Foodfachzeitung im Internet
Samstag, 27. Juli 2024
Tipp
24.06.2024
KI-Einsatz in der Metzgerei

Effizient, zuverlässig, lernfähig: Chancen künstlicher Intelligenz sind Thema bei der Metzgereimesse SÜFFA 28.-30.9.2024
Ecke für Profis
Druckansicht10.06.2022
.TECHNOLOGIE: Wie die ganze Kakaofrucht nutzen
Wissenschaftler wollen die Kakaofrucht ganzheitlich für innovative Lebensmittel nutzen – besonders Fruchtfleisch und Schale. Die Pulpe könnte als Schokolade-Süssstoff dienen. Weitere Produktideen sind Konfitüre, Fruchtzubereitungen und Getränke.



Jedes Jahr werden etwa 5 Millionen Tonnen Kakaobohnen für Lebensmittel und pharmazeutische Anwendungen produziert. Doch die Bohnen machen nur einen geringen Anteil der gesamten Frucht aus.


Der Kakaobaum (Theobroma cacao) ist ursprünglich in den Tropen Mittel- und Südamerikas beheimatet. Abhängig von der Sorte besteht die Kakaofrucht aus 10 Prozent Kakaobohnen, 10 Prozent essbarem Fruchtfleisch (Pulpe) und 80 Prozent Kakaofruchtschale. Fruchtfleisch und Schale sind grösstenteils Abfallprodukte, deren Nutzung den Wert von Kakaofrüchten erheblich steigern könnte.

Im Forschungsprojekt „Cocoa Fruit“ suchen Fraunhofer Wissenschaftler nach Möglichkeiten, die Kakaofrucht ganzheitlich für die Entwicklung innovativer Lebensmittel und Zutaten zu nutzen – insbesondere das Fruchtfleisch und die Schale. Dazu werden an den Fraunhofer-Instituten für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV) Freising und für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie (IME) Giessen verschiedene technische und biotechnologische Verfahren erarbeitet.

Die holzig-faserige Kakaofruchtschale ist schwer verdaulich und daher für den direkten Einsatz in Lebensmitteln ungeeignet. Eine Fermentation mit Speisepilzen kann die ernährungsphysiologischen Eigenschaften verbessern. Der Pilz nutzt die Schale als Nährsubstrat für sein eigenes Wachstum, wobei Inhaltsstoffe umgewandelt oder abgebaut werden. Das Endprodukt ist eine Mischung aus dem Pilzgeflecht (Myzel) und „verdauter“ Kakaoschale und kann für eiweiss- und ballaststoffreiche Lebensmittelzutaten genutzt werden – etwa für vegane Fleischersatzprodukte, Backwaren und Müsliriegel.


Wenn die gesamte Kakaofrucht verwertet wird, erschliessen sich neue Einkommensquellen. Das könnte die schwierige Situation der Kakaobauern in den Produktionsländern verbessern. Allerdings müssen die verschiedenen Ansätze erst noch auf Praxistauglichkeit geprüft werden.


Das Fruchtfleisch der Kakaofrucht hat einen honigartigen bis fruchtig-tropischen Geschmack und ist seit 2019 in Europa als Lebensmittelzutat zugelassen. Die sogenannte Pulpe wurde bereits als Ersatz für zugesetzten Zucker in Schokolade verwendet. Weitere mögliche Produkte sind Konfitüre, Fruchtzubereitungen und Getränke. Dazu muss die Pulpe von den Bohnen getrennt und haltbar gemacht werden, ohne dass die Aromen verloren gehen. Auch die Kakaobohnen können nicht nur für Kakao und Schokolade genutzt werden. Durch schonendes Pressen wird eine naturbelassene Kakaobutter gewonnen, die Palmfett oder gehärtete Fette ersetzen kann. (BZfE)

Stichwort: .Confiserie:
(gb)

Ecke für Profis – die neuesten Beiträge
26.07.2024
d.GASTRONOMIE: Erfolgskonzepte der Ernährung in der GV
19.07.2024
d .ERNÄHRUNG: Hochwertige Pflanzenöle gesünder als tierische Fette
12.07.2024
d.LANDWIRTSCHAFT: Bio-Rekord in der Schweiz trotz Produzentenfrust
05.07.2024
d .MOLKEREI: Optimistischer Ausblick für Schweizer Käsebranche
28.06.2024
d.GASTRONOMIE: Roboter im Restaurant auf dem Vormarsch
20.06.2024d.CONFISERIE: «Gesunde» Süsswaren weiterhin im Trend
14.06.2024d.BÄCKEREI: Gluten – Freispruch für modernen Weizen
07.06.2024d .KONDITOREI: Globale Glacetrends 2024
31.05.2024d.ERNÄHRUNG: Aktuelle Entwicklungen beim Nutri-Score
23.05.2024d.CONFISERIE: Schokolade mit vollem Kakaofruchtgehalt entwickelt
17.05.2024d.ERNÄHRUNG: Molkenprotein-Gel baut Alkohol im Körper ab
10.05.2024d.ERNÄHRUNG: Kaffee bietet mehr als nur Coffein
03.05.2024d.TECHNOLOGIE: Smarte Schnelltests für Haltbarkeits-Ermittlung
26.04.2024d.TECHNOLOGIE: Laborfleisch aus dem Bioreaktor
19.04.2024d.BÄCKEREI: Weniger Dauerbackwaren exportiert im 2023
12.04.2024d.MOLKEREI: Schweiz ist wieder Käse-Weltmeister
05.04.2024dCONFISERIE: Schweizer Zuckerwaren boomen im Export
30.03.2024d.METZGEREI: Anteil der Fleischalternativen auf tiefem Niveau leicht im Plus
22.03.2024d.VERPACKUNG: Zwischen Schutz, Risiko und Ökologie
15.03.2024d.HYGIENE: UV-Desinfektion statt Antibiotika
08.03.2024d.TECHNOLOGIE: Trend zur Reinraumtechnik
01.03.2024d.MOLKEREI: Grosse Einbusse beim Schweizer Käseexport
23.02.2024d.DETAILHANDEL: Biofachmesse im Rückblick: Die besten Bioprodukte
16.02.2024d.BÄCKEREI: Neue Proteine revolutionieren glutenfreie Backwaren
09.02.2024d.MOLKEREI: Gelungener Start der CHEESEAFFAIR
02.02.2024d.CONFISERIE: Trends und Top-Innovationen der ISM 2024
26.01.2024d.TECHNOLOGIE: Hoch- / Minimal-Verarbeitung richtig kommunizieren
19.01.2024d.KONDITOREI: Glacé-Neuheiten und -Trends
12.01.2024d.METZGEREI: Zweinutzungs-Hühner schmecken besser
05.01.2024d.VERPACKUNG: Trend zu leichteren, besser recyclebaren Materialien
Ecke für Profis
26.07.2024
.GASTRONOMIE: Erfolgskonzepte der Ernährung in der GV

Die Ernährung ausser Haus verbessern und den Menschen mehr gesundheitsförderliche und nachhaltige Angebote machen: Drei vorbildliche Beispiele.
©opyrights ...by ask, ralph kradolfer, switzerland