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.METZGEREI: Bell Food Group wächst und prosperiert
Die Bell Food Group hat im Verlauf des Geschäftsjahres 2019 deutliche Fortschritte erzielt. Bereinigt um diverse Sondereffekte erzielte die Bell Food Group ein operatives Wachstum.


Bell-Finanzchef Xavier Buro und –CEO Lorenz Wyss vor den Medien: «Der Conveniencemarkt bietet gute Wachstumsraten»


Die Bell Food Group weist 2019 einen Warenumsatz von CHF 4,1 Milliarden (CHF -65,0 Mio., -1,6 %) aus. Unter Berücksichtigung der Akquisitionen und Devestitionen resultierte ein operatives Wachstum von CHF 61,4 Millionen (+1,5 %). Danke der Fokussierung auf wertschöpfungsintensivere Produkte konnte die Bruttomarge gesteigert werden. Der ausgewiesene EBIT lag bei CHF 95,3 Millionen (CHF -45,3 Mio., -32,2 %). Unter Berücksichtigung aller Sondereinflüsse in der Höhe von CHF 53,9 Millionen lag der EBIT 2019 bei CHF 149,1 Millionen (CHF +8,5 Mio., +6,0 %).

Zur verbesserten operativen Ertragslage haben alle Geschäftsbereiche beigetragen. Diese Fortschritte wurden erzielt dank gestiegenen Absätzen von Produkten mit höherer Wertschöpfung, effektivem Kostenmanagement, Prozessoptimierungen sowie der teilweise erfolgten Überwälzung von höheren Beschaffungskosten. Darüber hinaus konnten auch Synergien zwischen den Geschäftsbereichen erzielt werden.

Wie bereits im Vorjahr war das Finanzergebnis mit mehrheitlich buchmässigen Fremdwährungseinflüssen in der Höhe von CHF -9,6 Millionen belastet (Vorjahr CHF -4,6 Mio.). Der ausgewiesene Jahresgewinn beträgt CHF 49,6 Millionen (CHF -39,7 Mio., -44,5 %). Bereinigt um sämtliche Sondereinflüsse liegt der Jahresgewinn mit CHF 103,5 Millionen (CHF +14,2 Mio.) um 15,9 Prozent über Vorjahr.

Insgesamt weist die Bell Food Group eine sehr solide Bilanzstruktur aus. Das Eigenkapital beläuft sich auf CHF 1,3 Milliarden, und die Eigenkapitalquote liegt mit 47,5 Prozent auf Vorjahreshöhe. Die Finanzverbindlichkeiten haben im Vorjahresvergleich von CHF 903,6 Millionen auf CHF 877,5 Millionen abgenommen. Bild: Bell–CEO Lorenz Wyss

Trotz des deutlich tieferen ausgewiesenen Unternehmensgewinns 2019 beantragt der Verwaltungsrat der Generalversammlung eine gleichbleibende Ausschüttung in der Höhe von CHF 5,50 pro Aktie. Damit trägt der Verwaltungsrat den verschiedenen Sondereinflüssen Rechnung. Die Ausschüttung soll zu gleichen Teilen als ordentliche Dividende und als Ausschüttung aus den Reserven aus Kapitaleinlagen erfolgen.

Sondereinflüsse Geschäftsjahr 2019

Die Reorganisation der Division Bell Deutschland, die Rohmaterialpreise sowie Anlaufkosten für die neuen Betriebe belasteten die Jahresrechnung 2019 mit Sondereinflüssen in der Höhe von insgesamt CHF 53,9 Millionen. Ende Juli 2019 hat die Bell Food Group die deutschen Werke in Suhl und in Börger in Form eines Betriebsübergangs veräussert. Damit wurde der im Juni 2019 angekündigte Ausstieg aus dem deutschen Wurstwarengeschäft vollzogen. Gleichzeitig wurde der Standort Bad Wünnenberg (DE) in einen Herstellungsbetrieb für Frisch-Convenience-Produkte für Hilcona umgebaut. Die Reorganisation hat die Division Bell Deutschland mit Kosten in der Höhe von CHF 38,9 Millionen belastet.

Die Rohmaterialpreise für Schweinefleisch in Europa sind 2019 um mehr als 43 Prozent angestiegen. Auslöser dafür war der Ausbruch der afrikanischen Schweinepest in Asien und die damit verbundene hohe Nachfrage nach europäischem Schweinefleisch in Asien. Aufgrund der intensiven Wettbewerbssituation im europäischen Charcuterie- und Wurstmarkt konnten Preiserhöhungen trotz umgehend eingeleiteten Verhandlungen nur verzögert und auch nur teilweise umgesetzt werden. Dies verursachte im Geschäftsbereich Bell International Mehrkosten von rund CHF 9 Millionen.

Anlaufkosten für die 2019 neu eröffneten Produktionsbetriebe führten zu Mehrkosten von insgesamt CHF 6,0 Millionen. Davon ist der überwiegende Teil auf die Inbetriebnahme des neuen Convenience-Werks im österreichischen Marchtrenk im Frühjahr 2019 zurückzuführen.

