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KOMMENTAR: Verbesserter Nutri-Score und gesunde Ernährung

Ernährungswissenschaftlerin Prof. Dr. Anette Buyken von der Universität Paderborn informiert über die Verbesserung des Nutriscore-Algorithmus und die Herausforderungen einer gesundheitsfördernden und klimaschonenden Ernährung: Der Nutri-Score orientiert sich an den sogenannten „Big Seven“, das heisst an den Nährstoffen, deren Kennzeichnung gesetzlich vorgeschrieben ist: Energie, Fett, gesättigte Fettsäuren, Kohlenhydrate, Zucker, Eiweiss und Salz. Seit der Korrektur nun noch enger an den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Ernährungsempfehlungen in den Ländern, die den Nutri-Score nutzen, orientiert.

Er erlaubt nun noch besser, vollkornreiche Produkte von Weissmehlprodukten zu unterscheiden und Produkte mit günstigen pflanzlichen Ölen (reich an ungesättigten Fetten) bzw. fettreicher Fisch erzielen künftig bessere Bewertungen. Zuckerärmere Varianten schneiden ebenfalls besser ab. Hingegen wird die Verwendung von Süssstoffen ungünstiger gewertet, um keinen Anreiz zur Verwendung von Süssungsmitteln zu schaffen.

Bei ballaststoffreicheren Getreideprodukten können noch Ballaststoffe angegeben werden. Für eine bessere Differenzierung von Vollkornprodukten wäre eine verpflichtende Angabe zum Vollkornanteil hilfreich. Auch könnten wir Lebensmittel, denen Zucker zugesetzt wurde, besser von Lebensmitteln, die von Natur aus einen hohen Zuckergehalt haben (wie Milchprodukte oder Produkte mit Obst), abgrenzen, wenn die Hersteller nicht nur den Gesamtzucker, sondern auch den zugesetzten Zucker ausweisen müssten.

Risiko für Adipositas, Typ 2 Diabetes und Herzkrankheiten senken

Die Forschung der vergangenen Jahre hat sehr eindrucksvoll belegt, dass eine traditionelle mediterrane Kost das Risiko für diese Erkrankungen senkt. Interessanter Weise gilt dies auch für die sogenannte „nordische Kost“, also ein Ernährungsmuster reich an heimischem Gemüse (Kohl- und Wurzelgemüse), Pilzen, Beerenfrüchten, Produkten aus Vollkorngetreide wie Hafer, Gerste und Roggen, Hülsenfrüchten und Nüssen. Der Vorteil dieses Ernährungsmusters ist, dass es auch dem Wunsch vieler Verbraucher*innen Rechnung trägt, sich klimaschonend zu ernähren.

Bisher haben wir vielfach vornehmlich auf die Bildung des Individuums gesetzt. Aber wir überschätzen die Fähigkeit des Einzelnen bzw. von Familien, eine gesunde Ernährung im Alltag zu praktizieren, erheblich. Tatsächlich stellt auch die Ernährungsstrategie fest, dass unsere Ernährungsumgebungen häufig so gestaltet sind, dass es nur mit grossem Aufwand möglich ist, sich gesund und nachhaltig zu ernähren. Aber die Politik kann unser Ernährungsumfeld fairer gestalten.

Beitrag zum Klimaschutz

Tatsächlich ist der Beitrag der Ernährung zum Ausstoss von Treibhausgasen entlang der Wertschöpfungskette vom Hof bis zum Tisch erheblich. Den wichtigsten Beitrag zur Reduktion des diesbezüglichen Fussabdrucks kann der sehr massvolle Konsum von rotem Fleisch leisten. Dazu wäre es sinnvoll, unseren derzeitigen Verbrauch auf ca. 300 Gramm pro Woche zu reduzieren und davon maximal ein Drittel als rotes Fleisch von Rind, Schwein und Lamm zu verzehren.

Auch die Reduktion von Lebensmittelabfall und Verpackungsmüll stellen wichtige Stellschrauben dar, während der bevorzugte Verzehr von regional produzierten Lebensmitteln vor allem die regionale Wirtschaft stärkt. (Universität Paderborn)
(gb)

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