Foodfachzeitung im Internet
Admin aufrufen
Montag, 25. September 2023
Tipp
30.08.2023
Messetipp: Metzgereimesse Süffa 2023

Das aktuelle Thema Fachkräftemangel bildet einen Schwerpunkt auf der Stuttgarter SÜFFA 2023. Wie immer mit Neuheiten bei Technik und Rohstoffen. In Stuttgart 21. bis 23. Oktober 2023.
Report
Druckansicht 16.09.2021
Tierwohl zwischen Politik und Ladenregal
Tierwohl ist ein wichtiges Verkaufsargument, nicht nur in der Schweiz. Und immer mehr Tierwohl wird gefordert, auch auf politischem Wege. Wohin geht der Weg und wo steht die Schweiz?


Tierhaltung ist nicht nur in der Schweiz ein emotionales Thema.


Rindfleisch aus Südamerika in Aktion, Rohschinken aus Italien oder Spanien, Eier aus Deutschland: Viele tierische Produkte, die uns im Supermarkt angeboten werden, stammen aus dem Ausland. Die Produktion ausserhalb der Schweiz erfüllt aber ausländische Tierwohlstandards - und die sind mit höchster Wahrscheinlichkeit schlechter als hiesige.

Im internationalen Vergleich schneidet die Schweiz in ihren Regelungen zum Schutz von Nutztieren gut ab. Beispielsweise wird Geflügel in der Schweiz seit 1992 nicht mehr in Käfigen gehalten, während in der EU die Verbannung der Käfighaltung erst 2027 kommen soll. Im Gegensatz zu anderen Ländern hat die Schweiz auch verbindliche Richtwerte definiert wie maximale Tierbestände oder minimale Stallflächen für etliche Tiergattungen.

Kaum Geld für Tierwohlprogramme ausgegeben

Das Tierschutzgesetz in der Schweiz regelt bereits vieles, zusätzliche Beiträge für den Tierschutz werden vielleicht deshalb nur zögerlich ausgegeben. 2019 bezahlte der Bund 2,8 Milliarden Franken Direktzahlungen aus. Davon floss zwar nur ein Zehntel in die beiden Tierwohlbeiträge BTS und RAUS.



Heute in der Schweiz verbotene Käfighaltung von Hühnern


Im 2020 überarbeiteten Tierschutzgesetz ist aber beispielsweise neu das fachgerechte und tierschutzkonforme Töten definiert. Auch der Transport von Labeltieren wurde 2021 neu geregelt. Mastschweinen wird ab diesem Jahr mehr Platz im Transporter zum Schlachthof zugestanden, weil diese in den letzten Jahren immer grösser und schwerer geworden waren.

Wer tierische Produkte aus Schweizer Herkunft kauft, weiss Bescheid, unter welchen Bedingungen das Tier gelebt hat. Bei Labelfleisch sind die Lebensbedingungen für die Tiere noch besser, allerdings ist spätestens seit einer Untersuchung des Schweizer Tierschutzes (STS) klar, dass die Marge des Detailhandels bei Bioprodukten verglichen mit konventionellen Produkten oftmals noch grösser ist als der Betrag, den der Bauer schlussendlich erhält.

Die Umsatzanteile aus dem Lebensmittelhandel zeigen allerdings, dass Tierwohl vor allem dann als Verkaufsargument zieht, wenn es sich um Frischfleisch handelt. Aber auch da ist der Label-Anteil aus tierfreundlichen Haltungsverfahren in einigen Kategorien bescheiden.

Offenbar will die Gesellschaft fürs Tierwohl vermehrt die Politik in die Pflicht nehmen. Die Hornkuh-Initiative sowie die Fair-Food-Initiative wurden nicht angenommen, die Massentierhaltungs-Initiative steht in den Startlöchern.

Doch auch andere Länder machen vorwärts: In verschiedenen Staaten der EU haben Politik und Handel das Tierwohl als Argument für den Schutz der heimischen Produktion entdeckt – ein Beispiel ist die Initiative Tierwohl in Deutschland. Und die Länder arbeiten darauf hin, dieses Argument deutlich zu stärken. Neben aller Politik und Tierwohlprogrammen: Die Konsumentinnen und Konsumenten haben es beim Griff zu Produkt im Ladenregal selbst in der Hand, für welche Produktionsweise sie sich entscheiden. (LID)
(gb)

Report – die neuesten Beiträge
21.09.2023
dVielseitiger Kürbis
14.09.2023
dBrot mit viel Eiweiss ohne Weizen?
07.09.2023
dFleisch essen: Erfolgsfaktor in der Urgeschichte des Menschen
31.08.2023
dWarum Zucker glücklich macht
24.08.2023
dIst Brot am Abend tabu beim Abnehmen?
17.08.2023 dUnerwünschte Stoffe in der Fleischkruste vermeiden
10.08.2023 dGeheimnis des Blätterteigs verglichen mit andern Teigen
03.08.2023 dDas perfekte Steak auf dem Grill
27.07.2023 dWelcher Teig für Wähen und wie backen?
20.07.2023 dFaserino: ähnlich wie Ruchbrot aber gesünder
13.07.2023 dKaffee-Irrtümer korrigieren
06.07.2023 dEdle Rohwurst auf den Teller
29.06.2023 dOptimale Nährstoffversorgung trotz veganer Ernährung
22.06.2023 dSüssstoffe statt Zucker für die Gesundheit?
15.06.2023 dNischenmarkt Pferdefleisch
08.06.2023 dBrot mit Soda statt Hefe
01.06.2023 dHighlights am Afrikafestival 2023 in Winterthur
25.05.2023 dDie besten Zutaten für Teigwaren
18.05.2023 dVom Kochsalz zum Gourmetsalz
11.05.2023 dPulled Pork im Trend: gezupft und butterzart
04.05.2023 dHerkunftsreiner Terroir-Kaffee im Trend
28.04.2023 dEin Hoch auf das Schweizer Bier
20.04.2023 dWie Hefegebäcke sicher gelingen
13.04.2023 dZucker halbieren: wie und warum
30.03.2023 dGeflügel professionell zubereiten
23.03.2023 dWarum sind Gewürze gesund?
16.03.2023 dSchweizer Landwirtschaft ohne Subventionen und Grenzschutz chancenlos
10.03.2023 dZürcher Slowfoodmarkt im Rückblick: Fotoreportage.
02.03.2023 dAuch Dinkel kann Allergien auslösen
23.02.2023 dVollkornbrot: Tipps vom Profi mit Erklärungen
Ecke für Profis
22.09.2023
.TECHNOLOGIE: Künstliche Intelligenz löst kreative Aufgaben

Kreativität gilt als typisch menschlich. Doch nun sind auch KI-Systeme dazu in der Lage. Forschende haben Menschen und Chatbots zum kreativen Denken gegeneinander antreten lassen. Dabei schnitt die KI besser ab - aber nicht bei den kreativsten Ideen.




Navigations-Tipp:
Für die Smartphone-Ansicht klicken Sie auf Druckansicht.



©opyrights ...by ask, ralph kradolfer, switzerland