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WISSEN: Chilischärfe vermutlich herzschonend aber kaum antibakteriell

Für die Schärfe im Essen ist der Wirkstoff Capsaicin verantwortlich, wenn Chili enthalten ist. Er reizt die Nerven, die für die Schmerz- und Wärmewahrnehmung verantwortlich sind. Das nehmen wir als Schärfe und als Brennen wahr. Der Körper reagiert auf diesen Reiz mit stärkerer Durchblutung (Wärmegefühl) und mit Schwitzen. Studien zeigen, dass das Capsaicin positive Eigenschaften für den Körper hat. Es sorgt beispielsweise für die Ausschüttung von Endorphinen („Glückshormonen“).

Capsaicin hilft auch bei Verdauungsstörungen, denn es regt den Speichelfluss und die Magensaftsekretion an. Allerdings wirkt das Capsaicin nicht so keimhemmend, wie oft behauptet, haben weitere Studien ergeben. Bei normalem Chili-Konsum reicht die Wirkstoff-Konzentration zum Abtöten von Bakterien in der Regel nicht aus, einfach mehr davon essen sollte man aber auch nicht: Dann drohen Magenprobleme und Durchfall. Ein alleiniger „Gesundmacher“ ist scharfes Essen also nicht, so Harald Seitz, Ernährungswissenschaftler im Bundeszentrum für Ernährung BZfE.

Chilischärfe ist vermutlich Herz-schonend

Chili (Cayennepfeffer) ist ein üblicher Bestandteil einer traditionellen mediterranen Ernährung. Das scharfe Gewürz soll möglicherweise das Risiko für kardio- und zerebrovaskuläre Erkrankungen (Störungen der Blutversorgung des Gehirns) verringern. Das jedenfalls legen Ergebnisse einer Studie aus Italien nahe, kürzlich veröffentlicht im Journal of the American College of Cardiology.

Die italienische Autorengruppe hatte für ihre Studie 22.811 erwachsene Personen nach den Essensgewohnheiten befragt. In einer Nachbeobachtungszeit von rund acht Jahren wurden insgesamt 1.236 Todesfälle festgestellt. Die kardiovaskuläre und die zerebrovaskuläre Sterblichkeit lag bei den Teilnehmenden, die ihr Essen regelmässig mit Chilipfeffer würzten, deutlich niedriger als bei Personen, die niemals oder selten Chilipfeffer verwendeten.

Allerdings: Es handelt sich um eine retrospektive Assoziationsstudie. Diese kann mögliche Kausalzusammenhänge zwar nahelegen, jedoch nicht endgültig nachweisen. „Die Frage ist, ob man tatsächlich mit so einer simplen Massnahme wie dem scharfen Würzen das kardiovaskuläre Risiko in einem relevanten Ausmass reduzieren kann“, so der Neurologe Professor J. David Spence vom Stroke Prevention and Atherosklerosis Research Center, London, Ontario.

Biologisch scheint der protektive Effekt scharfer Gewürze aber zumindest teilweise plausibel. Denn für Capsaicin wurden in experimentellen wie klinischen Studien günstige Effekte auf Funktionen des Herzkreislaufsystems und auf metabolische Vorgänge sowie antientzündliche Wirkungen nachgewiesen. Entscheidend scheine aber das komplette Ernährungsmuster und weniger eine einzelne Nahrungskomponente zu sein, so Spence. Besonders günstig sei eine mediterrane Kost, reich an Früchten, Obst, Fisch und Vollkorn. „Mit einer Prise Tabasco wird man aus Fastfood kein gesundes Essen zaubern können.“ (BZfE)
(gb)

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