Foodfachzeitung im Internet
Freitag, 25. Oktober 2024
News, Tipps, …
Druckansicht06.09.2023
NEWS: Bund stärkt Ernährungssicherheit mit neuer Klimastrategie

Die Land- und Ernährungswirtschaft gehört zu den Branchen, die stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind und gleichzeitig in bedeutendem Ausmass Treibhausgase ausstossen. Die vorliegende neue Klimastrategie soll dazu beitragen, dass die Land- und Ernährungswirtschaft sich den Herausforderungen des Klimawandels anpassen kann und ihre Emissionen reduziert.

Mit der sektorübergreifenden «Klimastrategie Landwirtschaft und Ernährung 2050» schaffen die Bundesämter Bundesamt für Landwirtschaft BLW, Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV und Bundesamt für Umwelt BAFU eine Grundlage, um das Ernährungssystem nachhaltiger auszurichten und damit die Ernährungssicherheit umfassend zu stärken. Die Strategie ist für die Verwaltung richtungsweisend, der Politik zeigt sie die relevanten Handlungsfelder im Umgang mit dem Klimawandel auf.

Sie fokussiert auf folgende drei Ziele, die bis 2050 zu erreichen sind:
● Die Landwirtschaft soll klima- und standortangepasst produzieren und einen Selbstversorgungsgrad von mindestens 50 Prozent erreichen.
● Die Bevölkerung soll sich gesund und ausgewogen ernähren. Damit kann der Treibhausgas-Fussabdruck der Ernährung pro Kopf um zwei Drittel gegenüber 2020 verringert werden.
● Die Treibhausgasemissionen der landwirtschaftlichen Produktion sollen im Inland gegenüber 1990 um mindestens 40 Prozent verringert werden.

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung gemäss der Schweizer Lebensmittelpyramide fördert die Gesundheit, beugt nicht-übertragbare Krankheiten vor und reduziert gleichzeitig die negativen Auswirkungen auf die Umwelt. Die vorgesehenen Massnahmen sollen die Konsumentinnen und Konsumenten motivieren, sich gesund und ressourcenschonend zu ernähren.

Die Auswirkungen des Klimawandels stellen die landwirtschaftliche Produktion vor grosse Herausforderungen. Mit einer vorausschauenden Anpassung können Chancen genutzt und Risiken minimiert werden. Dazu gehört etwa der Anbau robuster Sorten, ein umsichtiges Wassermanagement, die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit und an die Futtergrundlage angepasste Tierbestände. Die Massnahmen der Klimastrategie sollen die Landwirtinnen und Landwirte dabei unterstützen.

Den Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit mittragen sollen alle Beteiligten der Wertschöpfungskette. Die Strategie sieht unter anderem vor, die Forschung zur Transformation des Ernährungssystems zu intensivieren. Ausserdem sollen die bestehenden Politikinstrumente kohärent weiterentwickelt werden, so dass Produktion, Verarbeitung, Handel und Konsum die Richtung des vom Bundesrat beschlossenen Netto-Null-Ziels für Treibhausgasemissionen bis 2050 unterstützen und dabei die Klimarisiken minimieren.

Die «Klimastrategie Landwirtschaft und Ernährung 2050» enthält bereits eingeleitete sowie neue Massnahmen. Damit soll beispielsweise die landwirtschaftliche Produktion klimaresistenter werden, Handelsbeziehungen nachhaltiger ausgerichtet oder Lebensmittelverluste reduziert werden. Kurz: Die Inhalte der Klimastrategie Landwirtschaft und Ernährung sollen die Weiterentwicklung der Politiken rund um das Ernährungssystem massgeblich prägen.

Die neu erarbeitete Strategie löst die Klimastrategie Landwirtschaft des BLW aus dem Jahr 2011 ab. Die Aktualisierung erfolgte im Zusammenhang mit der Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030 des Bundesrates und orientiert sich an den Grundsätzen des Berichts zur zukünftigen Ausrichtung der Agrarpolitik aus dem Jahr 2022 sowie der Langfristigen Klimastrategie der Schweiz.

