Foodfachzeitung im Internet
Dienstag, 10. Dezember 2024
News, Tipps, …
Druckansicht12.11.2024
NEWS: Revision der NOVA-Verarbeitungsgrad-Klassifikation

Seit 2009 dient die NOVA-Klassifikation als wertvolles Rahmenwerk zur Gruppierung von Lebensmitteln auf Grundlage des Ausmasses und Zwecks der Verarbeitung, der sie unterzogen werden. Nun hat die Novo Nordisk Foundation ein zweijähriges Projekt unter der Leitung von Professorin Susanne Bügel vom Institut für Ernährung der Universität Kopenhagen gefördert, dessen Ziel darin besteht, die nächste Generation der NOVA-Klassifikation zu entwickeln, wobei der Nährstoffgehalt und die potenzielle Wirkung der Lebensmittelmatrix ultraverarbeiteter Lebensmittel berücksichtigt werden.

Die NOVA-Klassifikation wurde ursprünglich von Professor Carlos Monteiro und Kollegen vom Zentrum für epidemiologische Studien in Gesundheit und Ernährung der Fakultät für öffentliche Gesundheit der Universität von Sao Paulo, Brasilien, entwickelt. Ziel war es, alle Lebensmittel nach Art, Ausmass und Zweck der industriellen Prozesse zu gruppieren, denen sie unterzogen werden – und nicht nach Nährstoffen. Mit dieser Methode kann NOVA Lebensmittel in vier Gruppen einteilen:

Unverarbeitete oder minimal verarbeitete Lebensmittel
Verarbeitete kulinarische Zutaten
Verarbeitete Lebensmittel
Ultraverarbeitete Lebensmittel

Seit der ursprünglichen Formulierung der NOVA-Klassifikation hat die Zahl der wissenschaftlichen Veröffentlichungen über ultraverarbeitete Lebensmittel (UPF) und die Beziehung zu Gesundheit und Krankheit stark zugenommen. Beobachtungsstudien und Metaanalysen haben Zusammenhänge zwischen einer hohen Aufnahme von UPF und einem erhöhten Krankheitsrisiko oder mittleren Risikomarkern für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Krebs usw. gezeigt. Im Gegensatz dazu umfasst die UPF auch massenproduzierte Brotprodukte, die einen hohen Vollkorn- oder Ballaststoffgehalt aufweisen und somit gesundheitsfördernd sein können.

Daher argumentieren Forscher, dass die NOVA-Klassifikation aus gesundheitlicher Sicht ungenau ist und zu Fehlklassifizierungen führen kann. Eine Aktualisierung ist erforderlich, sagt Professorin Susanne Bügel, die das neue Projekt UPDATE leitet: „Diese Aktualisierung sollte sich nicht nur auf Fehlklassifizierungen konzentrieren, sondern auch auf fehlende Beweise aus Interventionsstudien, da der Grossteil der Beweise auf Beobachtungsstudien beruht. Darüber hinaus wird sich dieses Projekt auf die Mechanismen konzentrieren, um mehr über die Perspektiven in Bezug auf Verarbeitung und Nährwert zu erfahren“, sagt Professorin Susanne Bügel.

Ein wichtiges Ziel des Projekts ist es, Forscher zusammenzubringen und ein neues Netzwerk aufzubauen, das neue Informationen liefern kann, sagt Professorin Susanne Bügel: „Ein wichtiges Ziel dieses Projekts ist es, Experten zusammenzubringen und sowohl diejenigen einzubeziehen, die die ursprüngliche NOVA-Klassifikation erfunden haben, als auch diejenigen, die Kritik geübt haben. Darüber hinaus wird das Projekt die Lücken in der Literatur auf diesem Gebiet untersuchen und ein starkes Netzwerk von Experten aufbauen, die Mittel für die Zukunft beantragen können.“

Ziel des Projekts ist es, Kritikpunkte und Meinungsverschiedenheiten zu beseitigen, neue Informationen bereitzustellen, die für eine Aktualisierung der NOVA-Klassifikation relevant sind, und ein starkes Netzwerk aufzubauen, das wichtig ist, wenn eine neue internationale NOVA-Klassifikation erfolgreich sein soll. (Uni Kopenhagen, https://nexs.ku.dk)
(gb)

News, Tipps, … – die neuesten Beiträge
09.12.2024
dKOMMENTAR: Zeitenwende durch künstliche Intelligenz
05.12.2024
dNEWS: Café crème-Gastropreis wieder gestiegen
04.12.2024
dFORSCHUNG: Veganer Eiweissschaum-Ersatz aus Erbsen
02.12.2024
dTIPP: Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen aber noch geniessbar
01.12.2024
dNEWS: Alkoholfreies Bier weiterhin im Trend
29.11.2024dWISSEN: Bei Marzipan und Krokant auf Nachhaltigkeit achten
27.11.2024dTIPP: Hype um Dubai-Schokolade - selber machen statt Schlange stehen
26.11.2024dFORSCHUNG: Futterprägung durch Zuckerkonsum beim Kleinkind
23.11.2024dSAISON: Zwiebel in einer Produktionskrise
22.11.2024dNEWS: Preisschwankungen nicht wegen Nahrungsmittel-Spekulation
21.11.2024dNEWS: Promarca prämiert innovativste Lebensmittel
15.11.2024dWISSEN: Vielseitige Reissorten
14.11.2024dNEWS: Beat Eggs als «Metzger des Jahres 2024» ausgezeichnet
12.11.2024dNEWS: Revision der NOVA-Verarbeitungsgrad-Klassifikation
11.11.2024d FORSCHUNG: Fermentierte Apfelblüten als Functional Food
07.11.2024dNEWS: Hohe Gesundheitsgefahr durch Coffeinpulver-Überdosierung
05.11.2024dNEWS: Veganes darf Wurst oder Schnitzel heissen gemäss EuGH
04.11.2024dSAISON: Herbstrübe nicht nur für Räbeliechtli
03.11.2024dNEWS: Offiziell beste Bäcker-Konditor-Confiseur-Produkte prämiert
31.10.2024dNEWS: Bundesrat verabschiedet Anti-Foodwaste-Massnahmen
30.10.2024dNEWS: Migros senkt Obst/Gemüse-Preise und fördert Eigenmarken
24.10.2024dTREND: Teigwaren aus Schweizer Dinkel legen zu
23.10.2024dWISSEN: Maniok und Yamswurzel richtig verarbeiten
20.10.2024dTIPP: Gastromesse Goûts & Terroirs 2024
17.10.2024dTIPP: Swiss Bakery Trophy 30.10.-3.11.2024
16.10.2024dKOMMENTAR: Gesundheitskosten senken mit Zuckersteuer
14.10.2024dSAISON: Vitamin- und proteinreicher Rosenkohl
13.10.2024dKOMMENTAR: Politik und Wirtschaft beeinflussen Ernährungsempfehlungen
07.10.2024dKOMMENTAR: Was dürfen Nahrungs-Ergänzungsmittel (nicht) enthalten?
03.10.2024dWISSEN: Chicorée richtig verarbeiten roh oder gekocht
©opyrights ...by ask, ralph kradolfer, switzerland