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Druckansicht 13.10.2012
Reichhaltige Gourmesse 2012 im Rückblick
Rund 11’000 Besucher hat Anfang Oktober die 18. Gourmesse 2012 verzeichnet, organisiert wie immer von Edition Salz&Pfeffer. Fotoreportage.


Im Kongresssaal am Stand von Flora Balsamico. Neu ist eine Geschenkpackung mit zehnjährigem Balsamico aus Modena, israelischem Extravergine-Olivenöl und Fior di Sale aus Italien. Im Kongresshaus scheint zwar nicht die Sonne hinein und es regnet auch nicht. Dass die Stände Dächer haben, soll einfach ein Outdoor-Markt-Feeling vermitteln.


Die Gourmesse-Organisatoren legten grossen Wert auf authentische Produkte und kleine handwerkliche Produzenten. 182 Aussteller, davon 25% neue, zeigten im ausgebuchten Zürcher Kongresszentrum auf 4000 Quadratmetern eine bunte Vielfalt meist exklusiver Delikatessen, vieler prämierter Produkte und einiger Neuheiten.




Die Messebesucher durften dieses Jahr nicht nur 105 Olivenöle benoten an der traditionellen Olivenölbar im Rahmen des Olio-Wettbewerbs (Bild) sondern auch Kaffee am GourmEspresso-Wettbewerb, an dem sich fünf Röster beteiligten, die auch Aussteller waren.


Am Stand der Casa del Jamon. Ein prämierter Cortador aus Spanien schneidet den berühmten Bellota-Rohschinken der Marke Blazquez von iberischen Schwarzfuss-Weideschweinen, die mit Eicheln gefüttert werden (Bellota=Eichel). Die Luxussorte von Blazquez heisst «Admiracion».


Gastregion war Kalabrien und präsentierte viele Fleisch- und Wurstwaren sowie Napoliteigwaren (aus Hartweizen ohne Eizugabe).


Die Süditaliener wie hier Falbo Imperiale sind stolz auf ihre Napoli-Teigwaren aus Hartweizengriess, die keine Eizugabe benötigen.



Bei der Metzgerei Madeo aus Kalabrien, einem Familienbetrieb, der italienische Fleisch- und Wurstwaren herstellt aus dem schwarzen kalabrischen Weideschwein. Es wird mit Zucchini, Auberginen, Kartoffeln, Getreide und Oliven gefüttert – ein Nahrungskonkurrent zum Menschen aber edel. Dies ist auch die Salamisorte «Salame di Suino Nero di Calabria», die mit Filet-, Schinken, und Schulterstücken hergestellt wird. Ein Verfahren zur Herstellung von weissem (ungeräuchertem) Speck mit der schwarzen Schwarte liess Madeo patentieren. Importeur der Madeoprodukte ist Cambio Handels AG.


Auf grosses Interesse stiess die Salz&Pfeffer-Showküche, wo bekannte Gourmetköche wie der Thurgauer Pilzspezialist Thuri Maag, der Zürcher Fleischspezialist Jacky Donatz, der führende Berner Koch Werner Rothen sowie der Gstaader Spitzenkoch Robert Speth ihre Kunst zum Besten gaben. Rund 670 Personen beobachteten die Meister am Kochen und genossen deren Kreationen im Gourmesse-Restaurant.


Kaltgemahlener Senf ohne Zusatzstoffe aus einer historischen Senfmühle in Köln bei der Firma «Natursenf.ch». Neun Sorten von lieblich-süsslich-mild bis scharf. Gut geeignet für Marinaden und zum Fleisch Niedergaren. Natursenf-Chef Stefan Bischof ist St.Galler und relativiert die bekannte St.Galler «Bratwurst nie mit Senf»-Regel: «ich bin gegen Verbote. Eine gute Wurst braucht keinen Senf aber einen guten Senf darf man verwenden».



Neu von «Geflügel Gourmet»: Geräucherte Entenbrust von Peking-Weideenten aus eigener Zucht mit Zertifikat der Culinarium Ostschweiz-Regionalmarke. Geräuchert bei der Firma Degonda. Ausserdem luftgetrockneter Entensalsiz, prämiert am Regionalproduktewettbewerb in Delémont mit der Silbermedaille. Aus Entenschenkelfleisch, ungeräuchert. Hergestellt in der Fleischtrocknerei Sialm in Disentis, ohne Speck, mager, weich und schmackhaft.


Ein Höhepunkt bildete wieder die Montags-Fachtagung für Gastronomen und ambitionierte Hobby-Köche unter Leitung von Sensorikspezialist Patrick Zbinden und hochkarätigen Experten an der Podiumsdiskussion. Die futuristisch gefärbten Themen waren die kulinarische Zukunft, Natur- sowie Avantgarde-Küche. Fast 300 Personen besuchten die Tagung.

Ebenfalls mit 180 Personen gut besucht waren die Seminare zu Themen über Sous-vide, Kaffee, Marzipan, Mangalitza-Urschwein, Kaviar-Substitute und alten Sorten von Früchten und Gemüse. «delikatessenschweiz» berichtet demnächst darüber


Die Zürcher Rohmilchkäse-Spezialisten «natürli aus dem Zürcher Berggebiet» gewannen an den Swiss Cheese Awards Ende September 2012 vier Kategoriensiege:
Rohmilch-Tilsiter: Markus Sutter, Käserei Egligen, 8638 Goldingen.
Blauschimmelkäse: "Schalkino" von Daniel Camenzind, Käserei Camenzind GmbH, Käserei Schalchen, 8492 Wila.
Weichkäse geschmiert: "Muuh-tschli" von Dominik Schmidt, Chäsi Chlibäretswil, 8498 Gibswil-Ried.
Übrige Hartkäse: "Spalla Montanus - PIO" von Samuel Trachsel, Käserei, 8727 Walde SG.


Der "Nicola" von Willi Schmid, Städtlichäsi Lichtensteig GmbH, 9620 Lichtensteig siegte bei den Swiss Cheese Awards 2012 in der Kategorie Schafkäse. Schmid erhielt schon früher mehrere nationale und internationale Medaillen und ausserdem vor wenigen Tagen nochmals eine Ehrung: Sein Jersey Blue wurde zum Champion aller Jersey Käse der Welt gewählt.


Am Stand von Alpinavera: Ziegentrockenwurst mit Speck von der Urner Metzgerei Arnold.




Ein neues und innovatives Hofprodukt vom Meili-Hof: Wachteleier-Teigwaren aus Hartzweizengriess mit 200g/kg Wachtelei ohne Zusatzstoffe.




Von den «Genuss-handwerkern»: Handwerklich hergestellte Pâté und Rilette mit schwarzen Burgundertrüffeln aus der Schweiz – selbst gesucht und gefunden.


Gemäss Messedirektor Stefan Schramm war die Zufriedenheit der Aussteller hoch: «Alle Delikatessen-Aussteller realisierten überdurchschnittlich gute Verkäufe, und die Wein-Aussteller durchschnittliche». (GB)
(gb)

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