Foodfachzeitung im Internet
Admin aufrufen
Samstag, 4. Mai 2024
Publireportage
24.03.2024
Planted lanciert veganes Whole-Muscle-Steak

Planted stellt die neueste kulinarische Innovation vor: das planted.steak, ein neuartiges fermentiertes Vegan-Steak auf pflanzlicher Basis mit sensorischen Eigenschaften wie ein Fleischsteak.
News, Tipps, …
Druckansicht 29.12.2021
FORSCHUNG: Risiko-Wissen beeinflusst Fleischkonsum nicht

Wenn man Menschen über die Zusammenhänge zwischen Fleischkonsum, Gesundheit, Klima und Umwelt informiert, kann das zwar bei manchen von ihnen die Einstellung zu Schnitzel oder Steak verändern. Eine messbare Auswirkung auf das Verhalten hat das aber nicht. Das zeigt zumindest eine Feldstudie von Forscherinnen der Universität Bonn.

Durchgeführt wurde die Studie von Nina Weingarten, Manuela Meraner, Leonie Bach und Monika Hartmann vom Institut für Lebensmittel- und Ressourcenökonomik (ILR) der Universität Bonn. Sie hatten an der Mensa Flugblätter verteilt und Studierende darin eingeladen, an einer Online-Umfrage teilzunehmen.

In der Umfrage erfuhr ein Teil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch, welche Umweltprobleme mit der Fleischerzeugung einhergehen. Eine zweite Gruppe erhielt stattdessen Informationen dazu, inwieweit Fleischkonsum die Gesundheit gefährdet. Die Probandinnen und Probanden einer Kontrollgruppe wurden dagegen gar nicht zum Thema Fleisch informiert.

Im Anschluss gaben alle Versuchspersonen ihre Einstellung zu Fleischprodukten zu Protokoll. Ausserdem sollten sie angeben, ob sie sich in Zukunft vegetarischer ernähren wollten. Antworten auf Fragen wie diese sind aber nur begrenzt aussagekräftig. Oft machen Befragte ihr Kreuzchen nämlich dort, wo sie es für sozial erwünscht halten. „Wir haben daher auch ihr tatsächliches Verhalten gemessen“, sagt Nina Weingarten, die am ILR promoviert.

Ernüchterndes Ergebnis

Dazu kooperierten die Wissenschaftlerinnen mit dem Studierendenwerk in Bonn. Die Teilnehmenden hatten nämlich in der Umfrage auch die Nummer ihrer Mensa-Karte angeben müssen. Damit können Studierende in sämtlichen Bonner Mensen bezahlen. Die Käufe werden für einige Wochen gespeichert. „Wir konnten also nachvollziehen, welche Gerichte unsere Probandinnen und Probanden in den zwei Wochen vor der Umfrage gekauft hatten und was sie danach verzehrten“, erklärt Weingarten.

Das Ergebnis fiel ernüchternd aus: Weder die Infos zu den Umwelt- noch zu den Gesundheitsrisiken hatte einen messbaren Einfluss auf den Fleischkonsum. Zwar assen sämtliche Versuchspersonen nach der Umfrage etwas weniger Fleisch als davor. Das betraf aber auch diejenigen, die keinerlei fleischbezogene Informationen erhalten hatten. Wahrscheinlich waren also die Fleischgerichte, die nach der Umfrage angeboten wurden, einfach weniger beliebt. Im Vergleich der drei Gruppen gab es keinerlei Unterschiede.

Äusserst gering war auch der Einfluss der Informationen auf die Einstellung zu Fleisch und die Intention, künftig weniger zu konsumieren. „Wir konnten lediglich bei denjenigen Studierenden einen kleinen Effekt feststellen, die zuvor angegeben hatten, wenig über die schädliche Wirkung des Fleischkonsums zu wissen“, sagt Weingarten. „Sie beurteilten Fleisch etwas negativer, nachdem sie die Umweltinformationen erhalten hatten.“ Verhaltens-Effekte gab es aber auch bei ihnen nicht.

