Foodfachzeitung im Internet
Admin aufrufen
Freitag, 26. April 2024
Publireportage
24.03.2024
Planted lanciert veganes Whole-Muscle-Steak

Planted stellt die neueste kulinarische Innovation vor: das planted.steak, ein neuartiges fermentiertes Vegan-Steak auf pflanzlicher Basis mit sensorischen Eigenschaften wie ein Fleischsteak.
Report
Druckansicht 17.12.2020
Trocken-Gartechniken im Überblick
Die vielen Varianten des Garens unterscheiden sich in einem Hauptkriterium, auch wenn oft graduell: trockene bzw feuchte Wärme. Teil 2: Trockene Gartechniken.


Der Salamander ist ein Grill mit IR-Strahlung von oben.


Die Abwesenheit von freiem Oberflächenwasser in einem Lebensmittel erlaubt sehr hohe Temperaturen zu erreichen. Im Gegensatz dazu steigt bei wasserreichen Lebensmitteln die Temperatur kaum über 100 Grad, solange viel Wasser verdampft. Trockenes Garen ermöglicht daher sensorisch attraktive Effekte: Durch hohe Temperaturen und Abwesenheit von Wasser entsteht eine Kruste am Gargut.

Typische Reaktionen sind Maillard (nicht-enzymatische Bräunung durch Proteine und reduzierende Zucker) und Caramelisierung. Temperaturen weit über 100 Grad verkürzen ausserdem die Garzeit. Meistens sind daher Hochtemperatur-Technologien gleichzeitig Kurzgarungen, sogenannte HTST-Prozesse (Hochtemperatur-Kurzzeit). Die wichtigsten Beispiele:

●Braten heisst Wärmeübertragung durch Kontakt mit der Heizfläche weit über 100 Grad (normalerweise mit Fett) und dient der Bildung von Kruste und Aromastoffen durch die Maillard-Reaktion. Dass die äussere Schicht durch Versiegelung den Saft zurückhält, ist lebensmittelchemisch widerlegt. Durch den starken Hitzeschock besteht ein Risiko, dass Fleisch zäh wird und austrocknet, weshalb wertvolle Fleischstücke nur kurz scharf angebraten und dann schonend im Ofen fertig gegart werden. Das Fett bewirkt einen gleichmässigen Kontakt des Gargutes mit der Heizfläche, auch bei unregelmässiger Oberfläche, und verbessert den Geschmack.

●Backen ist Erhitzen bei 140 bis 250 Grad in trockener oder schwach feuchter Luft mit stiller Hitze oder Zirkulation.


Etagenbackofen mit Steinplatten und stiller Hitze


●Direktes Grillieren ist ein Hochtemperatur-Kurzzeit-Garprozess mit einem hohen Anteil an Infrarotstrahlung. Der Temperaturgradient innen-aussen ist hoch. Schnell bilden sich eine Kruste und Bräunung.

●Beim indirekten Grillieren wird das Grillgut mit mehr Konvektions- als Strahlungswärme bei moderaten Temperaturen erhitzt. Der Temperaturgradient innen-aussen ist relativ klein. Bräunung und Krustenbildung sind schwach.

●Fritieren ist Schwimmend-Garen in Fett oder Öl bei 140 bis 180 Grad und ebenfalls ein HTST-Prozess. Die Wasserverdampfung ist schnell und stark, so dass man auch von Öltrocknung spricht (bei Kartoffelchips geht die Trocknung bis zum Restwassergehalt von 1%). Wenn die Verdampfung abnimmt, steigt im Fritiergut die Temperatur stetig und nähert sich der Öltemperatur an. Eine nennenswerte Menge Fritierfett dringt ins Produkt ein.

●Heissluft-Fritieren: Fertiggaren von Vorfritiertem in heisser Luft mit hoher Luftgeschwindigkeit (HTST). Man kann diesen Prozess als Variante des Röstens betrachten. Ein prominentes Beispiel sind Ofenfrites. Sie sind zwar im Öl vorfritiert, aber im Ofen nehmen sie kein weiteres Fett auf. Der Backprozess dauert rund 10 Minuten statt wie im Ölbad nur 3 Minuten. Das Mundgefühl ist bei nur 6% Fett in Ofenfrites statt 12% in normalen etwas geschwächt, ebenso die Knusprigkeit, und der Kartoffelgeschmack tritt stärker hervor.

●Rösten ist das trockene, fettlose Erhitzen bei hohen Temperaturen bis 300 Grad von wasserarmen pflanzlichen Lebensmitteln, vor allem zwecks Aromabildung. Auch Bräunung und Bitterstoffe bilden sich und der Wassergehalt sinkt stark. (GB)

Weiterlesen:
Teil 1: Kochen, Blanchieren, Pochieren etc: was ist der Unterschied?
(gb)

Report – die neuesten Beiträge
24.04.2024
dSchweizer Bierkultur im Wandel
17.04.2024
dExotische Würzsaucen zu Grilladen
11.04.2024
dBio bei Aldi und Lidl bis 25% billiger als bei Migros und Coop
03.04.2024
dWie schädlich ist rotes Fleisch für Gesundheit und Umwelt?
27.03.2024
dWie gesund ist Fruchtzucker?
20.03.2024 dSterben die Unverpackt-Läden?
13.03.2024 dWiesenmilch ist gesünder und umweltschonender
07.03.2024 dInnovatives Biertreber-Upgrading
28.02.2024 dMerguezwurst, aus Nordafrika aber helvetisiert
21.02.2024 dWissenswertes und Verarbeitungstipps für Kräuter
14.02.2024 dGesunde Hülsenfrüchte auf den Teller
07.02.2024 dBerliner do it yourself
31.01.2024 dVollkornbrote mit Gourmetqualität
24.01.2024 dComeback der Bonbon-Kunst
17.01.2024 dAemmeShrimp – Pioniere der Schweizer Crevettenzucht
10.01.2024 dMild aber triebhaft sei der Sauerteig
03.01.2024 dModerne Rauchfisch-Produkte: Tipps und Trends
27.12.2023 dNachhaltige Schokolade kaufen
20.12.2023 dWenn Bier mit Gewürzen zum Festtagstrank wird
14.12.2023 dDer richtige Zimt für Adventsbäckerei
07.12.2023 dWie (un)gesund ist Gepökeltes wirklich?
29.11.2023 dWarum traditionelle Früchte- und Gemüsesorten?
22.11.2023 dZucker hat nebst Süsse auch technologische Funktionen
15.11.2023 dModerne Bioprodukte mit Gourmetpotenzial
08.11.2023 dAngebot an Top-Konfitüren wird immer grösser
01.11.2023 dFleisch schonend garen
25.10.2023 dMehr Pilze auf den Teller
18.10.2023 dAngst vor Nahrungs-Cholesterin meist unbegründet
11.10.2023 dEistee selbst kreieren
04.10.2023 dHerzgesunde mediterrane Kost hilft auch bei Rheuma
Ecke für Profis
19.04.2024
.BÄCKEREI: Weniger Dauerbackwaren exportiert im 2023

Die Verkaufsmenge von Schweizer Dauerbackwaren ist 2023 gegenüber 2022 gesunken. Der ebenfalls leicht zurückgegangene Umsatz deutet darauf hin, dass der Produktionskosten-Anstieg nicht überall weitergegeben werden konnte.




Navigations-Tipp:
Für die Smartphone-Ansicht klicken Sie auf Druckansicht.



©opyrights ...by ask, ralph kradolfer, switzerland