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25.09.2024 Messetipp: Int. Süsswarenmesse ISM 2025 ISM - weltweit grösste Messe für Süsswaren und Snacks, 2.-5.2.2025 in Köln. Mehr als 1500 Aussteller aus 70 Ländern Report Druckansicht18.12.2010 Genfer Weihnachtsgemüse Kardy: essbare Distel mit AOC
Die mit der Distel und der Artischocke verwandte Pflanze stammt ursprünglich wahrscheinlich aus Äthiopien. Auch in Griechenland und Rom, wo sie Julius Cäsar der Überlieferung nach gerne genossen hat, war sie schon 500 Jahre vor Christus bekannt. In Genf wird das Gemüse seit mehr als 300 Jahren angebaut. Eingeführt wurde sie von den Hugenotten, die Ende des 17. Jahrhunderts aus Frankreich nach Genf flohen. Sie entdeckten schnell die für Kardy optimalen Anbaubedingungen in der Plaine de Plainpalais bei Genf.
2003 wurde die Cardon épineux genevois als erstes Schweizer Gemüse mit der geschützten Ursprungsbezeichnung AOC ausgezeichnet. Kardy wird auch in Spanien, der französischen Provence, Norditalien und einigen Ländern Südamerikas angebaut. Die Genfer Kardy-Sorte hebt sich allerdings von diesen Sorten ab, weil sie als einzige noch Dornen aufweist. Geernet wird das Gemüse in Genf Ende Oktober. Damit sie nicht zu bitter wird, wird die Pflanze einige Wochen vor der Ernte in schwarze Plastikfolie eingewickelt und so gebleicht. Zur Verarbeitung werden die äusseren, nicht essbaren Blattstiele entfernt und nur die inneren Stiele verwendet. Traditionelles Festtagsgemüse Kardy ist vor allem während des Dezembers im Verkauf erhältlich und wird in Genf während der weihnachtlichen Festtage und zur jährlichen Escalade de Genève aufgetischt. An diesem traditionellen Fest gedenken die Genfer der erfolgreichen Verteidigung der Stadt gegen die Savoyer im Jahr 1602. Gegessen wird der Kardy zu diesen Anlässen mit Geflügelfleisch oder Schweinebraten.
Wie die Artischocke enthält Kardy den Bitterstoff Cynarin, der die Verdauung fördert. Er gibt dem Gemüse auch den charakteristischen, leicht bitteren, nussigen Geschmack. Ausserdem enthält die Pflanze Inulin, einen für Diabetiker gut verträglichen Stärkeersatz. (Text: LID / Jonas Ingold) Traditioneller Kardy-Gratin Für 4-6 Personen: 1-2 Bündel Kardy; 3 EL Milch; 2 EL Butter; 1 EL Mehl; 1,5 dl Milch; 1 dl Rahm; Salz; frisch geriebene Muskatnuss; Butter; für die Form 100 g frisch geriebener Gruyère Die Kardystiele rüsten und in 3 – 4 cm lange Stücke schneiden. In Salzwasser mit ein wenig Milch weichkochen, dann abgiessen (Sud aufbewahren). Butter und Mehl in einer kleinen Pfanne dünsten. Mit Milch ablöschen und unter Rühren zu einer leichten weissen Sauce kochen. Mit Rahm verfeinern und mit Salz und etwas Muskatnuss würzen. Eine Auflaufform mit Butter ausstreichen, die Kardystücke abwechslungsweise mit Käse einschichten. Mit Sauce überziehen. Bei Oberhitze gratinieren, bis sich die Oberfläche leicht verfärbt. Quelle: www.cardongenevois.com Kardy als Heilpflanze Ausser als Gargemüse werden gemäss Wikipedia die Blätter in Säften, Tees, Trockenextrakten und Tinkturen verwendet. Ihre medizinische und diätetische Wirkung wird auf den Gehalt an speziellen Flavonoiden und Chinasäurederivaten zurückgeführt. (gb) Report – die neuesten Beiträge Ecke für Profis
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