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.METZGEREI: Fleischverbrauch der Schweiz bleibt konstant
Die Fleischnachfrage der Schweiz wurde im 2022 mit leicht steigender Inlandproduktion aber weniger Importen gedeckt. Der Pro-Kopf-Verbrauch lag bei 50,8kg mit 82,2% Inlandanteil.


Insgesamt wurde 2022 in der Schweiz gleich viel Fleisch verbraucht wie 2021(-0,9 %).


Die Zahlen des Jahres 2022 zeigen einen stabilen Fleischmarkt. Die Veränderung der Verbrauchsmenge gegenüber dem Vorjahr liegt im normalen statistischen Schwankungsbereich. Ein konstanter Pro-Kopf-Verbrauch bei einer leicht wachsenden Bevölkerung geht einher mit einem stabilen Inlandanteil von 82,2 %. Die Inlandproduktion blieb über alle Fleischarten nahezu konstant. Die Importe sanken über alle Fleischarten um 4,1 % gegenüber dem Vorjahr. Bezogen auf die einzelnen Fleischarten wuchs der Verbrauch beim Geflügelfleisch um 2,6 %. Der Verbrauch an Schweine- und Rindfleisch ging leicht zurück. Den grössten Rückgang verzeichneten Pferde- und Lammfleisch.

Die Geflügelproduktion im Inland nahm 2022 gegenüber dem Vorjahr um 2 % zu. Mit 114’637 Tonnen Schlachtgewicht stieg sie in den letzten 10 Jahren um knapp 35’000 Tonnen. Nicht nur die Inlandproduktion, sondern auch die Importe nahmen 2022 zu (+6,3 %). Damit erhöhte sich die zur Verfügung stehende Menge an Geflügelfleischum 2,6 %. Von den pro Kopf verbrauchten 15 kg Geflügelfleisch stammten 66,3 % aus heimischer Produktion.

Turbulenzen im Schweinemarkt

Im Schweinemarkt verschärfte sich gegen Ende 2022 die Situation des Überangebots: Im November sah sich die Branche mit der grössten Schweinekrise der Schweizer Geschichte kon frontiert. Dank vereinigtem Engagement von Produktion, Handel, Verarbeitung, Exportorganisationen und europäischen Abnehmern, sowie auch unter Mithilfe des Bundes, konnten tier schutzrelevante Überbelegungen in den Schweineställen und ein noch drastischerer Rückgang der Schweinepreise weitestgehend verhindert werden. Von November bis Dezember wurde Fleisch von insgesamt 14'987 Schweinen mit Unterstützung des Bundes eingefroren.

Die Preisstabilität beim Bankvieh ist das Spiegelbild einer ausgeglichenen Marktlage. Fast aus nahmslos konnten schlachtreife Tiere zum gewünschten Zeitpunkt geliefert werden. Ein etwas anderes Bild zeichnete sich kurzfristig bei den Verarbeitungstieren ab. Die langandauernde Trockenheit führte in den Monaten Juli und August zu einem unerwartet höheren Angebot, da die Bauern ihre Tiere aufgrund der Futterknappheit früher als geplant verkauften.

Durch die länger andauernde Vegetationsperiode verbesserte sich die Futtergrundlage im Herbst merklich, wodurch sich der Markt schnell wieder stabilisierte. Der Bankkälber Markt verlief so ruhig wie noch nie. Die Marktentlastungsmassnahme der vergangenen Jahre war im Jahr 2022 nicht notwendig, im Gegenteil: Die Nachfrage war im ganzen Jahr auf konstant hohem Niveau. Insbesondere in der Gastronomie war das Kalbfleisch gesucht.



Vegane pflanzliche Fleisch-Alternativen


Der Anteil der im Detailhandel abgesetzten pflanzlichen Alternativen konnte – trotz intensiver Werbung – in Relation zum Gesamtmarkt gegenüber dem Vorjahr nur marginal gesteigert werden. Der Anteil lag 2022 im Durchschnitt bei 3 % (Vorjahr 2,9 %). Der unterdessen medial breit thematisierte «Veganuary» zeigte auch 2022 lediglich kurzfristige Wirkung und kann als eine Massnahme zum Ankurbeln des Konsums im flauen Januargeschäft betrachtet werden.

Schweizer geniessen noch immer gerne und regelmässig Schweizer Fleisch. Allen medialen und politischen Diskussionen zum Trotz blieb der Fleischverbrauch auch 2022 auf dem Niveau der Vorjahre bei rund 51 kg pro Person. 82 % des Verbrauches stammte dabei aus inländischer Produktion. Der Einkauf im Ausland ist und bleibt aber ein Thema. Gemäss Detailhandelsstatistik (Nielsen) nahm der Einkaufstourismus, nachdem die Einschränkungen durch Corona im Jahr 2022 wieder wegfielen, leicht zu. Dies obwohl bei der 2022 im Auftrag von Proviande durchgeführten Befragung 99 % der Befragten angaben, dass ihnen die Herkunft «Schweiz» beim Fleischkauf wichtig bis sehr wichtig sei. Immerhin wurde aber gemäss den Zahlen aus dem Privathaushaltpanel (NielsenIQ Switzerland GmbH) deutlich weniger im Ausland eingekauft als noch vor Corona. (Text: Proviande)
(gb)

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