Foodfachzeitung im Internet
Admin aufrufen
Sonntag, 19. Januar 2025
News, Tipps, …
Druckansicht 04.01.2023
KOMMENTAR: Kaffee-Irrtümer korrigieren



Die Wissenschaft räumt mit Halbwahrheiten auf: Kaffeekonsum ist nicht ungesund und sogar gesünder als man denkt: Das edle Bohnen-Gebrüh vermindert z.B. das Diabetes-Risiko.


Kaffeetrinkern wurde es nicht leicht gemacht in den vergangenen Jahrzehnten. "Abends keinen Kaffee, sonst schläft man schlecht", "immer ein Glas Wasser dazu, denn Kaffee entzieht dem Körper Wasser" oder "zu viel Kaffee ist ungesund" sind die gängigsten Halbweisheiten, die Kaffeeliebhaber über sich ergehen lassen müssen. Mit einigen dieser Gerüchte hat die Ernährungswissenschaft inzwischen aufgeräumt.

Die Geschichte mit dem Kaffee als "Flüssigkeitsräuber" hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung bereits im Jahr 2005 aufgeklärt. Die Empfehlung, zu jeder Tasse Kaffee ein Glas Wasser zu trinken, beruhte nämlich unter anderem auf der Fehlinterpretation der Ergebnisse einer Studie. Hier wurde fälschlicherweise die Gesamtwassermenge als alleiniges Mass für die Beurteilung der Flüssigkeitsversorgung herangezogen. Tatsache ist: Zwar hat das im Kaffee enthaltene Coffein einen harntreibenden Effekt aber der Körper kann eigenständig seinen Flüssigkeitshaushalt ausgleichen.

Was das "zu viel" Kaffee und "ungesund" angeht, müsste man fast schon einen Philosophen zu Rate ziehen. Ernährungswissenschaftler sind sich in jedem Falle einig, dass die Einteilung in "gesunde" und "ungesunde" Lebensmittel nicht zielführend ist. Wie so oft im Leben kommt es auf die Menge und die gesamten Ess- und Trinkgewohnheiten an.

In Teilaspekten haben sich jüngst Wissenschaftler vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DifE) dem Zusammenspiel Gesundheit und Kaffee gewidmet: Ergebnisse einer Studie mit knapp 43.000 erwachsenen Frauen und Männern weisen darauf hin, dass Kaffeetrinken nicht das Risiko für Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen erhöht.

Der Kaffeekonsum ist sogar mit einem verminderten Diabetes-Risiko verbunden. "Personen, die täglich mehr als vier Tassen (über 600 ml) coffeinhaltigen Kaffee konsumierten, hatten im Vergleich zu Personen, die durchschnittlich weniger als eine Tasse tranken, ein um 23 Prozent verringertes Typ-2-Diabetes-Risiko", heisst es in einer Pressemitteilung des DifE. Wenn das mal nicht eine gute Nachricht für Kaffeetrinker ist. Oder zumindest Stoff für eine Erwiderung, wenn man mal wieder mit dem erhobenen Zeigefinger konfrontiert wird. Immerhin lag 2010 der Pro-Kopf-Verbrauch der Deutschen bei etwa 6,4 kg Kaffee pro Jahr. In Tassen entspricht das etwa 150 Litern.

Nur an das Gerücht/Argument mit der Tasse Kaffee am Abend in Zusammenhang mit schlechtem Schlaf hat sich noch kein Forschungsinstitut herangewagt. Der Grund könnte darin liegen, dass Statistiken hier gar nicht weiterhelfen.

Auch wenn Orientierungen über Studien interessant sind und durchaus aussagekräftig sein können, handelt es sich selbst bei Kaffeetrinkern um Individuen. Und die reagieren nun mal ganz unterschiedlich - auch auf Kaffee und dessen Inhaltsstoffe. Ein Tipp "nicht wissenschaftlicher":aus der Schublade einfach ausprobieren. (Text: aid)
(gb)

News, Tipps, … – die neuesten Beiträge
17.01.2025
dTIPP: Chinakohl – vielseitig und gesund
16.01.2025
dWISSEN: Glutenfreier Buchweizen für Brot?
14.01.2025
dKOMMENTAR: Wie sicher sind alternative Eiweissquellen?
12.01.2025
dTIPP: CHEESEAFFAIR – Käsemesse in Aarau 3.+4.2.2025
09.01.2025
dTREND: Pflanzliche Ersatzprodukte etablieren sich
08.01.2025 dWISSEN: Blattkohl ist Gemüse des Jahres - von Feder- bis Palmkohl
07.01.2025 dNEWS: Coop-Supermärkte im 2024 um 2% gewachsen
29.12.2024 dTIPP: Pilze als aromatische Alleskönner
27.12.2024 dWISSEN: Urgetreide Khorasan-Weizen und Waldstauden-Roggen
23.12.2024 dTIPP: Weihnachtsguetzli mit weniger Butter und Zucker
22.12.2024 dWISSEN: Was unterscheidet Preiselbeere von Cranberry?
19.12.2024 dFORSCHUNG: Gesunde nachhaltige Omega-3-Fettsäuren aus Algen
18.12.2024 dTIPP: Nachhaltig essen mit dem Klimateller
16.12.2024 dWISSEN: welche Zuckerart für welche Anwendung?
13.12.2024 dFORSCHUNG: Proteinbasierte Süssstoffe als Zuckerersatz
11.12.2024 dTIPP: Top 5 Weihnachtsgewürze für Backwaren
09.12.2024 dKOMMENTAR: Zeitenwende durch künstliche Intelligenz
05.12.2024 dNEWS: Café crème-Gastropreis wieder gestiegen
04.12.2024 dFORSCHUNG: Veganer Eiweissschaum-Ersatz aus Erbsen
02.12.2024 dTIPP: Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen aber noch geniessbar
01.12.2024 dNEWS: Alkoholfreies Bier weiterhin im Trend
29.11.2024 dWISSEN: Bei Marzipan und Krokant auf Nachhaltigkeit achten
27.11.2024 dTIPP: Hype um Dubai-Schokolade - selber machen statt Schlange stehen
26.11.2024 dFORSCHUNG: Futterprägung durch Zuckerkonsum beim Kleinkind
23.11.2024 dSAISON: Zwiebel in einer Produktionskrise
22.11.2024 dNEWS: Preisschwankungen nicht wegen Nahrungsmittel-Spekulation
21.11.2024 dNEWS: Promarca prämiert innovativste Lebensmittel
15.11.2024 dWISSEN: Vielseitige Reissorten
14.11.2024 dNEWS: Beat Eggs als «Metzger des Jahres 2024» ausgezeichnet
12.11.2024 dNEWS: Revision der NOVA-Verarbeitungsgrad-Klassifikation
©opyrights ...by ask, ralph kradolfer, switzerland