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KOMMENTAR: Wie sicher sind alternative Eiweissquellen?

Tierische Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Eier sind die klassischen Proteinlieferanten in der menschlichen Ernährung. Hinzu kommen pflanzliche Quellen wie die Hülsenfrüchte (Soja-) Bohnen, Linsen und Erbsen. Um den Proteinbedarf einer wachsenden Bevölkerung nachhaltig zu decken, rücken auch bei uns weniger vertraute Eiweissquellen in den Fokus. Alternative Eiweissquellen wie Insekten, Algen und Lupinen gewinnen bei der Herstellung von Lebens- und Futtermitteln an Bedeutung.

Inzwischen sind vier Insektenarten in der Europäischen Union als neuartige Lebensmittel zugelassen und können – etwa als Mehl – verarbeiteten Produkten wie Gebäck und Nudeln zugesetzt werden. Auch Lupinensamen werden als Zusatz in verschiedenen Speisen oder als Lupinenmehl für die Herstellung von Backprodukten verwendet.

Vor der Zulassung durchlaufen solche neuartigen Lebensmittel eine gesundheitliche Risikobewertung bei der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Bei Insekten ist vor allem das Allergierisiko zu beachten. So können Menschen, die eine Allergie gegen Hausstaubmilben, Krebstiere oder Weichtiere haben, auch auf Lebensmittel mit Insektenprotein allergisch reagieren.

Nach einer Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) sind eventuelle gesundheitliche Risiken durch den Verzehr aber nicht höher als bei konventionellen Eiweissquellen. Auch in neuartigen Eiweissquellen können unerwünschte Stoffe vorhanden sein. Ein Beispiel sind Antinutriva (Antinährstoffe) wie Phytinsäure in Hülsenfrüchten, die die Aufnahme von wichtigen Mineralstoffen wie Eisen oder Zink hemmen kann. Daher sollten Hülsenfrüchte nur gegart verzehrt werden.

Getrocknete Meeresalgen haben häufig sehr hohe Jodgehalte, die die Funktion der Schilddrüse beeinträchtigen können. Ein weiterer Punkt können eventuelle Verunreinigungen mit Krankheitserregern wie Bakterien und Viren oder Toxinen sein (wie bei allen Lebensmitteln). Zudem können gesundheitlich problematische Stoffe aus Futtermitteln in tierische Lebensmittel übergehen – etwa Bitterstoffe aus Lupinen in die Milch von Kühen. Diese unterschiedlichen Risiken hat die Europäische Sicherheitsbehörde im Blick. Auf dem Markt erhältliche Lebensmittel mit alternativen Proteinen sind von der EFSA als unbedenklich eingestuft. (BZfE)
(gb)

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