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KOMMENTAR: Ist Reis noch zukunftsfähig trotz Klimaänderung?

"Reis ernährt gut die Hälfte der Weltbevölkerung,“ sagt Dr. Rolf Sommer, Leiter des Fachbereichs Landwirtschaft und Landnutzungswandel beim WWF. Allerdings verbraucht der Reisanbau laut „Sustainable Rice Platform“ etwa ein Drittel des weltweit verfügbaren Süsswassers, das immer knapper wird. Zunehmende Wasserknappheit erschwert den Reisanbau nicht alleine. Auch der ansteigende Meeresspiegel zerstört immer mehr Reisanbauflächen in Küstengebieten Asiens. Durch die Überschwemmung mit Meerwasser erhöht sich der Salzgehalt des Wassers im Anbaugebiet, was Reispflanzen nicht vertragen. Das reduziert wiederum die Erntemenge. Laut Internationalem Reisforschungsinstitut (IRRI) ging die weltweite Reisproduktion durch Klimaveränderungen um zwei Prozent zurück.

Dabei leidet der Reisanbau nicht nur unter der Klimakrise, er trägt auch dazu bei. Das IRRI schätzt, dass der konventionelle Anbau auf überfluteten Feldern zehn Prozent des weltweiten Methanausstosses erzeugt, was die Erderwärmung zusätzlich anheizt. Weil die Reispflanze unter Wasser steht, verfaulen organische Stoffe im Boden und setzen dabei unter anderem das klimaschädliche Gas Methan frei, das in seiner Wirkung auf das Klima deutlich schädlicher ist als CO2. Beim Anbau entstehen pro Kilogramm Reis rund 3 kg CO2 während es zum Beispiel bei Dinkel nur 0,7 kg CO2 sind.

Es gibt allerdings bereits alternative Anbaumethoden für Reis. Der Trockenanbau hat weltweit etwa 10 Prozent Anteil an der Gesamtfläche. Dort werden aber nur 4 Prozent der Ernte weltweit produziert. Zudem gibt es Bedenken wegen des höheren Einsatzes von Herbiziden im Trockenanbau.

Indien, der weltweit grösste Exporteur für Reis, erregte 2023 mit einem Exportverbot für weissen Reis Aufsehen, um nach einer Dürre die Versorgung der eigenen Bevölkerung zu sichern. Solche Ereignisse beeinflussen die Preise am Weltmarkt und verteuern ein Grundnahrungsmittel, auf das viele angewiesen sind. Auch Italien, grösster Reisproduzent Europas, hatte infolge einer Dürreperiode 2022 grosse Ernteeinbussen. Gleichzeitig wird Wasser im Land generell immer knapper.

In Mitteleuropa gibt es zahlreiche Alternativen zu Reis. Und das mit besserer Nährstoffzusammensetzung und Klimabilanz, wie etwa Weizen, Hafer, Grünkern, Hirse, Gerste oder Dinkel. „Graupen aus Gerste zum Beispiel enthalten im Gegensatz zu weissem Reis dreimal so viele Ballaststoffe und die dreifache Menge an Eisen“, erklärt Harald Seitz, Ernährungswissenschaftler beim Bundeszentrum für Ernährung. „Dinkelreis“ enthält doppelt so viel Eiweiss, mehr Vitamine sowie Mineral- und Ballaststoffe als Reis, kann aber genauso zubereitet werden und hat die gleiche Kochzeit.

Es finden sich auch online immer mehr Rezepte, die traditionelle Reisgerichte wie zum Beispiel Risotto mit Reis-Alternativen variieren. Wer angesichts der Entwicklung beim Reisanbau seine Ernährung und seine Klimabilanz verbessern möchte, hat also gute Möglichkeiten das umzusetzen. (BZfE)

Was ist Dinkelreis?

Bei der Herstellung von Dinkelreis wird das Dinkelkorn von den für diese Getreideart typischen Spelzen befreit und abgeschliffen. Das Korn lässt sich dann wie Reis verwenden. „Wird Dinkelreis regional hergestellt, ist er eine klima- und umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichem Reis“, sagt Anja Schwengel-Exner, Ernährungsexpertin bei der Verbraucherzentrale Bayern. Zubereitet wird Dinkelreis genauso wie klassischer Reis: Die Körner werden mit der doppelten Menge Flüssigkeit aufgekocht und garen etwa 25 Minuten, bis sie weich sind. Anschlie
end kann man sie nach Belieben würzen. Wer Dinkelreis vorab etwa eine Stunde einweicht, verkürzt die Garzeit und der Getreidereis wird weicher. Dinkelreis eignet sich pur als Beilage, für Dinkel-Risotto oder anstelle von Reis in Pfannengerichten. Der Geschmack ist leicht nussig. (verbraucherzentrale-bayern.de)
(gb)

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