Foodfachzeitung im Internet
Admin aufrufen
Samstag, 27. April 2024
Publireportage
24.03.2024
Planted lanciert veganes Whole-Muscle-Steak

Planted stellt die neueste kulinarische Innovation vor: das planted.steak, ein neuartiges fermentiertes Vegan-Steak auf pflanzlicher Basis mit sensorischen Eigenschaften wie ein Fleischsteak.
Report
Druckansicht 16.09.2021
Tierwohl zwischen Politik und Ladenregal
Tierwohl ist ein wichtiges Verkaufsargument, nicht nur in der Schweiz. Und immer mehr Tierwohl wird gefordert, auch auf politischem Wege. Wohin geht der Weg und wo steht die Schweiz?


Tierhaltung ist nicht nur in der Schweiz ein emotionales Thema.


Rindfleisch aus Südamerika in Aktion, Rohschinken aus Italien oder Spanien, Eier aus Deutschland: Viele tierische Produkte, die uns im Supermarkt angeboten werden, stammen aus dem Ausland. Die Produktion ausserhalb der Schweiz erfüllt aber ausländische Tierwohlstandards - und die sind mit höchster Wahrscheinlichkeit schlechter als hiesige.

Im internationalen Vergleich schneidet die Schweiz in ihren Regelungen zum Schutz von Nutztieren gut ab. Beispielsweise wird Geflügel in der Schweiz seit 1992 nicht mehr in Käfigen gehalten, während in der EU die Verbannung der Käfighaltung erst 2027 kommen soll. Im Gegensatz zu anderen Ländern hat die Schweiz auch verbindliche Richtwerte definiert wie maximale Tierbestände oder minimale Stallflächen für etliche Tiergattungen.

Kaum Geld für Tierwohlprogramme ausgegeben

Das Tierschutzgesetz in der Schweiz regelt bereits vieles, zusätzliche Beiträge für den Tierschutz werden vielleicht deshalb nur zögerlich ausgegeben. 2019 bezahlte der Bund 2,8 Milliarden Franken Direktzahlungen aus. Davon floss zwar nur ein Zehntel in die beiden Tierwohlbeiträge BTS und RAUS.



Heute in der Schweiz verbotene Käfighaltung von Hühnern


Im 2020 überarbeiteten Tierschutzgesetz ist aber beispielsweise neu das fachgerechte und tierschutzkonforme Töten definiert. Auch der Transport von Labeltieren wurde 2021 neu geregelt. Mastschweinen wird ab diesem Jahr mehr Platz im Transporter zum Schlachthof zugestanden, weil diese in den letzten Jahren immer grösser und schwerer geworden waren.

Wer tierische Produkte aus Schweizer Herkunft kauft, weiss Bescheid, unter welchen Bedingungen das Tier gelebt hat. Bei Labelfleisch sind die Lebensbedingungen für die Tiere noch besser, allerdings ist spätestens seit einer Untersuchung des Schweizer Tierschutzes (STS) klar, dass die Marge des Detailhandels bei Bioprodukten verglichen mit konventionellen Produkten oftmals noch grösser ist als der Betrag, den der Bauer schlussendlich erhält.

Die Umsatzanteile aus dem Lebensmittelhandel zeigen allerdings, dass Tierwohl vor allem dann als Verkaufsargument zieht, wenn es sich um Frischfleisch handelt. Aber auch da ist der Label-Anteil aus tierfreundlichen Haltungsverfahren in einigen Kategorien bescheiden.

Offenbar will die Gesellschaft fürs Tierwohl vermehrt die Politik in die Pflicht nehmen. Die Hornkuh-Initiative sowie die Fair-Food-Initiative wurden nicht angenommen, die Massentierhaltungs-Initiative steht in den Startlöchern.

Doch auch andere Länder machen vorwärts: In verschiedenen Staaten der EU haben Politik und Handel das Tierwohl als Argument für den Schutz der heimischen Produktion entdeckt – ein Beispiel ist die Initiative Tierwohl in Deutschland. Und die Länder arbeiten darauf hin, dieses Argument deutlich zu stärken. Neben aller Politik und Tierwohlprogrammen: Die Konsumentinnen und Konsumenten haben es beim Griff zu Produkt im Ladenregal selbst in der Hand, für welche Produktionsweise sie sich entscheiden. (LID)
(gb)

Report – die neuesten Beiträge
24.04.2024
dSchweizer Bierkultur im Wandel
17.04.2024
dExotische Würzsaucen zu Grilladen
11.04.2024
dBio bei Aldi und Lidl bis 25% billiger als bei Migros und Coop
03.04.2024
dWie schädlich ist rotes Fleisch für Gesundheit und Umwelt?
27.03.2024
dWie gesund ist Fruchtzucker?
20.03.2024 dSterben die Unverpackt-Läden?
13.03.2024 dWiesenmilch ist gesünder und umweltschonender
07.03.2024 dInnovatives Biertreber-Upgrading
28.02.2024 dMerguezwurst, aus Nordafrika aber helvetisiert
21.02.2024 dWissenswertes und Verarbeitungstipps für Kräuter
14.02.2024 dGesunde Hülsenfrüchte auf den Teller
07.02.2024 dBerliner do it yourself
31.01.2024 dVollkornbrote mit Gourmetqualität
24.01.2024 dComeback der Bonbon-Kunst
17.01.2024 dAemmeShrimp – Pioniere der Schweizer Crevettenzucht
10.01.2024 dMild aber triebhaft sei der Sauerteig
03.01.2024 dModerne Rauchfisch-Produkte: Tipps und Trends
27.12.2023 dNachhaltige Schokolade kaufen
20.12.2023 dWenn Bier mit Gewürzen zum Festtagstrank wird
14.12.2023 dDer richtige Zimt für Adventsbäckerei
07.12.2023 dWie (un)gesund ist Gepökeltes wirklich?
29.11.2023 dWarum traditionelle Früchte- und Gemüsesorten?
22.11.2023 dZucker hat nebst Süsse auch technologische Funktionen
15.11.2023 dModerne Bioprodukte mit Gourmetpotenzial
08.11.2023 dAngebot an Top-Konfitüren wird immer grösser
01.11.2023 dFleisch schonend garen
25.10.2023 dMehr Pilze auf den Teller
18.10.2023 dAngst vor Nahrungs-Cholesterin meist unbegründet
11.10.2023 dEistee selbst kreieren
04.10.2023 dHerzgesunde mediterrane Kost hilft auch bei Rheuma
Ecke für Profis
26.04.2024
.TECHNOLOGIE: Laborfleisch aus dem Bioreaktor

Bei der wachsenden Weltbevölkerung ist der Bedarf an nachhaltigen Lebensmitteln dringend und Lösungen sind gesucht. So könnte kultiviertes Fleisch dereinst Einzug in die hiesige Lebensmittelindustrie halten. Ein Bewilligungsverfahren läuft.




Navigations-Tipp:
Für die Smartphone-Ansicht klicken Sie auf Druckansicht.



©opyrights ...by ask, ralph kradolfer, switzerland