Foodfachzeitung im Internet
Montag, 22. Dezember 2025
News, Tipps, …
Druckansicht19.12.2024
FORSCHUNG: Gesunde nachhaltige Omega-3-Fettsäuren aus Algen

Omega-3-Fettsäuren sind für die menschliche Gesundheit von gross er Bedeutung, unter anderem für die Hirn- und Nierenfunktion und den Blutdruck. Eine Form ist die Eicosapentaensäure (EPA), die nachhaltig aus Mikroalgen gewonnen werden kann. Forschende der Hochschule Bremerhaven arbeiten zusammen mit der JoMaa Algenfarm Rockstedt und der Firma Henry Lamotte Oils daran, die Produktion eines nachhaltigen Algenöls in der Region möglich zu machen. Im Projekt „Algen-EPA“ untersuchen sie verschiedene Mikroalgenarten.

Algen sind seit einigen Jahren kaum aus der Diskussion rund um eine gesunde und nachhaltige Ernährung wegzudenken. Besonders die positiven Eigenschaften der Mikroalge Spirulina sind inzwischen gut untersucht und machen sie zu einem beliebten Zusatz von Nahrungsergänzungsmitteln. Auch Omega-3-Fettsäuren aus Algen statt aus Fischen zu gewinnen, ist keine Neuheit.

„Algen sind eine sehr nachhaltige Ressource, weil sie sich gut in grossen Mengen kultivieren lassen und vegan sind. Dadurch eignen sie sich auch besser als Fische. Die sind zwar ebenfalls eine gute Quelle, nehmen ihre Omega-3-Fettsäuren aber auch aus Algen zu sich. Daher ist es sinnvoll, direkt Algenöl zu verwenden“, erklärt Insa Mannott von der Hochschule Bremerhaven. Gemeinsam mit Prof. Dr. Imke Lang möchte sie herausfinden, welche Algenarten unter den natürlichen klimatischen Bedingungen in Norddeutschland die meiste Eicosapentaensäure (EPA) bilden können und wie bei der Ernte besonders viel Algenöl gewonnen wird.

Auf der Welt gibt es mehr als 50.000 Mikroalgenarten. Sie haben unterschiedliche Eigenschaften und spezielle Anforderungen an ihre Umgebung, die sie für ein optimales Wachstum benötigen. Welche Arten sich am besten für die grossen Kultivierungsbecken der JoMaa Algenfarm in Rockstedt eignen, untersuchen Prof. Dr. Imke Lang und Insa Mannott im Labor. „Gerade im Herbst und Winter haben wir es in dieser Region eher mit kalten Temperaturen und wenig Sonne zu tun. Für viele Algenarten müsste dann künstlich Wärme und Licht erzeugt werden, damit sie wachsen können. Das wäre weder nachhaltig noch wirtschaftlich. Daher suchen wir nach einer Algenart, die mit einer kühlen und dunklen Umgebung zurechtkommt“, erklärt Insa Mannott.

Derzeit ziehen die Forscherinnen eine Vorkultur mit Kieselalgen heran. Diese Mikroalge kommt auch in der Nordsee vor und bildet EPA. Sobald genügend Biomasse vorhanden ist, werden die Algen an die JoMaa Algenfarm geliefert. So lässt sich testen, wie sie mit den dort herrschenden Bedingungen zurechtkommen und ob sich durch Anpassungen. Später unterstützen die Forscherinnen das Unternehmen bei der Ernte.

„Wir untersuchen, mit welchen Methoden wir am Ende besonders viel Öl erhalten. Dabei müssen wir aber auch beachten, dass nicht alles, was grundsätzlich möglich ist, auch wirtschaftlich und vor Ort umsetzbar ist“, sagt Insa Mannott. Am Ende des dreijährigen Projekts soll ein vertriebsfertiges Produkt entstanden sein, das auch die strengen Auflagen für die Nutzung in Lebensmitteln erfüllt. (Hochschule Bremerhaven)
(gb)

News, Tipps, … – die neuesten Beiträge
21.12.2025
dTIPP: Deutsche Nährwerttabellen jetzt lizenzfrei
18.12.2025
dTIPPS: Bei Kaki auf Reifegrad achten
17.12.2025
dFORSCHUNG: Pilz verarbeitet Karottenreste zu schmackhaftem Protein
14.12.2025
dKOMMENTAR: WHO auf dem Holzweg bei absoluter Alkoholwarnung
12.12.2025
dWissen: Vitaminreicher Rosenkohl
09.12.2025dTIPP: Cicorino Rosso - schmackhafter Hingucker
03.12.2025dKOMMENTAR: Hochverarbeitete Produkte vs. Unausgewogene Ernährung
30.11.2025dSAISON: Schwarzwurzel, eine Winterrarität
28.11.2025dTREND: Alkoholfreie und Craft-Biere legen zu
25.11.2025dNEWS: Tasse Kaffee wird nochmals teurer
20.11.2025dNEWS: Markus Roten ist «Metzger des Jahres 2025»
18.11.2025dTIPP: Halbdörrfrüchte als natürliches Süssungsmittel
16.11.2025dWISSEN: Süsse Vielfalt der Birnen
14.11.2025d NEWS: Schweiz triumphiert an World Cheese Awards
12.11.2025dNEWS: Barry Callebaut setzt auf kakaofreie Schokolade
07.11.2025dSAISON: Kardy – Gemüse-Geheimtipp aus der Westschweiz
04.11.2025dTIPP: Igeho-Messe 15.-19.11.2025 in Basel
03.11.2025dFORSCHUNG: Herkunft kann über Umweltfreundlichkeit täuschen
29.10.2025dWISSEN: Hafer ist glutenhaltig – oder doch nicht?
27.10.2025dKOMMENTAR: Warum Schweizer Brot?
24.10.2025dWISSEN: Gesunde Baumnuss
23.10.2025dNEWS: Nationalratskommission lehnt die Ernährungsinitiative ab
22.10.2025d KOMMENTAR: Welchen Wert hat unser tägliches Brot?
21.10.2025dNEWS: Der «ausgewogene Teller» für gesunde Ernährung
19.10.2025dTIPP: Bittere Kürbisse und Zucchetti nicht essen
12.10.2025dKOMMENTAR: Wie gesund sind Alternativen zu tierischen Lebensmitteln?
10.10.2025dSAISON: Wildobst Kornelkirsche
09.10.2025dTIPP: Zürcher Brotfest 25.10.2025
06.10.2025dTIPP: Süsskartoffel vielseitig garen oder roh essen
05.10.2025dNEWS: prämierte Neuheiten und Trends der Anuga 2025
©opyrights ...by ask, ralph kradolfer, switzerland