Foodfachzeitung im Internet
Mittwoch, 8. Mai 2024
Publireportage
05.05.2024
Innovative Nutzung der Kakaofrucht bei PulpaMulpa

PulpaMulpa hat den Kakaofruchtwein Cacoboa lanciert sowie das Kakaofruchtgetränk Pulpoca – Innovationen, welche die Verschwendung der Kakaopulpe verhindern.
News, Tipps, …
Druckansicht14.11.2023
KOMMENTAR: Food-Upcycling - innovative Lebensmittel aus Nebenprodukten

An einem Bio-Gipfel an der Hochschule HAFL zeigte sich kürzlich, wie aus Nebenströmen – also etwa Lebensmittel-Überresten aus der Verarbeitung – neue Produkte entstehen können. Noch ist der Trend zum Food-Upcycling frisch, doch zahlreiche Ideen sind vorhanden und Start-Ups stehen bereit, wie der Bio-Gipfel in Zollikofen zeigte. «Vor 15 Jahren gab es einfach keine Produkte auf diesem Markt», erklärt Tobias Kistler (33), Mitbegründer und Leiter der Produktionsabteilung bei Luya, einem 2021 gegründeten Berner Start-up mit 15 Mitarbeitern. Das Unternehmen verarbeitet Okara, das Fruchtfleisch der Sojabohne ist ein Nebenprodukt der Tofu- und Sojadrink-Produktion, durch Fermentation und Zugabe von Kichererbsen.

Für Kistler ist aber auch klar: «Ich glaube nicht, dass die Konsumenten bereit sind, ihr Geld für die Ideale einzusetzen, die sie vertreten. Sie mögen zwar die Idee der Nachhaltigkeit, dass man die Verschwendung eindämmen soll, aber damit hört es auf. Es ist also das Produkt, das für sich selbst den Unterschied machen muss, durch seine eigenen Qualitäten.» Andernfalls werde das Produkt sein Publikum nicht finden, meint Kistler.

Im Luya-Sortiment unterscheiden sich die Produkte je nach den Mikroorganismen, die für die Fermentation verwendet werden. Die Konsistenz ist mehr oder weniger elastisch und die Aromen orientieren sich an der Art von Umami, einem japanischen Wort, das sich aus den Begriffen "umai" (köstlich) und "mi" (Geschmack) ableitet. Umami ist der berühmte fünfte Geschmack, der das Material bündelt, der tiefe Geschmack der Fermentation von pflanzlichen und tierischen Proteinen.

Molke-Upcycling

Ein weiteres Beispiel für das Upcycling ist Molke, die in der Schweiz bei der Käseproduktion in grossen Mengen anfällt. Die 42-jährige St. Gallerin Doris Erne, wie Tobias Kistler Absolventin der ETH Zürich, hat es sich seit 2018 zum Ziel gesetzt, diese vitamin- und mineralreiche Ressource für die Ernährung von Sportlerinnen und Sportlern in Form von Getränken oder Porridges aufzuwerten. Am Bio-Gipfel veranstaltete die Firma Wheycation am Rande der Tagung eine Verkostung eines neuen Caramels auf Lactosebasis. «Es ist sehr konzentriert und passt perfekt zu Eis oder Brötchen. Man könnte es auch in ein Gel oder einen Energieriegel einarbeiten», erklärte Doris Erne.

Der Erfolg des Projekts hängt auch von den Kontakten mit den Käseproduzenten ab. «Derzeit ist es die Firma Hochdorf Swiss Nutrition, die uns das Proteinpulver herstellt. Kleine Käsereien haben ein grosses Interesse, die Molke zu verwerten. Wir werden öfters von solchen kontaktiert. Gegenwärtig beschränken wir uns jedoch darauf, ihnen das Herstellungsverfahren unserer Getränke, das Rezept und andere Rohstoffe zu verkaufen, damit sie diese Getränke selbst herstellen und vermarkten können», sagt Erne.

Trendiges Image entwickeln

Wie Kistler sagt auch Erne, dass eine nachhaltige Produktion in einem geschlossenen Kreislauf keineswegs eine Erfolgsgarantie sei: «Beim Essen ist das Wichtigste, dass es richtig gut ist», bestätigt Doris Erne. «Aber auch dafür müssen die Leute die Produkte zunächst mal probieren. Also arbeiten wir mit Online-Marketing-Spezialisten, um die Gesundheit unseres Produktes hervorzuheben, um ein trendiges Image zu entwickeln, mit Sportbotschaftern – am besten mit Idolen -, mit denen wir uns identifizieren», so Erne. «Denn wenn das Produkt für sie erstrebenswert ist, wollen wir es auch probieren. Aber das alles kostet natürlich sehr viel Geld, und wir haben dieses Budget aktuell nicht.»

