Foodfachzeitung im Internet
Montag, 7. Oktober 2024
News, Tipps, …
Druckansicht24.09.2024
KOMMENTAR: Vertical Farming für künftige Proteinversorgung

Bei wachsender Weltbevölkerung ist die Proteinversorgung eine grosse Herausforderung. Steigende Umweltbelastungen und extreme Wetterlagen als Folge des Klimawandels erschweren die zukünftige Proteinversorgung zusätzlich. Es braucht nachhaltige Alternativen zu tierischen Nahrungsmitteln, die in westlichen Ländern nach wie vor die Hauptproteinquelle sind.

Mit „Vertical Farming“ – also dem Anbau in mehreren „Etagen“ übereinander in einem Gebäude – kann eine nachhaltige und wirtschaftlich effiziente Produktion von proteinreichen Pflanzen wie Weizengras und Luzerne gelingen. Das lassen Ergebnisse des Leitprojekts „FutureProteins“ vermuten, an dem sechs Fraunhofer-Institute beteiligt waren.

Dafür haben die Forschenden ein automatisiertes Pflanzenzuchtsystem entwickelt. Kulturen wie Weizengras, Luzerne und Kartoffel wachsen ohne Erde und mit künstlicher Beleuchtung in Innenräumen. Durch ein wellenförmiges Förderbandsystem wird die Anbaufläche in vertikaler Richtung vergrössert. So lässt sich die in Städten begrenzte Fläche optimal für den ganzjährigen und klimaunabhängigen Anbau der Pflanzen nutzen. Im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft braucht Vertical Farming nur fünf Prozent des Wassers und 50 Prozent weniger Dünger, während auf Pflanzenschutzmittel verzichtet werden kann.

Allerdings müssen Indoor-Farming-Systeme auch wirtschaftlich sein, wobei die Klimatisierung und Beleuchtung ein wesentlicher Kostenfaktor ist. Für eine bestmögliche Effizienz sind je nach Standort unterschiedliche Technologien zur Energieversorgung und -speicherung notwendig, was im Rahmen des Projekts anhand von Simulationsmodellen untersucht wurde. In Berlin könnte zum Beispiel eine Kombination aus Solarenergie und Batterienutzung sinnvoll sein, während sich in Island die Nutzung von Geothermie anbietet.

Die Forschenden sind sich sicher, dass Vertical Farming keine Nische bleiben wird. Ziel ist es, die Industrie mit konkreten Lösungen zu unterstützen, um eine schnelle Umsetzung solcher Anbausysteme für den Markt zu ermöglichen. (BZfE)
(gb)

News, Tipps, … – die neuesten Beiträge
03.10.2024
dWISSEN: Chicorée richtig verarbeiten roh oder gekocht
02.10.2024
dFORSCHUNG: Dauerhaft zuviel Lactose kann Gehirn schädigen
29.09.2024
dKOMMENTAR: Kuhmilchprodukte vs pflanzliche Alternativen
26.09.2024
dTIPP: Richtig einfrieren und auftauen – was (nicht) frosten
24.09.2024
dKOMMENTAR: Vertical Farming für künftige Proteinversorgung
23.09.2024dKOMMENTAR: Reaktionen auf neue Ernährungsempfehlungen
22.09.2024dNEWS: Mehrheit der Schweizer lehnt Zuckersteuer ab
18.09.2024dKOMMENTAR: Proviande kritisiert neue Ernährungsempfehlungen
17.09.2024dTIPP: Gurken richtig verarbeiten
16.09.2024dFORSCHUNG: Laborfleisch neu mit schmerzfreier Stammzellen-Entnahme
15.09.2024dTIPPS: Die richtige Kürbissorte für diverse Gerichte
12.09.2024d NEWS: Planted brilliert an Swiss Vegan Awards 2024
11.09.2024dNEWS: Bund aktualisiert Ernährungsempfehlungen
10.09.2024d KOMMENTAR: warum die Schweiz eine Hochpreisinsel ist
09.09.2024dFORSCHUNG: Schon Kleinkinder essen zu süss und ungesund
06.09.2024dWISSEN: Die beliebtesten Äpfel der Schweiz
05.09.2024dTREND: Zubereitungen mit der Heissluftfritteuse
30.08.2024dNEWS: St. Gallen findet hohe PFAS-Schadstoffmengen im Fleisch
29.08.2024dNEWS: ALDI vergrössert Frisch-, Regional- und Bio-Sortiment
26.08.2024dWISSEN: edle Baumnüsse und eingelegte Schwarznüsse
25.08.2024dTIPPS: Gewürze richtig behandeln und anwenden
22.08.2024d NEWS: Ernteprognose von Äpfeln und Birnen neu mit KI
20.08.2024dWISSEN: japanische Nudelküche
19.08.2024dTIPP: Käsefeste 2024 in der ganzen Schweiz
18.08.2024dFORSCHUNG: Nicht alles Bittere ist potenziell schädlich
15.08.2024dTREND: Akzeptanz alkoholfreier Getränke steigt
13.08.2024dTIPP: Artischocke als Schweizer Nischen-Powerfood
12.08.2024dWISSEN: Wie ungesund ist Mikro- und Nanoplastik?
11.08.2024dFORSCHUNG: Bier mit Hanf statt Hopfen
05.08.2024dTREND: «Swicy» kommt - süss-scharf statt süss-sauer
©opyrights ...by ask, ralph kradolfer, switzerland