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24.03.2024
Planted lanciert veganes Whole-Muscle-Steak

Planted stellt die neueste kulinarische Innovation vor: das planted.steak, ein neuartiges fermentiertes Vegan-Steak auf pflanzlicher Basis mit sensorischen Eigenschaften wie ein Fleischsteak.
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KOMMENTAR: Nährwert von Pflanzendrinks vs. Milch

Milch und Pflanzendrinks sind generell schwierig zu vergleichen. Erst mal sind es zwei unterschiedliche Produkte und dann unterscheiden sich auch noch die Pflanzendrinks untereinander – denn es gibt nicht DEN einen Pflanzendrink. Ob Mandel, Soja oder Reis – schon beim Rohstoff der pflanzlichen Drinks gehen die Unterschiede los.

Milch ist ein Naturprodukt, welches bei der Herstellung keine weiteren Zutaten benötigt und seit Jahrtausenden von den Menschen als wertvolles Grundnahrungsmittel genutzt wird. Sie ist bereits von Natur aus nährstoffreich. Zwischen dem Melken und der konsumfertigen Milch liegen nur wenige Verarbeitungsschritte und die Transportwege in der Schweiz sind kurz.

Stellen Pflanzendrinks einen gleichwertigen Milchersatz dar? Aus Ernährungssicht ist die Antwort einfach, sie lautet: nein. Pflanzendrinks stellen keinen gleichwertigen Milchersatz dar, da die Nährstoffe der Pflanzendrinks die der Milch nicht ersetzen können. Dasselbe gilt für andere Milchproduktimitate wie Käse- oder Joghurtimitate auf pflanzlicher Basis. Milch und Milchprodukte sind Grundnahrungsmittel und gehören zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung dazu – so wie es auch in unseren nationalen Ernährungsempfehlungen aufgeführt ist.

Pflanzendrinks enthalten neben dem jeweiligen Rohstoff (Soja, Hafer, Reis, Cashews, Mandeln etc.) Wasser sowie oftmals zusätzliche Zutaten wie Emulgatoren (Lecithin oder Sonnenblumenöl), Verdickungsmittel, Säureregulatoren, Salz, Stabilisatoren und/oder Aromen. Diese Zusätze sind meist technologisch und teils auch geschmacklich notwendig, um die Produkte milchähnlich(er) zu machen. Insbesondere nicht angereicherte Produkte sind nährstoffarme Flüssigkeiten, weshalb bei sogenannten "angereicherten Drinks" zudem Vitamine und Mineralstoffe zugefügt werden. Die Herstellungsschritte vom Rohstoff bis zum konsumfertigen Pflanzendrink sind entsprechend komplex. Zudem haben sie lange Transportwege, bis sie in der Schweiz im Regal stehen, da die meisten Produkte irgendwo in Europa produziert werden.

DEN Pflanzendrink gibt es nicht.

Die Nährstoffunterschiede zwischen Pflanzendrinks und Milch im Detail zu vergleichen, wird schon etwas schwieriger, da es nicht DEN Pflanzendrink gibt. Die unterschiedlichen pflanzlichen Drinks unterscheiden sich nämlich stark in ihrer Nährstoffzusammensetzung. Schon der Rohstoff – Hafer, Soja, Reis, Mandel … – spielt eine entscheidende Rolle. Sojadrink z. B. hat deutlich mehr Protein als Hafer-, Mandel- oder Reisdrink. Er ist auch der einzige Pflanzendrink, der ähnlich viel Protein wie Milch hat. Allen Pflanzendrinks gemein ist aber: Solange sie nicht angereichert sind, sind sie nährstoffärmer als die Milch. Um die Pflanzendrinks nährstoffreicher zu machen, werden sie häufig mit Mikronährstoffen wie Kalzium und teilweise mit Vitamin B2, B12 oder D angereichert.

Von den vielen Nährstoffen eines Lebensmittels nimmt der Körper während der Verdauung unterschiedlich viel auf. Wie viel der Körper davon aufnehmen kann, ist von verschiedenen Faktoren abhängig: In welcher Form kommt ein Nährstoff daher (z. B. tierisches oder pflanzliches Protein)? Aus welchen anderen Nährstoffen besteht das Lebensmittel noch? Welche anderen Lebensmittel werden mitgegessen?

