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Druckansicht31.07.2018
TIPPS: Food Waste verringern in der Praxis

Jedes Jahr werden in der EU ca. 88 Millionen Tonnen Lebensmittel verschwendet. Wir können alle aktiv werden, indem wir unsere Gewohnheiten dahingehend ändern, wie wir für unsere Mahlzeiten einkaufen, wie wir sie zubereiten und planen, um zu vermeiden, Lebensmittel, Geld und Ressourcen zu verschwenden.

1. Zu viel gekauft?

Es ist nur von Vorteil, wenn wir die Lebensmittel rechtzeitig verbrauchen können! „Nimm zwei – zahl nur eins“ und andere Sonderangebote führen dazu, dass wir mehr kaufen als wir brauchen und damit die Verschwendung vom Laden zu uns nach Hause verlagern. Im Hinblick auf Lebensmittelverschwendung ist es clever, nicht mehr zu kaufen als man braucht.

Einfache Tricks helfen, nicht mehr einzukaufen als wir tatsächlich brauchen, z.B.:
●Erstellen Sie einen Speiseplan für die ganze Woche.
●Verwenden Sie eine Einkaufsliste, und notieren Sie die benötigten Mengen.
●Denken Sie auch an eventuelle Auswärtsmahlzeiten.

2. Wie können „Verfallsdatum“ und „Mindesthaltbarkeitsdatum“ helfen, Lebensmittelverschwendung einzudämmen?

Das „Verfallsdatum“ auf abgepackten Lebensmitteln informiert uns, bis wann wir das Produkt verzehren können. Nach diesem Datum ist es eventuell nicht mehr sicher. Das Verfallsdatum befindet sich in der Regel auf verderblichen Lebensmitteln wie Fleisch aus der Kühltheke, Milchprodukte und Fertiggerichte. Um zu vermeiden, dass Lebensmittel weggeworfen werden, sollten diese Produkte dann gekauft werden, wenn sie benötigt werden und in der Menge, in der sie benötigt werden. Diese Produkte sollten nicht auf Vorrat gekauft werden.

Das „Mindesthaltbarkeitsdatum“ ist flexibler. Nach diesem Datum können Lebensmittel wie getrocknete Bohnen, Linsen und Nudelprodukte noch sicher verzehrt werden, aber ihre Qualität kann sich verschlechtert haben (z.B. Änderungen im Geschmack, in der Farbe, in der Konsistenz). Bei solchermassen gekennzeichneten Lebensmitteln reicht es üblicherweise, wenn wir uns auf unseren Geschmackssinn verlassen.

3. Lebensmittel kurz vor dem Ablaufdatum?

Nicht-verschwenden ist nicht kompliziert!
●Überprüfen Sie regelmässig, was Sie im Kühlschrank und im Vorratsschrank haben, und verbrauchen Sie Lebensmittel, die bald ablaufen.
●Räumen Sie Lebensmittelvorräte um, wenn neue Lebensmittel dazukommen, so dass die Produkte mit dem kürzeren Ablaufdatum nach vorne kommen und sichtbar sind.
●Verarbeiten Sie übrig gebliebenes Gemüse in einer „KühlschrankRäum“-Aktion zu einem Nudelgericht, zu Suppe, zu Omelette oder einem Pfannengericht. Wir freuen uns dann über ein neues Rezept und müssen keine guten Lebensmittel wegwerfen.
●Frieren Sie Lebensmittel ein, bevor ihre Haltbarkeit abläuft. Tiefgefrorenes Obst macht sich gut in Smoothies!

4. Mehr gekocht als benötigt?

Hier ein paar einfache Tipps aus der Praxis, die Ihnen beim Kochen helfen können.
●Nehmen Sie sich kleine Portionen, und holen Sie sich einen Nachschlag, anstatt Essensreste vom Teller in den Mülleimer zu kippen.
●Heben Sie Reste für das Mittagessen am nächsten Tag auf.
●Frieren Sie Reste zum späteren Verzehr ein. Damit das Essen noch gut schmeckt, sollten eingefrorene Reste innerhalb von drei Monaten verbraucht werden (mehr zur sicheren Verarbeitung hier).
●Nicht genug Übriggebliebenes für eine komplette Mahlzeit? Verarbeiten Sie Reste aus verschiedenen Mahlzeiten und kombinieren Sie sie, servieren Sie sie mit Salat oder Brot, und schon haben Sie ein Festessen!

5. Verschimmelte Lebensmittel?

Wenn sich Schimmel gebildet hat, hängt es vom jeweiligen Lebensmittel ab, ob wir es noch „retten“ können. Folgende allgemeine Regeln können uns helfen zu entscheiden, was wir tun sollten.

Feste Lebensmittel sind in der Regel für den Verzehr sicher, wenn der schimmelige Teil zusammen mit dem angrenzenden Bereich weggeschnitten wurde. Dazu zählen Hartkäse, geräucherte Wurstwaren (z.B. Salami und Schinken) und festes Obst und Gemüse (z.B. Kohl, Paprika, Wurzelgemüse).

Weiche Lebensmittel sollten weggeworfen werden, sobald sie zu schimmeln beginnen. Dazu zählen Essensreste, Weichkäse, Joghurt und andere Milchprodukte, Brot, Marmelade und weiches Obst und Gemüse (z.B. Gurken, Pfirsiche, Tomaten, Beeren usw.), weil sich der Schimmel in weichen Lebensmitteln schneller ausbreiten kann (und wir ihn vielleicht gar nicht sehen).

6. Immer noch mehr als wir essen können?

Wenn die Lebensmittel noch sicher sind, kann unsere Natur als gesellige Wesen zur Lösung beitragen.
●Fragen Sie herum, Freunde oder Kollegen könnten Verwendung dafür haben.
●Erkundigen Sie sich, ob es Tafeln in Ihrer Nähe gibt, die Lebensmittelspenden annehmen und sie an bedürftige Personen weitergeben.
●Laden Sie die Nachbarn zum Essen ein.

7. Was tun mit unvermeidlicher Lebensmittelverschwendung?

Versuchen Sie, Lebensmittelreste zu verwerten, bevor sie im der Kompost landen. Broccoli-Stängel können gehackt und genauso gekocht werden wie die Röschen, und andere Reste können zu hausgemachten Vorräten umfunktioniert werden! Und was nicht verwertet werden kann, kann kompostiert werden: ein natürlicher Vorgang, bei dem Mikroorganismen Lebensmittelabfälle zersetzen und in dunkle, kräftige, nährstoffreiche Substanz verwandeln, die einen gesunden Boden fördert.

●Kommunale Kompostieranlagen und getrennte Abfalltonnen für Lebensmittel (sog. „Biotonnen“) sind ein Schritt in die richtige Richtung. Wir können uns bei unserer Kommunalverwaltung erkundigen, welche Sammelmöglichkeiten für Lebensmittelabfälle es gibt.
●Oder wir können unseren eigenen Garten damit füttern! Kompost ist eine bezahlbare organische Alternative zu gekauftem Dünger, allerdings sollten nur pflanzliche Lebensmittel zugeführt werden (denn Fleisch- und tierische Produkte könnten zu unerwünschten Gerüchen führen und Schädlinge anlocken). (Text: Eufic)
(gb)

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