Foodfachzeitung im Internet
Admin aufrufen
Freitag, 13. Dezember 2024
Report
Druckansicht 11.01.2019
Neue Studie bestätigt Gesundheitswert von Vollkorn
Seit Jahren ist die Erkenntnis in aller Munde: Vollkorn ist besser als ausgemahlenes Mehl. Dennoch konnte die Wissenschaft bisher nicht genau erklären, warum eine vollkornbasierte Ernährung beispielsweise bei der Gewichtskontrolle eine wichtige Rolle spie

Dies nahmen US-amerikanische Wissenschaftler zum Anlass, die gesundheitsfördernde Wirkung einer vollkornbetonten Ernährung und deren Wirkung auf das Gewicht, den Blutzuckerspiegel, die Kalorienverwertung und andere Faktoren zu untersuchen.

Die Wissenschaftler des Agricultural Research Service in Boston haben dazu 81 Teilnehmer über acht Wochen gewogen, vermessen und getestet. Und zwar starteten alle der 40- bis 65-jährigen Teilnehmer mit einer vollkornfreien Zusammensetzung ihrer Ernährung. Nach zwei Wochen wurde bei einigen Probanden die Ernährung grob umrissen auf „Vollkorn statt Weissmehl“ umgestellt. Als Ergebnis setzten diese Personen 100 Kilokalorien pro Tag mehr um, als die Weissmehlvariante. Das heisst, die Vollkorn-Teilnehmer hatten den gleichen „Diäteffekt“ zu verzeichnen, als seien sie 30 Minuten spazieren gegangen.

Die Wissenschaftler führten das im Wesentlichen auf einen erhöhten metabolischen Umsatz und vermehrte Verluste über die Ausscheidung zurück. Diese Erkenntnis liess den Forschern aber noch immer keine Ruhe: In einer Tandem-Studie fanden sie zudem heraus, dass die Vollkornernährung einen positiven Einfluss auf die Darmmikroben und damit auf die Immunabwehr der Teilnehmer hatte.

Insbesondere wurde die Besiedelung des Darms mit Lachnospira-Bakterien gefördert, die andere, krankmachende Bakterien verdrängen und somit entzündungshemmend wirken können. Solche Darmbakterien sind Bestandteil der Darmflora, die eine grosse Rolle bei der Verdauung, der Verwertung von Nährstoffen, dem Energiehaushalt und eben dem Schutz vor Infektionen spielt. Deshalb lohne es sich auf jeden Fall, auf Vollkorn umzusteigen, selbst wenn der Abnehm-Effekt nicht nachweisbar eintrete, so die Wissenschaftler. (Text: BZfE)



Vollkornbrot ist gesund und muss weder derb noch gummig sein: Der Zürcher Bäcker Peter Friedrich gewann die Silbermedaille der Swiss Bakery Trophy für sein Peterbrot, ein Vollkornbrot aus sechs Mehlsorten, ohne Backmittel und dezent im Salz.



Wertvolle Kleie und Polyphenole

«Getreide-Polyphenole schützen Immunsystem», berichtete eine Ernährungs-Zeitschrift, ebenso wie «Kleie könnte Diabetes Typ 2 verhindern». Im dunklen Brot und vor allem im Vollkornbrot steckt mehr als die seit langem als wertvoll beschriebenen Vitamine, Mineralstoffe und ungesättigtem Fettsäuren des Keimlings. Getreideprodukte wie Vollkornbrot, die reich an Polyphenolen sind, stärken das Immunsystem und verlangsamen den alterbedingten Abbau der Immunreaktionen. Forscher der Complutense Universität in Madrid untersuchten kürzlich die Zusammenhänge bei Mäusen von mit dem Futter verabreichten Antioxidantien und der Leistungsfähigkeit des Immunsystems.

Aus früheren Studien war bekannt, dass sich die Anreicherung der Nahrung mit den antioxidativ wirkenden Vitaminen A, C und E sowie den Spurenelementen Zink und Selen günstig auf das Immunsystem auswirkt. Mit diesen Zugaben konnte die Schädigung der Leukozyten durch oxidativen Stress rückgängig gemacht und der altersbedingte Abbau der Immunfunktionen verlangsamt werden.

In einem der neuesten Versuche wurde dem Futter anstelle von Vitaminen und Mineralstoffen Getreidefraktionen, die von Natur aus reich an Polyphenolen sind, zugemischt. Dazu gehörten Weizenkeimlinge, Buchweizenmehl, fein gemahlene Reiskleie und dunkles Weizenmehl, die unterschiedliche Konzentrationen der verschiedenen Polyphenole enthielten. Die verschiedenen Gruppen von Mäuse erhielten während fünf Wochen ein Futter, das jeweils 20% von einer dieser Getreidefraktionen enthielt. Gegenüber der Kontrollgruppe, die ein Standardfutter ohne Zugaben erhielt, zeigte sich bei allen Gruppen mit getreideangereichertem Futter eine Verbesserung der Leukozytenparameter, wie z.B. mikrobiologische Aktivität, oxidative Schädigung oder Phagozytosefähigkeit („Fressen von Fremdkörpern“).

