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Die Jugend für Käse begeistern
Schweizer verzehrten im 2018 mehr Käse. Damit das so bleibt, fokussiert sich Switzerland Cheese Marketing (SCM) auf neue Märkte im Ausland und die junge Generation. Und wehrt sich gegen die Bezeichnung «veganer Käse»


Schweizer Käse hat weltweit einen guten Ruf.


Noch immer ist Käse ein wichtiges Schweizer Exportprodukt. Der Pro-Kopf-Konsum in der Schweiz hat 2018 mit über 21 kg einen erneuten Höhepunkt erreicht. Gesamthaft wurde 2018 knapp ein Drittel des produzierten Käse (ohne Schmelzkäse und Fertigfondue) exportiert. Beim Schweizer Hartkäse wurden 44% der Produktion exportiert, beim Halbhartkäse waren es 31%, beim Frischkäse 12% und beim Weichkäse 10%. Der Export hat eine wichtige Bedeutung und wuchs wertmässig von 2017 auf 2018 um 3%.

Obwohl Europa mit einem Anteil von über 80% der wichtigste Exportmarkt für Schweizer Käse bleibt, sei der europäische Markt gesättigt, meinte Switzerland Cheese Marketing SCM-Geschäftsführer David Escher an der SCM-Generalversammlung Anfang Monat. Der Wettbewerb sei stark, das Wachstum schwach. Es sei in den Exportmärkten besonders wichtig, dem Konsumenten den Käse zur Degustation anzubieten.

Seit fünf Jahren unterstützt das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) die Entwicklung neuer Exportmärkte für Agrarprodukte mit einer Kofinanzierung in der Höhe von 50%. Im Rahmen dieser Exportinitiativen will SCM den Fokus auf China, die nordischen Länder (vorerst Finnland und Schweden), sowie Japan, Russland und die USA legen.

Traditionelle Werte neu vermitteln

Nicht nur Käse-Degustationen an den Verkaufspunkten, sondern auch Sportsponsoring, Werbung auf allen Kanälen und die Organisation von Events und Schulungen gehören zur Marketingstrategie von SCM. Im letzten Herbst veröffentlichte SCM in der Schweiz Videoclips. Die schnell geschnittenen Kurzfilme sollen Schweizer Käse in den Köpfen von Konsumenten als besten Käse verankern. Dazu sollen typische Kernwerte wie Handwerk, Tradition, Vielfalt, Qualität und Geschmack sowie die Positionierung der Schweiz als ursprünglichstes aller Käseländer erreicht werden.

Dies soll künftig besonders bei der jungen Generation geschehen, wie Martin Spahr, Marketingleiter der SCM erklärt: Viele Jugendliche streiken fürs Klima, wollen einen kleineren ökologischen Fussabdruck hinterlassen und sich nachhaltig ernähren. Schweizer Käse passt gut dazu! Beispielsweise darf die Milch für den Le Gruyère AOP nicht mehr als 20 Kilometer von der Käserei weg produziert werden. Das ist im AOP-Pflichtenheft geregelt und sehr nachhaltig.

Die Nische "vegane Alternativprodukte für Käse" hat durchaus ihre Daseinsberechtigung. Was wir hingegen nicht tolerieren, sind Bezeichnungen wie "veganer Käse". Käse ist laut Lebensmittelrecht ein aus Milch hergestelltes Produkt und die Milch das "Gemelk" eines Säugetiers. Folglich kann ein pflanzliches Ersatzprodukt per Definition kein Käse sein, sondern bleibt eine pflanzliche Alternative. Anlehnungen an den Begriff Käse lehnt die SCM kategorisch ab. Ein pflanzliches Produkt soll und darf nicht mit Begriffen wie "Cheese" oder "Cheeze" beworben werden können. (Text: LID)
(gb)

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