden
22.08.2024d NEWS: Ernteprognose von Äpfeln und Birnen neu mit KI
Ecke für Profis
22.10.2024
Schweizer Teigwaren enthalten wenig Heimatweizen

Schweizer Teigwaren aus hiesigen Rohstoffen sind Nischenprodukte. Hartweizen muss grösstenteils importiert werden, ist aber einer der Erfolgfaktoren.
©opyrights ...by ask, ralph kradolfer, switzerland