Die Klimastrategie Landwirtschaft und Ernährung wendet sich in erster Linie an die Verwaltung und die Politik. Für die Politik zeigt die Strategie mögliche Stossrichtungen auf. Die Massnahmen werden vom zuständigen Bundesamt (BLW, BLV oder BAFU) im Rahmen der jeweiligen Sektoralpolitik konkretisiert und in Projekten umgesetzt. Zum Teil ist die Umsetzung der Massnahmen mit geltendem Recht möglich, zum Teil sind Verordnungs- oder Gesetzesänderungen nötig. Bei Letzteren werden schliesslich Bundesrat und Parlament entscheiden, ob bzw. wie sie umgesetzt werden. (BLW)
(gb)

News, Tipps, … – die neuesten Beiträge
24.10.2024
dTREND: Teigwaren aus Schweizer Dinkel legen zu
23.10.2024
dWISSEN: Maniok und Yamswurzel richtig verarbeiten
20.10.2024
dTIPP: Gastromesse Goûts & Terroirs 2024
17.10.2024
dTIPP: Swiss Bakery Trophy 30.10.-3.11.2024
16.10.2024
dKOMMENTAR: Gesundheitskosten senken mit Zuckersteuer
14.10.2024dSAISON: Vitamin- und proteinreicher Rosenkohl
13.10.2024dKOMMENTAR: Politik und Wirtschaft beeinflussen Ernährungsempfehlungen
07.10.2024dKOMMENTAR: Was dürfen Nahrungs-Ergänzungsmittel (nicht) enthalten?
03.10.2024dWISSEN: Chicorée richtig verarbeiten roh oder gekocht
02.10.2024dFORSCHUNG: Dauerhaft zuviel Lactose kann Gehirn schädigen
29.09.2024dKOMMENTAR: Kuhmilchprodukte vs pflanzliche Alternativen
26.09.2024dTIPP: Richtig einfrieren und auftauen – was (nicht) frosten
24.09.2024dKOMMENTAR: Vertical Farming für künftige Proteinversorgung
23.09.2024dKOMMENTAR: Reaktionen auf neue Ernährungsempfehlungen
22.09.2024dNEWS: Mehrheit der Schweizer lehnt Zuckersteuer ab
18.09.2024dKOMMENTAR: Proviande kritisiert neue Ernährungsempfehlungen
17.09.2024dTIPP: Gurken richtig verarbeiten
16.09.2024dFORSCHUNG: Laborfleisch neu mit schmerzfreier Stammzellen-Entnahme
15.09.2024dTIPPS: Die richtige Kürbissorte für diverse Gerichte
12.09.2024d NEWS: Planted brilliert an Swiss Vegan Awards 2024
11.09.2024dNEWS: Bund aktualisiert Ernährungsempfehlungen
10.09.2024d KOMMENTAR: warum die Schweiz eine Hochpreisinsel ist
09.09.2024dFORSCHUNG: Schon Kleinkinder essen zu süss und ungesund
06.09.2024dWISSEN: Die beliebtesten Äpfel der Schweiz
05.09.2024dTREND: Zubereitungen mit der Heissluftfritteuse
30.08.2024dNEWS: St. Gallen findet hohe PFAS-Schadstoffmengen im Fleisch
29.08.2024dNEWS: ALDI vergrössert Frisch-, Regional- und Bio-Sortiment
26.08.2024dWISSEN: edle Baumnüsse und eingelegte Schwarznüsse
25.08.2024dTIPPS: Gewürze richtig behandeln und anwenden
22.08.2024d NEWS: Ernteprognose von Äpfeln und Birnen neu mit KI
Ecke für Profis
22.10.2024
Schweizer Teigwaren enthalten wenig Heimatweizen

Schweizer Teigwaren aus hiesigen Rohstoffen sind Nischenprodukte. Hartweizen muss grösstenteils importiert werden, ist aber einer der Erfolgfaktoren.
©opyrights ...by ask, ralph kradolfer, switzerland