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Druckansicht09.03.2020
KOMMENTAR: «Tierschutz» kritisiert Fleisch-Preisunterschied bio-konventionell

Der Labelmarkt Fleisch steht unter Druck. Der Absatz in verschiedenen Fleischkategorien stagniert oder ist sogar rückläufig. Das wirkt sich auf die Tierwohlbewegung aus, die trotz der Förderprogramme des Bundes und der gegenwärtigen Sensibilitäten hinsichtlich eines ethisch verantwortungsvollen Konsums ins Stocken geraten ist. Noch immer lebt erst knapp ein Drittel der Tiere der Hauptkategorien (Kühe, Rinder, Kälber, Schweine, Lämmer) in Produktionssystemen, die vom Schweizer Tierschutz STS empfohlen werden (Labelbewertung essenmitherz.ch). Bei den Mastpoulets sind es bescheidene 8%.

Wie eine neue Marktanalyse des Schweizer Tierschutz STS zeigt, ist die verzerrte Preissituation ein wesentlicher Grund für diese Stagnation: Nachhaltig und tierfreundlich erzeugte Fleischsortimente werden im Markt preislich unattraktiv positioniert. Demgegenüber werden die Preise der konventionellen Sortimente künstlich niedrig gehalten und die Produkte zu Tiefstpreisen angeboten. Damit wird der Absatz einseitig gefördert, es herrscht keine Kostenwahrheit, es findet ein Dumping auf Kosten der Tiere statt!

Fazit ist, dass wegen der hohen Preisdifferenzen zwischen Label- und konventionellem Fleisch das grosse Potenzial von Labelprodukten nicht ausgeschöpft werden kann. Gleichzeitig werden die Labelproduzenten nicht proportional am Verkaufspreis beteiligt, obwohl sie es sind, die den Mehrwert im Bereich Tierwohl erzeugen. Ihre Anteile an der Gesamtwertschöpfung sind bei Labelprodukten deutlich geringer als im konventionellen Sortiment.

Ausgehend von der aktuellen Marktsituation und den Ergebnissen der vorliegenden Analyse fordert der Schweizer Tierschutz STS: Von den Marktakteuren die Uebernahme von Verantwortung für eine tierfreundliche Produktion, keine Marktverzerrungen bei den Preisen und eine gerechte, faire Abgeltung der «bestellten» Tierwohlleistungen. Durch Anreize für Tierwohlleistungen und Ausbau der Tierwohlprogramme soll zudem der Bund zugunsten einer nachhaltigen Nahrungsmittelproduktion lenkend eingreifen. (STS 6.3.2020)
(gb)

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