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Tipp
25.09.2024 Messetipp: Int. Süsswarenmesse ISM 2025 ISM - weltweit grösste Messe für Süsswaren und Snacks, 2.-5.2.2025 in Köln. Mehr als 1500 Aussteller aus 70 Ländern Report Druckansicht 08.11.2014 Spannender Salone del Gusto in Turin 2014 Eine der weltweit grössten Food-Publikumsmessen, lanciert von Slow Food, hat vom 23. bis 27.10. in Turin über 1000 Aussteller aus 130 Ländern versammelt. Fotoreportage.
Alle zwei Jahre zieht der Salone del Gusto tausende Feinschmecker, Gastromen und Kulinarik-Experten an. Die von Slow Food, der Region Piemont und der Stadt Turin organisierte Messe hat vom 23. bis 27.10. 2014 in Turin stattgefunden, der Hauptstadt des kulinarischen Italiens. Delikatessen- und Regionalprodukte-Handwerker, Kleinbauern, Weinproduzenten, Chefköche, Fischer und Nachhaltigkeits-Experten präsentierten ihre Spezialitäten an Marktständen an dieser Publikumsmesse, boten sie zur Degustation und zum Kauf an.
Während dieser fünf Tage trafen Menschen aus der ganzen Welt in Turin zusammen, um „gute, saubere und fair hergestellte“ Lebensmittel zu präsentieren und zu degustieren, wie sie Slow Food seit 25 Jahren fordert und fördert. Gleichzeitig bot das von Slow Food gegründete Bauern-Netzwerk Terra Madre zahlreiche Veranstaltungen über die nachhaltige Entwicklung in der Landwirtschaft an.
Rund 220’000 Personen – darunter 400 Journalisten aus 63 Ländern – besuchten dieses Jahr den Salone del Gusto und das Kleinbauern-Netzwerk-Treffen Terra Madre. In drei Hallen stellten unzählige italienische Firmen aus, geordnet nach Regionen. In der vierten «Oval»-Halle befanden sich alle andern Länder sowie die Arche-Sondershow und in der fünften die rasch ausgebuchten Geschmacks-Workshops. Zusätzlich zu den vielen Degustationshäppchen konnten die Besucher an diversen Ständen Takeaway-Food kaufen und «on the go» essen, meistens ebenfalls Häppchen für einen Euro.
Einige verkauften ihre Erzeugnisse bis auf den letzten Rest: Nebst den bekannten italienischen Spezialitäten exotische wie Bananen aus Uganda, Vanille (mexikanische Chinantla Vanille und Mananara Vanille aus Madagaskar), Mate aus Paraguay, Katta Nudeln aus Timbuktu, Datteln aus marokkanischen Oasen, das Ixcán Kardamom aus Guatemala, Nacional Cacao aus Ecuador und Herat Abjosh Rosinen aus Afghanistan.
Die Besucher waren sehr interessiert am italienischen und an internationalen Märkten sowie auch an den brennenden Themen des Nahrungsmittelsystems, die in diversen Konferenzen, Workshops, didaktischen Aktivitäten und Kochkursen behandelt wurden. Menschen aus aller Welt nahmen an der Katalogisierung schützenswerter traditioneller Nahrungsmittel teil und nominierten Hunderte von Erzeugnissen für die Arche des Geschmacks, die auch ein Bollwerk für die Biodiversität sein will.
Nach Aussage des Gründers und Präsidenten von Slow Food, Carlo Petrini, ist der Salone del Gusto und Terra Madre mittlerweile das grösste und bedeutendste Food-Event der Welt: «Das ist das Terra Madre Netzwerk, ein Netzwerk von Menschen aus Fleisch und Blut, mit den unterschiedlichsten Leidenschaften und traditionellem Wissen.
Slow Food ist der Faden des Netzes und die Gemeinschaften sind die Knoten. Nach fünf aufregenden Tagen sollte dieses Netzwerk aus echten Personen die virtuelle Welt und die verschiedenen Werkzeuge der modernen Technologie nutzen, um miteinander in Kontakt zu bleiben, Informationen auszutauschen und das Band zwischen Tausenden von Lebensmittelgemeinschaften rund um den Globus zu stärken». Schweizer Pavillon Die Schweizer Slow Food-Bewegung war mit einer Delegation von fast 80 Personen präsent, darunter Kleinproduzenten von handwerklich hergestellten Produkten (aber auch industriellen von Ricola), freiwillige Helfer und Josef Zisyadis, Nationalrat und Ko-Präsident von Slow Food Schweiz. Geboten wurden Degustionen und ein Kochkurs von Meret Bissegger mit Herbst- und Wintergemüse.