Entwicklung in den Segmenten

In einem leicht rückläufigen Markt für Fleisch- und Wurstwaren verzeichnete der Geschäftsbereich Bell Schweiz trotz tieferen Absätzen eine Aufwärtstendenz in der Ertragslage und konnte insbesondere in der zweiten Jahreshälfte operative Fortschritte erzielen. Verantwortlich dafür waren die Fokussierung des Sortimentsmixes auf wertschöpfungsreichere Produkte und ein effektives Kostenmanagement. Zudem zeigten die im Vorjahr eingeleiteten Massnahmen zur Prozessoptimierung Wirkung.

Die Reorganisation von Bell Deutschland und der starke Anstieg der Rohmaterialpreise für Schweinefleisch in Europa hatten massgeblichen Einfluss auf den Geschäftsgang im Geschäftsbereich Bell International. Bereinigt um diese Sondereffekte verzeichnete der Geschäftsbereich 2019 ein erfreuliches Umsatzwachstum. Mit der Reorganisation in Deutschland und der Inbetriebnahme des Serrano-Produktionsbetriebes in Fuensalida (ES) konzentriert sich die Division Bell Deutschland auf ihre starke Position im Segment Rohschinken.

Der neue Produktionsbetrieb für Serrano-Schinken mit einer Kapazität von rund 1 Million Schinken pro Jahr ist im Sommer 2019 eröffnet worden. Die Division Bell Deutschland fokussiert sich künftig auf ihre starke Position bei deutschen und internationalen Rohschinken. In der Division West-/Osteuropa hat sich der positive Trend in den Ländergesellschaften Frankreich, Polen und Ungarn fortgesetzt. In der Geflügel-Division zeigen die Effizienzsteigerungsmassnahmen sowie die Investitionen in die Infrastruktur die gewünschte Wirkung.


Bell lanciert 2000 Neuheiten pro Jahr. Beispiel: kühlfrische Schmorgerichte «slow cooked, zergeht auf der Zunge». Conveniencegerichte mit langer Garzeit bieten einen hohen Konsumentennutzen. Nur wenige Konsumenten haben heute noch Zeit und Geduld, um Fleisch schonend bei Niedertemperatur lange zu garen und schätzen zarte, regenerierfertige Produkte.


Im Convenience-Markt waren 2019 vor allem ultrafrische und Ready-to-eat-Produkte gefragt. Dank innovativen Produktkonzepten konnte der Geschäftsbereich Convenience von diesem Trend profitieren. Die zum Geschäftsbereich gehörenden Divisionen Eisberg, Hilcona und Hügli verzeichneten insbesondere bei wertschöpfungsreichen Sortimenten überproportionale Wachstumsraten. Zu den Innovationen zählt beispielsweise auch der pflanzenbasierte «The Green Mountain Burger», der neben dem Food Service bald auch im Detailhandel erhältlich ist.

Ausblick 2020

Im laufenden Geschäftsjahr will die Bell Food Group in allen Geschäftsbereichen weitere operative Fortschritte erzielen. In Europa werden weiterhin volatile Rohmaterialpreise erwartet. Daher ist die zeitnahe Realisierung höherer Beschaffungskosten in den Verkaufspreisen weiterhin entscheidend für die Ergebnisentwicklung. Dank den neuen Produktionskapazitäten für Rohschinken und Frisch-Convenience bestehen in diesen attraktiven Märkten weitere Wachstumschancen.

Wechsel im Verwaltungsrat der Bell Food Group AG

Der Verwaltungsrat der Bell Food Group AG hat Thomas Hinderer und Joos Sutter als neue Mitglieder des Verwaltungsrates nominiert. Sie werden der Generalversammlung vom 17. März 2020 als Ersatz vorgeschlagen für die amtierende Verwaltungsrätin und Vizepräsidentin Irene Kaufmann sowie den Verwaltungsrat Andreas Land. Die bisherigen Verwaltungsräte treten auf eigenen Wunsch aus dem Verwaltungsrat zurück. Der Verwaltungsrat beabsichtigt, Joos Sutter im Falle seiner Wahl durch die Generalversammlung als Vizepräsident des Verwaltungsrates zu wählen.

Über Bell Food Group

Die Bell Food Group gehört zu den führenden Fleisch- und Convenience-Verarbeitern in Europa. Das Angebot umfasst Fleisch, Geflügel, Charcuterie, Seafood und Convenience-Produkte. Mit den Marken Bell, Eisberg, Hilcona und Hügli deckt die Gruppe vielfältige Kundenbedürfnisse ab. Zu den Kunden zählen der Retail, der Food Service sowie die Lebensmittelindustrie. Rund 12‘500 Mitarbeitende erwirtschaften einen Jahresumsatz von über CHF 4 Mrd. Die Bell Food Group ist an der Schweizer Börse kotiert. (Text: Bell Food Group)
(gb)

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