Foodfachzeitung im Internet
Mittwoch, 12. Februar 2025
Report
Druckansicht29.05.2024
Gelungene Beefsteak-Imitation von Planted
Planted hat sein neues pflanzliches Steak nun auch im Schweizer Detailhandel lanciert. Es ist saftig, zart aber bissfest, hat fleischigen Umamigeschmack und enthält keine Zusatzstoffe.



Beefsteak-Imitation von Planted: vorgegart und vormariniert im Verkauf in der Gastronomie und bei Coop. Im Bild telquel vor der Fertigung


Der Schweizer FoodTech-Pionier Planted Foods hat ein saftiges Steak auf pflanzlicher Basis mit kräftigem Biss entwickelt. Dieses «planted.steak» ist nun auch bei Coop erhältlich. Die Zürcher Startup-Firma ist bekannt für vegane Pouletimitationen auf Erbsenproteinbasis, gilt als Innovationsführerin im Segment der Fleischersatzprodukte und lancierte im März ein neuartiges Steak auf pflanzlicher Basis in der Gastronomie. Das sogenannte Whole-Muscle-Produkt ist gemäss der Werbung saftig, zart aber bissfest, habe Umamigeschmack und erfülle sehr anspruchsvolle kulinarische Ansprüche.

Im Gegensatz zu den meisten andern Herstellern sind Planted-Produkte frei von Zusatzstoffen. «Die verwendete Technik ist «solid state Fermentation», verrät man bei Planted: «Die pflanzliche Grundlage wird wie ein Brotteig mit eigens entwickelten Mikroorganismen fermentiert». Generell entstehen beim Fermentieren von Lebensmitteln komplexe Aromen, und beim fermentativen Proteinabbau MSG, das Umamigeschmack stiftet - analog zur Reifung von Rohwurst oder Käse.

Der Herstellprozess beinhaltet eine Vorgarung, daher muss das Steak lediglich gewärmt und kurz angebraten werden. Die Degustation bestätigt die Werbeaussagen: Das Steak ist saftiger als zB ein von Green Mountain lanciertes «Plant-based Filetsteak nach Poulet-Art», hergestellt von Hilcona. Die Konsistenz ist vergleichbar mit einem zarten Edel-Fleischstück. Beim Aroma dominiert jedoch die Würzung. Die Farbe erinnert an Rindsfilet – Planted vermeidet allerdings den Vergleich mit diesem und deutet nur an, «es befriedige die Lust auf rotes Fleisch».

Als Zutaten deklariert sind Sojaprotein, Rapsöl, Reis, Bohnen, Wasser, Gewürze, Rote-Beete-Konzentrat, Hefeextrakt, Kulturen, Salz, Vit B12. Der Salzgehalt ist dezent aber höher als bei Fleisch, da das Planted-Steak vormariniert verkauft wird. Vitamin B12 ist sinnvollerweise zugesetzt. Die Zusammensetzung (unverarbeitet) ist nicht unausgewogen wie oft bei hochverarbeiteten Produkten, weicht aber doch etwas von Rindsmuskel (in Klammern) ab:
Fett 8.1% (1.7%),
Kohlenhydrate 7.4% (0%),
Nahrungsfasern 5.7% (0%),
Protein 17.5% (22.4%),
Salz 0.76% (0.1%),
Vitamin B12: 1 µg (5µg).


«planted.steak» fertig zubereitet im Zürcher Restaurant Gartenhof


Gemäss Paride Giuri, Küchenchef im Zürcher Restaurant Gartenhof besitzt das Steak ein gutmütiges Garverhalten. Es gebe keine Garstufen sondern nur «medium». Seine Gäste geben ein gutes Feedback, aber «Fleischfreaks kann man wohl damit nicht motivieren aber Flexitarier», so Giuri.

97% weniger CO2-Emissionen

Das planted.steak ist gemäss der Pressemitteilung nicht nur eine kulinarische Innovation, sondern auch eine nachhaltige Lösung für die ökologischen Herausforderungen, die mit der traditionellen Fleischproduktion verbunden sind – insbesondere der Rindfleischproduktion. Es entstehen im Vergleich zu seinem tierischen Pendant 97% weniger CO2-Emissionen pro Kilogramm. Auch werden bei der Herstellung des planted.steak 81% weniger Wasser benötigt als bei seinem tierischen Pendant.

Die Rindfleischproduktion dagegen erfordert grosse Weide- oder landwirtschaftliche Flächen für den Anbau von Futtermitteln. Auch für die Herstellung werden erhebliche Mengen an Energie, Land und andere Ressourcen benötigt. Die Verdauung von Rindern und die Gülle setzen zusätzliche Treibhausgase frei. Im Vergleich zu Geflügel oder Schweinen haben Rinder eine längere Wachstumszeit, bevor sie schlachtreif sind. Während dieser Zeit verzehren sie Futter und produzieren kontinuierlich Methan. (GB)
(gb)

Report – die neuesten Beiträge
11.02.2025
dSchweizer Käsefachmesse im Rückblick
04.02.2025
dOffiziell beste Süsswaren 2025
28.01.2025
dHochwertige Spezialöle für die Küche
20.01.2025
dAromatisierter Essig aus eigener Küche
10.01.2025
dFrüchtebrot selber machen
03.01.2025dUrgetreide für Backwaren
20.12.2024dSchweizer Schaumweine: Qualität und Potential
12.12.2024dJetzt Pasteten und Terrinen auf den Teller
03.12.2024dEmotional statt industriell: Zukunft von Schweizer Käse
25.11.2024dEdle Kulturpilze: Teil 2
18.11.2024dWelche Backwaren gesund sind und warum
10.11.2024dSchokoladen und Branchli im Kassensturz-Test
01.11.2024d Edle Kulturpilze: Teil 1
25.10.2024dMarkt und Wettbewerb der Alpenprodukte in Stans
18.10.2024dMehr Nüsse essen
11.10.2024dSwiss Cheese Awards: Schweizer Käsemeister gekürt
06.10.2024dWeihnachtsgebäck schon im Oktober?
25.09.2024dDie offiziell besten Metzgereien 2024
19.09.2024dPflanzlicher Milchersatz: umweltschonend aber nährwertärmer
08.09.2024dSchokoladeimitationen ohne Kakao im Trend
01.09.2024d Warme Schärfe dank Wasabi und Ingwer
21.08.2024dBrombeeren – wilde schmecken intensiver
14.08.2024dGlacesorten, -macharten und -trends
07.08.2024dFeige: Eine der ältesten Früchte der Welt
31.07.2024dEin Hoch auf Schweizer Bier
24.07.2024dJetzt hochwertige Beeren richtig verarbeiten
17.07.2024dFleisch kontra Ersatzprodukte - gesundheitlich betrachtet
10.07.2024dJetzt Aprikosen verarbeiten: Frische Vielfalt
03.07.2024dWie wird selbst gemachte Glace cremig?
26.06.2024dBio und Fleischersatz stossen an Grenzen
©opyrights ...by ask, ralph kradolfer, switzerland