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.CONFISERIE: Der Schweizer Schokolademarkt erholt sich
Nach dem starken, Corona-bedingten Rückgang erholten sich die Verkäufe von Schweizer Schokolade im 2021. Aber trotz deutlichem Wachstum lag das Jahres-Ergebnis 2021 noch leicht unter Vorkrisen-Niveau.



Das Exportgeschäft hat sich weitgehend erholt. Aber der Marktanteil von Importschokolade stieg innert 10 Jahren um rund ein Viertel.


Im ersten Pandemiejahr 2020 war der Branchenumsatz um rund 15% zurückgegangen. Die Produktionsmenge von Schweizer Schokolade hatte sich um etwa 10% verringert. Dieser Rückgang konnte 2021 zu einem grossen Teil wieder wettgemacht werden.

Nachdem das Exportgeschäft 2020 in allen Produktkategorien starke Einbrüche gezeigt hatte, stieg 2021 die exportierte Menge Schweizer Schokolade um 10,8% und der damit generierte Umsatz um 15,5%. Damit lagen die exportierte Verkaufsmenge und der Exportumsatz 2021 nur noch leicht unter dem Vor-Pandemie-Niveau.

Verglichen mit dem Vorjahr wurde 2021 in der Schweiz wieder mehr Schweizer Schokolade konsumiert. Die im Inland verkaufte Menge stieg um 6,6%. Dazu beigetragen haben vor allem das gute zweite Tertial 2021 und das starke Wachstum bei den Halbfabrikaten. Damit lag die Verkaufsmenge im Inland 2021 nur noch leicht unter dem Vorkrisen-Jahr 2019. Der Inlandmarkt-Umsatz konnte 2021 gegenüber dem Vorjahr ebenfalls zulegen (+7,7%), lag aber noch deutlich unter dem Niveau von 2019 (-8,4%).

Importanteil stark angestiegen

Nach dem starken Anstieg des Importanteils in den letzten Jahren betrug der Anteil ausländischer Schokolade im Schweizer Markt 2021 rund 42%. Innerhalb von zehn Jahren ist der Anteil der Importeure im Schweizer Markt um fast ein Viertel angestiegen (2011: 34%). Ursache dieser Entwicklung war zur Hälfte der Rückgang des Konsums von Schweizer Schokolade (von 8kg auf 6,6kg pro Kopf), zur anderen Hälfte der höhere Konsum von Importschokolade (von 4kg auf 4,7kg pro Kopf).



Schweizer Schoggihersteller machen kaum dunkle Rahmschokolade, wohl aber deutsche wie hier Ludwig Weinreich in D-Herford – eine vernachlässigte edle Spezialität.

Notabene: Die Deklaration «Sahne» statt «Rahm» ist ein gut sichtbares Indiz für ein ausländisches Produkt. Im Kleingedruckten muss aber das Herstellland sowieso deklariert sein.


Nachdem 2020 die Anzahl Beschäftigter in der Schweizer Schokoladeindustrie deutlich zurückgegangen war, ging die Zahl 2021 nochmals leicht zurück. Im Vergleich zu 2019 beschäftigte die Branche im vergangenen Jahr 5% weniger Angestellte.

Trotz bereits bestehender Herausforderungen für den Produktionsstandort Schweiz hat die Politik 2021 die Rahmenbedingungen ein weiteres Stück verschlechtert. So beugte sich das Parlament dem Druck der Zuckerproduzenten und verlängerte den Mindestgrenzschutz für Zucker bis 2026. Im Umfeld eines bereits allgemein starken Rohstoffpreisanstiegs wird damit der Preis für Schweizer Zucker noch zusätzlich erhöht. Alleine dadurch steigen die Produktionskosten in der Schweiz um eine Grössenordnung von zwischen ein und zwei Lohnprozenten. Demgegenüber erhalten Importe aus dem Ausland einen weiteren Kostenvorteil. (Text: Chocosuisse. Bilder und Legenden: Redaktion)
(gb)

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