Foodfachzeitung im Internet
Mittwoch, 19. November 2025
News, Tipps, …
Druckansicht03.11.2025
FORSCHUNG: Herkunft kann über Umweltfreundlichkeit täuschen

Wie umweltfreundlich Menschen ein Lebensmittel einschätzen, hängt entscheidend von der Herkunft des Produkts ab – nicht unbedingt von der tatsächlichen Ökobilanz. Das zeigt eine Umfrage von Forschenden der Universität Göttingen. Heimische Produkte werden im Supermarkt demnach als besonders umweltschonend wahrgenommen. Doch dieser Eindruck kann täuschen. Die Ergebnisse werfen Fragen zur Gestaltung von Herkunftsangaben und Werbung auf.

Die Forschenden befragten rund 1000 Personen zur Ökobilanz von Paprika, Äpfeln und Rindfleisch aus Deutschland sowie EU- und Nicht-EU-Ländern. „Die Daten zeigen ein klares Muster“, erklärt Dorothea Meyer, Erstautorin und Doktorandin in der Abteilung Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte. „Importierte Lebensmittel – besonders aus Nicht-EU-Ländern – werden als deutlich umweltschädlicher wahrgenommen. Dabei können sie ähnlich oder sogar umweltfreundlicher sein als Produkte aus näherer Umgebung.“

So hätten etwa spanische Paprika aus unbeheizten Gewächshäusern häufig Umweltvorteile gegenüber deutschen Paprika aus beheizten Anlagen, die bei schlechteren Standortbedingungen mehr Energie verbrauchen. „Es kann viele Vorteile haben, heimische Produkte zu bevorzugen. Umweltfreundlichkeit zählt aber nicht immer dazu. Hier lohnt es sich, genauer hinzuschauen“, so Meyer. Der internationale Handel sei nicht grundsätzlich umweltschädlich. Insbesondere Auswirkungen des Transports würden häufig überschätzt.

Herkunftsangaben sollten daher präziser sein und die Folgen für die Umwelt offenlegen, so das Fazit der Studie. „Die Herkunftsangabe allein reicht nicht, um nachhaltige Entscheidungen zu fördern“, betont Prof. Dr. Achim Spiller aus derselben Abteilung. „Stattdessen braucht es Informationen, die reale Auswirkungen sichtbar machen, etwa durch Klima- oder Umweltlabel.“ So lasse sich vermeiden, dass Verbraucherinnen und Verbraucher unbeabsichtigt Produkte bevorzugen, die ökologisch ungünstiger sind. (Georg-August-Universität Göttingen)
(gb)

News, Tipps, … – die neuesten Beiträge
18.11.2025
dTIPP: Halbdörrfrüchte als natürliches Süssungsmittel
16.11.2025
dWISSEN: Süsse Vielfalt der Birnen
14.11.2025
d NEWS: Schweiz triumphiert an World Cheese Awards
12.11.2025
dNEWS: Barry Callebaut setzt auf kakaofreie Schokolade
07.11.2025
dSAISON: Kardy – Gemüse-Geheimtipp aus der Westschweiz
04.11.2025dTIPP: Igeho-Messe 15.-19.11.2025 in Basel
03.11.2025dFORSCHUNG: Herkunft kann über Umweltfreundlichkeit täuschen
29.10.2025dWISSEN: Hafer ist glutenhaltig – oder doch nicht?
27.10.2025dKOMMENTAR: Warum Schweizer Brot?
24.10.2025dWISSEN: Gesunde Baumnuss
23.10.2025dNEWS: Nationalratskommission lehnt die Ernährungsinitiative ab
22.10.2025d KOMMENTAR: Welchen Wert hat unser tägliches Brot?
21.10.2025dNEWS: Der «ausgewogene Teller» für gesunde Ernährung
19.10.2025dTIPP: Bittere Kürbisse und Zucchetti nicht essen
12.10.2025dKOMMENTAR: Wie gesund sind Alternativen zu tierischen Lebensmitteln?
10.10.2025dSAISON: Wildobst Kornelkirsche
09.10.2025dTIPP: Zürcher Brotfest 25.10.2025
06.10.2025dTIPP: Süsskartoffel vielseitig garen oder roh essen
05.10.2025dNEWS: prämierte Neuheiten und Trends der Anuga 2025
03.10.2025dSAISON: Hagebutte richtig verarbeiten
02.10.2025dTIPP: OLMA Messe St.Gallen 9.-19. Okt 2025
01.10.2025dNEWS: Heute ist Internationaler Tag des Kaffees
27.09.2025dNEWS: Heute ist Tag der Pilze
26.09.2025dTIPP: Esskastanien für die Herbstküche
25.09.2025dWISSEN: Allergierisiken durch Lupinensamen
24.09.2025dNEWS: Bigler Fleischwaren übernimmt Favorit Geflügel
23.09.2025dWISSEN: Wie wird Ersatz für tierische Lebensmittel hergestellt?
22.09.2025dNEWS: Die besten Jung-Foodfachleute der SwissSkills 2025
20.09.2025dTIPPS: Wildpilze sammeln und richtig verarbeiten
18.09.2025dKOMMENTAR: Information statt Regulierung bei zucker-, salz- und fetthaltigen Produkten
©opyrights ...by ask, ralph kradolfer, switzerland