Foodfachzeitung im Internet
Donnerstag, 10. Juli 2025
News, Tipps, …
Druckansicht16.08.2023
NEWS: 12% weniger Antibiotika verabreicht als 2022 in Tiermedizin

Antibiotikaresistenzen sind ein weltweites Problem: Umso erfreulicher ist es, wie sich die Sensi#bilisierung dafür in der Schweiz auszahlt. Dies zeigt sich in der stark rückläufigen Verwendung von Antibiotika in der Nutztierhaltung. Seit 1999 ist es in der Schweiz verboten, Nutztieren prophylaktisch oder zur Leistungssteigerung Antibiotika zu verabreichen und die Abgabe in der Schweiz ist stark kontrolliert. Seit 2017 nahm die verbrauchte Menge langsam, aber stetig ab. Nun gab es von 2021 auf 2022 mit 12 % eine grössere Reduktion. In den letzten 10 Jahren beträgt der gesamte Rückgang eindrückliche 51 %.

Das ist bereits die beste Vorsorge, denn «Antibiotikaresistenz wird durch die übermässige und unsachgemässe Anwendung von Antibiotika bei Mensch und Tier verstärkt», erklärt Dr. Regula Kennel, Leiterin des Bereichs Entwicklung & Nachhaltigkeit bei Proviande. Dies kann geschehen durch «unnötige Verabreichung bei viralen Infektionen, Verabreichung eines falschen Antibiotikums, zu häufige Verabreichung (Prophylaxe), zu schwache Dosierung oder vorzeitigen Abbruch der Behandlung».

Tier- und Konsumentenschutz gehen Hand in Hand

In der Nutztierhaltung erfolgt der Antibiotikaeinsatz unter tierärztlicher Aufsicht und wird seit 2019 in einer zentralen Datenbank erfasst. Ohne Vereinbarung kann der Tierhalter keine Arzneimittel vorrätig halten. Erkrankt ein Tier, muss der Tierarzt grundsätzlich vorbeikommen. Wichtig ist der sorgfältige und verantwortungsbewusste Einsatz, denn kranke Tiere müssen behandelt werden – wenn notwendig mit Antibiotika. Der Tierhalter muss ein Behandlungsjournal der auf Verschreibung hin eingesetzten Arzneimittel führen.

Zum Schutz der Konsumentinnen und Konsumenten gibt es bezüglich Antibiotikarückständen in tierischen Produkten strikte gesetzliche Auflagen, deren Einhaltung regelmässig kontrolliert wird. Dazu gehört die Absetzfrist nach einer Behandlung mit Antibiotika: Muss ein Tier wegen einer bestimmten Krankheit ein Antibiotikum erhalten, darf es während einer festgelegten Zeit nicht geschlachtet werden, nämlich, bis das Medikament in seinem Körper abgebaut ist.

Macht der Konsum von Fleisch gegenüber Antibiotika resistent? Laut Dr. Regula Kennel ist die Antwort klar: «Nein. In der Schweiz werden Antibiotikarück#stände in Lebensmitteln streng kontrolliert. Bakterien, also auch potenziell gegen Antibiotika resistente Keime, werden beim korrekten Erhitzen von Fleisch abgetötet.»

Dennoch gilt zu beachten: Überall wo Mikroorganismen vorkommen, also auch auf allen rohen Lebensmitteln (auch Gemüse und Früchte) sind potenziell antibiotikaresistente Keime vorhan#den. Diese Keime werden bei der Zubereitung (Kochen) abgetötet und eliminiert, sodass bei korrekt gegartem oder gekochtem Fleisch keine Gefahr von Resistenzübertragung mehr be#steht. Die Grundhygiene im Umgang mit rohen Lebensmitteln ist immer zentral. (Proviande)

Stichworte: .Landwirtschaft: .Metzgerei:
(gb)

News, Tipps, … – die neuesten Beiträge
08.07.2025
dFORSCHUNG: Forscher entwickeln kompostierbares Einmalgeschirr
07.07.2025
dTIPPS: Grill-Saucen und -Dips do it yourself
04.07.2025
dWISSEN: Tomaten - beliebt in allen Küchen
03.07.2025
dFORSCHUNG: Elektronische Nase gegen Foodwaste
29.06.2025
d TIPPS: Tofu, Gemüse und Pilze richtig grillieren
27.06.2025dSAISON: Melone als durstlöschendes, süsses Gemüse
24.06.2025dFORSCHUNG: Wie Fruchtzucker Entzündungsrisiko steigert
20.06.2025dTIPPS: Grillideen für Feierabend – kreativ und schnell
19.06.2025dNEWS: Waadtländer Bäcker gewinnt «Bäckerkrone 2025»
18.06.2025dKOMMENTAR: Nahrungsergänzungsmittel nicht ohne Informiertheit
16.06.2025dTIPP: FOOD ZURICH! 12.-22. Juni 2025 in Zürich
13.06.2025dTREND: Geflügel legt weiter zu, Schweinefleisch verliert
12.06.2025dKOMMENTAR: Umstrittene Hybridprodukte mit Zucker und Süssstoffen
10.06.2025dWISSEN: wird Broccoli durch schneiden gesünder?
08.06.2025dNEWS: DNA-Herkunfts-Check von Proviande hat Ziele erreicht
05.06.2025dWISSEN: Darum sind Kartoffeln gesund
04.06.2025dNEWS: Schweizer Fleisch erfüllt neue Deklarationsregeln bereits
02.06.2025dTIPP: Spitzengemüse Spitzkohl: zart und mild-süsslich
01.06.2025dWISSEN: Hirse – Nischenprodukt aber grosse Vielfalt
30.05.2025dTIPP: Exotischer Basilikum schmeckt anders
28.05.2025dNEWS: Neue Deklarationspflichten für tierische Lebensmittel
23.05.2025dFORSCHUNG: Künstliche Süssstoffe regen Hunger an
22.05.2025dTIPP: Kräuterpesto als Ultrafrischprodukt
20.05.2025dTIPP: Street Food Festival Zürich 11.6.- 6.7. 2025
19.05.2025dFORSCHUNG: Wenn Hunger die Wahrnehmung steuert
16.05.2025dKOMMENTAR: Ganzheitliches Konzept für gesunde, nachhaltige Ernährung
15.05.2025dNEWS: Bund soll Zulassung von Laborfleisch vereinfachen
13.05.2025dFORSCHUNG: Platterbse – wiederentdeckte proteinreiche Hülsenfrucht
12.05.2025dTREND: BioSuisse will Bio-Marktanteil auf 15% steigern
11.05.2025dNEWS: Neue Basiskampagne für «Schweizer Fleisch»
©opyrights ...by ask, ralph kradolfer, switzerland