Foodfachzeitung im Internet
Freitag, 9. Mai 2025
News, Tipps, …
Druckansicht19.11.2021
Nestlés Zukunft liegt in Fleischersatz- und Gesund-Produkten

Der Lebensmittelkonzern Nestlé macht mit reinen Fleischersatzprodukten wie Pflanzenburgern und alternativen Fertiggerichten wie Pizzas mit pflanzenbasierten Toppings einen Umsatz von über 700 Millionen Franken. Die Wachstumsrate befindet sich in zweistelligem Bereich. «Hier tut sich etwas Gewaltiges», sagte Nestlé-Chef Mark Schneider in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger». Das werde auch ersichtlich, wenn die Zahl in Bezug auf den gesamten Umsatz im Food-Bereich betrachtet werde, der etwa 11 Milliarden Franken gross sei. Bei den rein pflanzlichen Ersatzprodukten liegt der Umsatz gemäss Schneider bei 200 Millionen.

Der Trend bei der Ernährung gehe nicht nur weiter in Richtung «noch pflanzlicher, noch umweltbewusster, noch mehr auf Gesundheit bedacht», sagte der Konzernchef, sondern auch in Richtung «noch personalisierter». Gemeint ist damit, dass die Ernährung ganz speziell auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt wird. Die Bedürfnisse können etwa mit einer Blutanalyse abgeklärt werden.

Über die nächsten zehn, zwanzig Jahre werde sich die Personalisierung, die etwa im Bereich der Tabletten für Nahrungsmittelergänzungen bereits bekannt ist, auf die normale Ernährung ausweiten, glaubt Schneider. Wie Nestlé sein Geschäftsmodell da genau «reinbauen» werde, könne er noch nicht sagen. Aber sich jetzt nicht mit der personalisierten Ernährung zu beschäftigen, «wäre ein sträflicher Fehler», so Schneider.

Es sei gut, dass sich die Menschen stärker mit ihrer Ernährung befassen und bewusster einkaufen, sagte Schneider zudem. Diesem Bedürfnis will das Unternehmen Rechnung tragen. Trotzdem stehe das Unternehmen auch zu Produkten wie Schokolade. Diese bräuchten die Menschen ja nicht, die sei aber zum Genuss da. Es muss also nicht alles 100 Prozent gesund sein. «Wir wollen unsere Schokolade nicht zur nächsten Karotte machen», sagte Schneider daher. Das sei auch gut so. Wenn es beim Essen nur noch um das Zuführen von Nährstoffen ginge, dann würde allen viel verloren gehen. Viel besser sei es, wenn das Unternehmen versuche, verantwortungsvoll mit den Produkten umzugehen. Zum Beispiel was die Grösse von Portionen oder Werbung für Kinder betreffe.

Im Interview bekräftige Schneider die Forderung des Unternehmens nach der Einführung einer einheitlichen, gesetzlichen Lebensmittelampel in Europa. Nestlé weist wie andere Lebensmittelunternehmen den sogenannten Nutri-Score derzeit freiwillig auf einigen Produkten aus und will ihn laufend für weitere Lebensmittel aus seinem Sortiment einführen. Der bestehende Nutri-Score sei aber umstritten, weil ihm eine Messgrösse von 100 Gramm zugrunde liege. Niemand esse aber 100 Gramm Suppenwürfel oder 100 Gramm Nesquik. Aus diesem Grund seien solche Produkte dann schlechter bewertet. Trotzdem unterstütze das Unternehmen das System. (sda)
(gb)

News, Tipps, … – die neuesten Beiträge
08.05.2025
dTIPPS: Grilladen aus aller Welt
07.05.2025
dSAISON: Schweizer Erdbeeren-Ernte startet
04.05.2025
dNEWS: Luzerner Metzgerei Künzli wird Cervelas-König
03.05.2025
dNEWS: Bundesgericht verbietet Deklaration «veganes Poulet»
02.05.2025
dFORSCHUNG: Milchprotein-Allergie reduzieren mit Apfeltrester
30.04.2025dNEWS: Starker Weinkonsum-Rückgang in der Schweiz
27.04.2025dFORSCHUNG: tierschützende Alternativen zur CO2-Betäubung von Schlachtschweinen
25.04.2025dFORSCHUNG: Foie Gras ohne Qualmast dank Gänselipase
24.04.2025dTIPP: Eier-Reste gekonnt verwenden
21.04.2025d TRENDS: Ernährung und Konsum im Fokus der Anuga 2025
20.04.2025dTIPP: Burger mit Vollkorn und Gemüse - do it yourself
19.04.2025dNEWS: Bund legt Ernährungsstrategie 2025-2032 fest
17.04.2025dFORSCHUNG: Hafer als nachhaltige vegane Proteinalternative
16.04.2025dNEWS: Grössere Löcher im Emmentaler dank Heublumenpulver
15.04.2025dTIPP: Brunnenkresse – pfeffriges, gesundes Wildkraut
11.04.2025dNEWS: 65 Mio CHF Investition für Tobleronefabrik in Bern
09.04.2025dNEWS: Schweizer Bonbon- und Guetzlihersteller exportieren weniger
08.04.2025dWISSEN: Rhabarber – Gemüse oder Frucht?
07.04.2025dKOMMENTAR: Cannabidiol im Trend – nutzlos, riskant, illegal
01.04.2025dTIPPS: Die besten Delikatessen zum 1.April
31.03.2025dWISSEN: Mild-aromatischer Senfkohl «Pak-Choi»
28.03.2025dTIPP: Pudding do it yourself
27.03.2025dKOMMENTAR: Viel Misstrauen gegenüber Biolebensmittel
25.03.2025dNEWS: Migros mit erfolgreichem Geschäftsjahr 2024
24.03.2025dFORSCHUNG: neuartige Elektrokatalytische Sterilisierung
23.03.2025dWISSEN: gesunder Chicorée aus der Dunkelkammer
20.03.2025dNEWS: Fleischangebot im 2024 gestiegen aber Inlandanteil gesunken
19.03.2025dTIPP: Knoblauch schneiden oder pressen ist Geschmacksfrage
16.03.2025dWISSEN: gesunder südamerikanischer Mate-Tee
14.03.2025dSAISON: Spinat – vielseitig, gesund aber wirklich eisenreich?
©opyrights ...by ask, ralph kradolfer, switzerland