Die Schweizer Produzenten offerierten Lebensmittel aus allen vier Ecken des Landes: beispielsweise Dörrbohnen aus der Innerschweiz, Farina bona (Maismehl aus geröstetem Mais) aus dem Tessin, den Furmagin da Cion (Saumagen: Fleischkäse aus reinem Schweinefleisch im Schweinsnetz, mit Leber, eine traditionelle Puschlaver Herbst-Spezialität) sowie Törtchen vom Tafeljura aus Hochstamm-Zwetschgen. Dazu exquisite Käsesorten wie Alp-Sbrinz, extra-reifer Emmentaler oder Rohmilch-Vacherin von Freiburger Alpen. All diese Raritäten werden von Slow Food in Form eines Presidios unterstützt, weil sie vom Verschwinden bedroht sind. Arche des Geschmacks rettet bedrohte Traditionen Zum ersten Mal gab der Salone del Gusto den indigenen Völkern einen speziellen Auftritt. Indigene Völker sind beispielhafte Verteidiger der biologischen Vielfalt, alten Wissens, Bräuchen und Kulturen. Aber auch sie sind von Phänomenen wie Land Grabbing, Ausbeutung, der Verdrängung von Dörfern und Gemeinschaften und der Abwanderung der jungen Generationen in die Städte betroffen. Daher arbeitet Slow Food eng mit ihnen zusammen, um diese Probleme anzugehen und unterstützt sie darin ihre Esskultur und ihr kulturelles Erbe zu erhalten.
Ein Bereich der Oval-Halle war der Arche des Geschmacks gewidmet. Slow Food lancierte das internationale Projekt, um den Schwund der biologischen Vielfalt, der in einem exorbitanten Tempo voranschreitet, aufzuhalten und um traditionelle landwirtschaftliche Produkte und Erzeugnisse, die vom Vergessen bedroht sind, in einem Online-Katalog zu sammeln und wieder bekannt zu machen. Die biologische Vielfalt in der Landwirtschaft umfasst ein enormes kulturelles und historisches Erbe an Tierrassen und Kulturpflanzen aber auch an Produkten wie Käse-, Brot-, Süss- und Wurstwaren.
Viele dieser Produkte stammen aus handwerklicher Kleinproduktion und sind eng mit einer bestimmten Region verbunden. Über die Jahre aber wurden sie in die Vergessenheit getrieben durch eine Nahrungsmittelindustrie, die Ökosysteme zerstört, das Angebot für die Verbraucher auf einige wenige Sorten beschränkt und den Rest der existierenden Artenvielfalt aussen vor lässt. Slow Food möchte mit dem internationalen Projekt diese in ihrer Existenz bedrohten Produkte in den Blickpunkt rücken, ihre Erzeuger unterstützen, und lädt jedermann zur Mithilfe ein. Die Arche beschreibt die Geschichte ihrer Passagiere, und hebt dadurch ihren Wert für die regionale Kultur, Ökologie und Wirtschaft hervor. Sie ist vergleichbar mit ProSpezieRara in der Schweiz.
Auch in diesem Jahr 2014 war die Universität der gastronomischen Wissenschaften (UNISG) bei Salone del Gusto und Terra Madre im Oval Lingotto mit einem grossen Messebereich für Gespräche, Konferenzen, pädagogische und informative Veranstaltungen vertreten. Unter den zahlreichen Initiativen der UNISG wurden viele von den Studenten unserer Hochschule konzipiert und organisiert. Ein besonderer Schwerpunkt war dabei die Ernährungs- und Umweltbildung für die Jüngsten. Im Mittelpunkt eines jeden Salone del Gusto stehen eine Reihe lebensmittelbezogene Schlüsselthemen, die besonders im Hinblick auf die ökologischen, landwirtschaftlichen, sozialen und gesundheitlichen Herausforderungen immer dringlicher werden und Folgen des Klimawandels, wachsender Bevölkerungszahlen und des Welthungers sind. Durch ein umfangreiches Konferenzprogramm und der Teilnahme von internationalen Delegierten und Lebensmittelerzeugern, zielt der Salone del Gusto darauf ab dem internationalen Publikum die Mängel unseres aktuellen Lebensmittelsystems aufzudecken, in der Hoffnung einen Paradigmenwechsel durch informiertes Denken und Handeln von immer mehr Menschen herbeizuführen.
Eine der Konferenzen war die Beziehung zwischen der Lebensmittelproduktion, familienbetriebener Landwirtschaft und dem Klimawandel beleuchten, während eine andere die vorherrschenden Mechanismen der Überproduktion und der Lebensmittelverschwendung aufzeigte, welche Bestandteil unseres Lebensmittelsystems sind, und dabei die dramatisch grossen Ausmasse unserer täglichen Verschwendung hervorhebt (Unser täglich Müll).