In einem anderen Experiment wurden vorzeitig alternde Mäuse ausgewählt und während fünf Wochen mit einer Mischung gefüttert, die jeweils zwanzig Prozent Weizenkeime oder ebensoviel Buchweizenmehl enthielt. Die Gruppen mit vorzeitig alternden Mäusen wiesen gegenüber den normalen Mäusen jeweils schlechtere Leukozytenwerte auf. Innerhalb der Gruppen mit vorzeitig alternden Mäuse, zeigten jedoch diejenigen mit den Getreidezugaben signifikant bessere immunologische Werte, wobei kein Unterschied zwischen den beiden Getreidefraktionen bestand.

Das Älterwerden geht oft mit chronischen Entzündungen und oxidativem Stress einher, welche das Immunsystem beeinträchtigen und damit die Sterblichkeit erhöhen. Die Autoren der Studie schliessen aus ihren Resultaten, dass eine genügende Versorgung mit Antioxidantien im Erwachsenenalter zu einer verbesserten Gesundheit im Alter beitragen kann. Die Resultate decken sich mit anderen Studien, die ähnliche Resultate mit Antioxidantien sowie polyphenolreichen Beeren und Früchten aufgezeigt haben. (Quelle: foodnews, Nutrition, European Journal of Nutrition)

Verhindern Vollkornprodukte Diabetes?

Einer Langzeitstudie an der Tufts University an über 5000 Personen zufolge geht der Genuss von Vollkornprodukten mit einem geringeren Risiko einher, an Diabetes Typ II und Herzkreislaufstörungen zu erkranken. Die Forscher um Nicola McKeown vermuten, dass bestimmte Bestandteile der Körner, wie Ballaststoffe und Magnesium, die Insulinempfindlichkeit erhöhen könnten. (Quelle: American Journal of Clinical Nutrition 76: 390-398 (2002)

Stichwort: .Bäckerei:
(gb)

Report – die neuesten Beiträge
12.12.2024
dJetzt Pasteten und Terrinen auf den Teller
03.12.2024
dEmotional statt industriell: Zukunft von Schweizer Käse
25.11.2024
dEdle Kulturpilze: Teil 2
18.11.2024
dWelche Backwaren gesund sind und warum
10.11.2024
dSchokoladen und Branchli im Kassensturz-Test
01.11.2024 d Edle Kulturpilze: Teil 1
25.10.2024 dMarkt und Wettbewerb der Alpenprodukte in Stans
18.10.2024 dMehr Nüsse essen
11.10.2024 dSwiss Cheese Awards: Schweizer Käsemeister gekürt
06.10.2024 dWeihnachtsgebäck schon im Oktober?
25.09.2024 dDie offiziell besten Metzgereien 2024
19.09.2024 dPflanzlicher Milchersatz: umweltschonend aber nährwertärmer
08.09.2024 dSchokoladeimitationen ohne Kakao im Trend
01.09.2024 d Warme Schärfe dank Wasabi und Ingwer
21.08.2024 dBrombeeren – wilde schmecken intensiver
14.08.2024 dGlacesorten, -macharten und -trends
07.08.2024 dFeige: Eine der ältesten Früchte der Welt
31.07.2024 dEin Hoch auf Schweizer Bier
24.07.2024 dJetzt hochwertige Beeren richtig verarbeiten
17.07.2024 dFleisch kontra Ersatzprodukte - gesundheitlich betrachtet
10.07.2024 dJetzt Aprikosen verarbeiten: Frische Vielfalt
03.07.2024 dWie wird selbst gemachte Glace cremig?
26.06.2024 dBio und Fleischersatz stossen an Grenzen
19.06.2024 dMultitalente Blumenkohl und Romanesco
12.06.2024 dNeuartige Kaffeealternative mit regionalen Rohstoffen
05.06.2024 dHochverarbeitetes oft ungesund aber nicht immer
29.05.2024 dGelungene Beefsteak-Imitation von Planted
22.05.2024 d Food-Handwerker mit wissenschaftlichen Ambitionen
15.05.2024 d(Un)sinn von Süssstoffen zum Abspecken
08.05.2024 dZartes Fleisch – wissenschaftlich erklärt
©opyrights ...by ask, ralph kradolfer, switzerland