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FORSCHUNG: Ratlosigkeit herrscht was Food Waste ist

Eine repräsentative Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW in Kooperation mit der Koch-App V-Kitchen.ch deckt auf, wo Foodwaste im Haushalt entsteht: Auffällig ist, dass einem Grossteil der Befragten nicht bewusst ist, was Food Waste eigentlich bedeutet. Weniger als die Hälfte der Befragten zählen verdorbene Lebensmittel, die entsorgt werden oder Lebensmittel, die kompostiert werden, zu Food Waste. Bei Lebensmitteln, die an Tiere verfüttert werden, sind sogar nur ein Fünftel der Befragten der Meinung, es handle sich um Nahrungsmittelverschwendung.

«Dass die Befragten so vieles nicht als Food Waste werten, finde ich besonders spannend. Ich vermute, dies könnte eine Strategie sein, um mit der kognitiven Dissonanz zwischen Verhaltensabsicht – ich möchte keine Nahrungsmittel verschwenden – und dem tatsächlichen Verhalten – es wird dann eben doch mal etwas weggeworfen – umzugehen. Dieser innere Konflikt wird dann dadurch aufgelöst, dass man die eigenen Lebensmittelabfälle nicht zum Food Waste zählt», erklärt Corina Lösch, Studienleiterin, ZHAW.

Food Waste entsteht am häufigsten, weil frische Lebensmittel verderben. Ein Mindesthaltbarkeitsdatum ist der zweithäufigste Grund, warum die Befragten Lebensmittel entsorgen. Reste von gekochten Gerichten scheinen in den meisten Haushalten aufgehoben, dann aber dann doch nicht immer vor dem Verderb gegessen zu werden. Ihrer Planung geben die wenigsten Befragten die Schuld für den Food Waste.

«Es gibt recht einfache Massnahmen, um Food Waste zu reduzieren, beispielsweise eine Wochenplanung beim Einkaufen. Rüstabfälle lassen sich gut einfrieren und später zu einer Gemüsebouillon verarbeiten. Gemüse lässt sich oftmals wiederbeleben bzw. sorgt die richtige Lagerung dafür, dass es länger frisch bleibt. Wenn beim Kochen nach Rezept etwas übrigbleibt, bieten unsere Food Blogger kreative und köstliche Ideen zur Verarbeitung von Resten», erklärt Roman Bleichenbacher. Die Koch-App V-Kitchen.ch steuert der Nahrungsmittelverschwendung u.a. mit gezielter Zutatensuche, genussvollen Rezepten für Reste-Freitag und Menüplänen entgegen.

Nachhaltigkeit: Den Worten folgen nur teilweise Taten

Nachhaltigkeit beim Kochen ist den meisten Befragten eher oder sogar sehr wichtig. Es zeichnet sich ab, dass die ältere und die jüngere Generation einen unterschiedlichen Begriff von Nachhaltigkeit haben: Die älteren Personen setzen Nachhaltigkeit in der Küche mit Saisonalität und Regionalität gleich. Die konsequente Verarbeitung von saisonalen und regionalen Zutaten gelingt jedoch nur 10%. Die jüngeren Befragten verstehen Fleischverzicht und den Konsum von Bio-Lebensmitteln unter nachhaltigem Kochen. Zwei Drittel der Befragten fühlen sich grundsätzlich gut informiert zum Thema Nachhaltigkeit, dennoch wünscht die Mehrheit Tipps zum nachhaltigen Kochen. Abfalltrennung zählen die Befragten interessanter weise auch zum nachhaltigen Kochen. 90% der Befragten trennen diszipliniert ihren Abfall. (V-Kitchen und ZHAW)
(gb)

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