Beim Vergleich pro Liter wird der Aspekt, dass die Pflanzendrinks den Körper mit viel weniger Nährstoffen versorgen als die Milch, nicht mitberücksichtigt. Es geht lediglich darum, dass Pflanzendrinks in der Verwendung ein Produkt mit milchähnlichen Eigenschaften sind.

Beispiel: Protein

Das Protein, welches sich in Milch und Milchprodukten befindet, ist ein Paradebeispiel: Durch seine Zusammensetzung kann das in der Milch enthaltene Protein vom Körper fast vollständig aufgenommen und weiterverwertet werden. Bei den Pflanzendrinks sieht das anders aus: Einerseits enthalten sie – mit Ausnahme von Soja – wenig Protein. Dazu kommt: Unser Körper kann das in Pflanzendrinks enthaltene Protein schlechter aufnehmen als Milchprotein.

Wieso ist das so? Hier kommt die sogenannte "biologische Wertigkeit" ins Spiel. Denn, je höher die biologische Wertigkeit (BW) eines Proteins, desto besser kann das Protein vom Körper verwertet werden. Gemessen wird immer im Vergleich zum Eiweiss des Hühnereis, das eine BW von 100 hat. Die BW des Milchproteins liegt bei 88. Zum Vergleich: Pflanzliche Proteine haben eine geringere BW, sie liegt je nach Rohstoff zwischen 57 und 81.

Beispiel: Mikronährstoffe

Pflanzendrinks enthalten im Gegensatz zur Milch kaum Mikronährstoffe – ausser natürlich, sie wurden damit angereichert. Was Mikronährstoffe genau sind? Nun, die Nährstoffe, die wir dem Körper über die Nahrung zuführen, können in Makro- und Mikronährstoffe unterteilt werden. Hauptbestandteil von Lebensmitteln sind immer Makronährstoffe wie Kohlenhydrate, Fette und Proteine. Mikronährstoffe meint die diversen Vitamine und Mineralstoffe (z. B. Eisen und Kalzium) des Lebensmittels, die für viele lebensnotwendige Funktionen in unserem Körper verantwortlich sind.

Was Mikronährstoffe angeht – und zwar ihr Vorkommen, die Menge und wie gut diese vom Körper aufgenommen werden können –, reichen Pflanzendrinks nicht an die Milch heran. Beispiel Kalzium: Der Körper kann etwa 40% des in der Milch enthaltenen Kalziums aufnehmen. Begünstigt wird das durch das von Natur aus in der Milch enthaltene Vitamin D. Das in Pflanzendrinks zugesetzte Kalzium kann der Körper schlechter aufnehmen. Und zwar um ca. 25%, wie eine Untersuchung gezeigt hat. Zudem sind in Pflanzendrinks stets sekundäre Pflanzenstoffe und Nahrungsfasern enthalten, die einen negativen Einfluss auf die Kalziumaufnahme haben können.

Ökologische Kriterien

Ob nun der Konsum von Milch oder Pflanzendrinks umweltschonender ist, hängt von deinem Bedarf und Verwendungszweck ab. Fakt ist: Wir essen, damit unser Körper lebenswichtige Nährstoffe erhält. Also nehmen wir grundsätzlich besser Lebensmittel zu uns, die viele wertvolle Nährstoffe enthalten und unseren Körper gut versorgen, anstatt nährstoffarme Lebensmittel, von welchen es grosse Menge braucht, bis der Körper genug bekommt.

Bezogen auf die Studie, ergibt es somit mehr Sinn, den Vergleich pro Kalzium- und Proteinportion zu berücksichtigen, der neben der Umwelt auch die Nährstoffversorgung unseres Körpers berücksichtigt. Wie gezeigt, punktet hier klar die Milch, da sie im Vergleich zu Pflanzendrinks von Natur aus viele Nährstoffe enthält. Somit ist klar, dass Milch und Milchprodukte zu einer gesunden, ausgewogenen und nachhaltigen Ernährung dazugehören. (Swissmilk)
(gb)

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