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SAISON: Genfer Kardy – distelartiges Festtags-Gemüse

Kardy ist eine Spezialität aus dem Kanton Genf, die dort vor allem zur Weihnachtszeit genossen wird. Sie ist mit der Distel sowie der Artischocke verwandt und und fällt auf dem Feld durch ihre Dornen auf. In Genf wird Kardy - auch Cardy geschrieben - seit mehr als 300 Jahren angebaut. 2003 wurde die Cardon épineux genevois als erstes Schweizer Gemüse mit der geschützten Ursprungsbezeichnung AOP ausgezeichnet.

Kardy wird auch in Spanien, der französischen Provence, Norditalien und einigen Ländern Südamerikas angebaut. Die Genfer Kardy-Sorte hebt sich von diesen Sorten ab, weil sie als einzige noch Dornen aufweist. Wie die Artischocke enthält Kardy den Bitterstoff Cynarin, der die Verdauung fördert. Er gibt dem Gemüse auch den charakteristischen, leicht bitteren, nussigen Geschmack.

Kardy ist vor allem während des Dezembers im Verkauf erhältlich und wird in Genf während der weihnachtlichen Festtage und zur jährlichen Escalade de Genève aufgetischt. An diesem traditionellen Fest gedenken die Genfer der erfolgreichen Verteidigung der Stadt gegen die Savoyer im Jahr 1602. Gegessen wird der Kardy zu diesen Anlässen mit Geflügelfleisch oder Schweinebraten.

Geernet wird das Gemüse in Genf Ende Oktober. Damit sie nicht zu bitter wird, wird die Pflanze einige Wochen vor der Ernte in schwarze Plastikfolie eingewickelt und so gebleicht. Zur Verarbeitung werden die äusseren, nicht essbaren Blattstiele entfernt und nur die inneren Stiele verwendet.

Die Pflanze stammt wahrscheinlich aus Äthiopien. Auch in Griechenland und Rom, wo sie Julius Cäsar der Überlieferung nach gerne genossen hat, war sie schon 500 Jahre vor Christus bekannt. Eingeführt wurde Kardy von den Hugenotten, die Ende des 17. Jahrhunderts aus Frankreich nach Genf flohen. Sie entdeckten schnell die für Kardy optimalen Anbaubedingungen in der Plaine de Plainpalais bei Genf. (LID)
(gb)

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