Für Tobias Kistler ist es auch der Preis, der den Konsumenten zum Probieren animieren kann. «Wenn das Angebot günstig ist, ist das ein wichtiges Argument. Unser Rohstoff ist an der Basis nicht teuer. Aber die Verarbeitung und die Logistik können schnell teuer werden. Man müsste einige Schritte automatisieren, wenn möglich mit Tofufabriken zusammenarbeiten, um gross zu denken, während wir im Moment wie eine Manufaktur sind.» (LID)
(gb)

News, Tipps, … – die neuesten Beiträge
07.05.2024
dTIPP: Solanin in Kartoffeln, Tomaten und Auberginen vermeiden
06.05.2024
dKOMMENTAR: Laborfleisch künftig vom Bauernhof?
02.05.2024
dFORSCHUNG: Ernährungs- und Klimainfos beeinflussen Fleischkonsum kaum
30.04.2024
dTIPP: Liebstöckel – verkanntes Küchenkraut
29.04.2024
dWISSEN: Biersorten und ihre Herstellung
28.04.2024dKOMMENTAR: Wie (un)gesund sind hochverarbeitete Bioprodukte?
25.04.2024dNEWS: Bio Suisse mit Rekordumsatz im 2023
23.04.2024dTIPPS: Gesunde Kost mit weniger Fleisch
22.04.2024dWISSEN: Korianderblatt – eigenwilliges Küchenkraut
21.04.2024dNEWS: Weinkonsum sinkt aber Schweizer Weine legen zu
18.04.2024dKOMMENTAR: Umstrittene WHO-Empfehlung zur Fettaufnahme
16.04.2024dTIPP: Käserinde essen - nicht nur Geschmacksfrage
15.04.2024dFORSCHUNG: Nutri-Score beeinflusst Kaufverhalten
14.04.2024dNEWS: Bundesrat empfiehlt Ablehnung der Stopfleber-Initiative
10.04.2024dWISSEN: Vanillin feiert heute 150 Jahre
09.04.2024dNEWS: Mit KI entwickelte Biere schneiden besser ab
08.04.2024dKOMMENTAR: Warum Food-Innovationen so lange brauchen
07.04.2024dTIPP: Hype um unnötige, teure High-Protein-Produkte
04.04.2024dNEWS: Prämierte innovative Neuheiten der Anuga FoodTec 2024 
02.04.2024dFORSCHUNG: Neuartiger elektronischer Sensor erkennt Mikroben
01.04.2024dTREND: Mehr Frischkäse-Konsum, Halbhartkäse abnehmend
31.03.2024dTIPP: Kaninchen-Kochtipps von Spitzenköchen
28.03.2024d NEWS: Migros-Gewinn sinkt trotz Rekordumsatz um 50%
26.03.2024dTIPP: Ostereier natürlich färben mit Kräutern, Gemüse etc
25.03.2024dTIPP: Holzig-blumiger Majoran für die deftige Küche
21.03.2024dNEWS: Camembert ist vom Aussterben bedroht
19.03.2024d NEWS: Parlament verlangt bessere Regelung des Nutri-Score
18.03.2024dTIPP: Sprossen und Microgreens aus Kresse, Rettich oder Radieschen
17.03.2024dTIPP: neue Ernährungsempfehlungen: ¾ pflanzlich -
¼ tierisch

14.03.2024dKOMMENTAR: Kuh und Klima – Nahrungskonkurrenz vermeiden
Ecke für Profis
03.05.2024
.TECHNOLOGIE: Smarte Schnelltests für Haltbarkeits-Ermittlung

Haltbarkeiten präziser und schneller bestimmen dank innovativen Sensorik-Technologien wie elektronische Nasen und Zungen als Alternative zu Lagertests in Echtzeit: Foodwaste vermeiden, Sicherheit garantieren, Geschmack bewahren.




Navigations-Tipp:
Für die Smartphone-Ansicht klicken Sie auf Druckansicht.



©opyrights ...by ask, ralph kradolfer, switzerland