Slow Food Präsident Carlo Petrini, schloss die Terra Madre Zeremonie mit den Worten: «Unser Planet wird von einer ernsten Krise erschüttert. Es ist nicht nur eine akute Krise, es ist eine Krise mit zunehmenden sozialen Ungleichgewichten. Wir haben diese ernste Lage erreicht und wir können nicht länger mit der Verschwendung fortfahren. Um diese Situation zu überwinden, braucht es einen Paradigmenwechsel. Wir müssen uns von der Vorstellung verabschieden, Lebensmittel als Ware zu betrachten. Wir müssen jeden Ansatz verwerfen, der Lebensmitteln nicht wertschätzt, wir müssen das derzeitige Lebensmitelsystem zerstören, weil es ein kriminelles System ist! Den Markt, die Wirtschaft über die Menschen zu stellen ist ein Verbrechen, das wir nicht länger tollerieren dürfen. Der wahre Wert unseres Terra Madre Netzwerkes ist, dass jeder ein Beschützer der Artenvielfalt ist». (GB) Was Slow Food ist und will Slow Food ist eine global aktive Basisbewegung mit FreundInnen und Mitgliedern in 150 Ländern. Sie verbinden die Freude an guten Lebensmitteln mit Engagement für ihre Gemeinschaft und die Umwelt. Der Verein wurde vor 25 Jahren gegründet und postuliert ein Recht auf gutes Essen für alle und fordert dazu auf, Verantwortung für das Erb-Gut der Biodiversität, der Kultur und des Wissens wahrzunehmen. Viele FreundInnen von Slow Food sind Teil eines Netzwerks von 2000 Lebensmittelbündnissen, die in kleinem Rahmen und nachhaltig hochwertige Lebensmittel herstellen. Slow Food Schweiz wurde 1993 gegründet und zählt etwa 3500 Mitglieder. Sie sind in lokalen Sektionen, sogenannten Convivien, organisiert. Slow Food setzt verschiedene Schwerpunkte in der Schweiz: Die Convivien sind der lokale Nährboden. Im Austausch mit Gleichgesinnten entstehen Ideen für Initiativen und Veranstaltungen, die beispielsweise den Geschmack bilden oder einen Produzenten bei der Ernte unterstützen. mehr Die Presidi sind Projekte von Slow Food, die kleine bedrohte Lebensmittelproduktionen bewahren, die von hoher Qualität und nach handwerklicher Tradition hergestellt sind. mehr
In Projekten und Kampagnen engagiert sich Slow Food für gutes, sauberes und faires Essen. An den grossen Märkten wie dem Salone del Gusto oder dem Slow Food Market in Zürich kommen KonsumentInnen und ProduzentInnen zusammen. Mit Kampagnen beeinflusst Slow Food die Agrar- und Lebensmittelpolitik. mehr Slow Food organisiert in Netzwerken wie Terra Madre den Austausch zwischen allen, die die Welt der Lebensmittel gut, sauber und fair gestalten. mehr Gut, sauber und fair Slow Food fordert, dass unsere Lebensmittel geschmacklich und gesundheitlich einwandfrei sind. Und dass sie auf saubere Art hergestellt werden – also ohne Schaden an Natur und Tier anzurichten. Ausserdem müssen Lebensmittelerzeuger eine faire Entlöhnung für ihre Produkte und ihre Arbeit erhalten. Slow Food tritt für die biologische Vielfalt ein, fördert eine nachhaltige, umweltfreundliche Lebensmittelproduktion, betreibt Geschmacksbildung und bringt Erzeuger von Qualitätslebensmitteln auf Veranstaltungen und durch Initiativen mit Konsumenten zusammen.
Slow Food setzt sich zunehmend für nachhaltige Fleischproduktion und artgerechte Tierhaltung ein, besonders als Reaktion auf die weltweit immer intensiver betriebene Tierhaltung, welche den Tierschutz von Milliarden von Tieren, die für Fleisch, Milchund Eier jedes Jahr vom Menschen gehalten werden, beeinträchtigt. Slow Food glaubt, dass die Art und Weise, wie Fleisch im aktuellen System erzeugt und verbraucht wird, nicht nachhaltig ist und nachteilige Auswirkungen auf die Umwelt, die menschliche Gesundheit, die handwerklichen Erzeuger und den Tierschutz hat. (Text: www.slowfood.ch) (gb) Report – die neuesten Beiträge Ecke für Profis
08.10.2024 .LANDWIRTSCHAFT: Comeback der Puschlaver Kastanien Früher waren Kastanien im Puschlav ein Grundnahrungsmittel. Getreide und Kartoffeln verdrängten sie. Krankheiten dezimierten die Bäume. Nun versucht man eine Revitalisierung. |