Allein durch nüchterne Informationen lassen sich Konsumgewohnheiten also augenscheinlich nur schwer ändern - zumindest, wenn sie einmalig gegeben werden. „Es könnte zudem sein, dass Bilder, Videos oder auch einfach emotionalere Texte eine grössere Wirkung entfalten“, sagt die Wissenschaftlerin. An diesen Punkten sieht sie noch Forschungsbedarf. „Das sind Zusammenhänge, die wir in Zukunft detaillierter untersuchen wollen.“

Die Daten zeigen zudem, dass Intentionen nicht unbedingt etwas über das Verhalten aussagen. Noch gebe es nur sehr wenige Studien, die den Einfluss von Informationen auf tatsächliche Konsumentscheidungen unter die Lupe nehmen, bedauert Weingarten. „Das müssen wir unbedingt ändern, wenn wir wissen möchten, wie effektiv Info-Kampagnen tatsächlich sind.“ (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn)
(gb)

News, Tipps, … – die neuesten Beiträge
02.05.2024
dFORSCHUNG: Ernährungs- und Klimainfos beeinflussen Fleischkonsum kaum
30.04.2024
dTIPP: Liebstöckel – verkanntes Küchenkraut
29.04.2024
dWISSEN: Biersorten und ihre Herstellung
28.04.2024
dKOMMENTAR: Wie (un)gesund sind hochverarbeitete Bioprodukte?
25.04.2024
dNEWS: Bio Suisse mit Rekordumsatz im 2023
23.04.2024 dTIPPS: Gesunde Kost mit weniger Fleisch
22.04.2024 dWISSEN: Korianderblatt – eigenwilliges Küchenkraut
21.04.2024 dNEWS: Weinkonsum sinkt aber Schweizer Weine legen zu
18.04.2024 dKOMMENTAR: Umstrittene WHO-Empfehlung zur Fettaufnahme
16.04.2024 dTIPP: Käserinde essen - nicht nur Geschmacksfrage
15.04.2024 dFORSCHUNG: Nutri-Score beeinflusst Kaufverhalten
14.04.2024 dNEWS: Bundesrat empfiehlt Ablehnung der Stopfleber-Initiative
10.04.2024 dWISSEN: Vanillin feiert heute 150 Jahre
09.04.2024 dNEWS: Mit KI entwickelte Biere schneiden besser ab
08.04.2024 dKOMMENTAR: Warum Food-Innovationen so lange brauchen
07.04.2024 dTIPP: Hype um unnötige, teure High-Protein-Produkte
04.04.2024 dNEWS: Prämierte innovative Neuheiten der Anuga FoodTec 2024 
02.04.2024 dFORSCHUNG: Neuartiger elektronischer Sensor erkennt Mikroben
01.04.2024 dTREND: Mehr Frischkäse-Konsum, Halbhartkäse abnehmend
31.03.2024 dTIPP: Kaninchen-Kochtipps von Spitzenköchen
28.03.2024 d NEWS: Migros-Gewinn sinkt trotz Rekordumsatz um 50%
26.03.2024 dTIPP: Ostereier natürlich färben mit Kräutern, Gemüse etc
25.03.2024 dTIPP: Holzig-blumiger Majoran für die deftige Küche
21.03.2024 dNEWS: Camembert ist vom Aussterben bedroht
19.03.2024 d NEWS: Parlament verlangt bessere Regelung des Nutri-Score
18.03.2024 dTIPP: Sprossen und Microgreens aus Kresse, Rettich oder Radieschen
17.03.2024 dTIPP: neue Ernährungsempfehlungen: ¾ pflanzlich -
¼ tierisch

14.03.2024 dKOMMENTAR: Kuh und Klima – Nahrungskonkurrenz vermeiden
12.03.2024 dWISSEN: Legende vom starkmachenden Spinat
11.03.2024 dTREND: Kombucha, vergorener Tee – gesund?
Ecke für Profis
03.05.2024
.TECHNOLOGIE: Smarte Schnelltests für Haltbarkeits-Ermittlung

Haltbarkeiten präziser und schneller bestimmen dank innovativen Sensorik-Technologien wie elektronische Nasen und Zungen als Alternative zu Lagertests in Echtzeit: Foodwaste vermeiden, Sicherheit garantieren, Geschmack bewahren.




Navigations-Tipp:
Für die Smartphone-Ansicht klicken Sie auf Druckansicht.



©opyrights ...by ask, ralph kradolfer, switzerland