Foodfachzeitung im Internet
Admin aufrufen
Samstag, 17. Mai 2025
News, Tipps, …
Druckansicht 16.05.2022
NEWS: Aldi Suisse lanciert neues Bio-Label

Aldi will neue Massstäbe in der Schweizer Bio-Landschaft schaffen und lanciert ein neues Label. Den Start machen unter anderem Milchprodukte aus antibiotikafreier Tierhaltung. Die neue Bio-Produktlinie läuft unter den Namen «Retour aux Sources», wie Aldi Suisse an einer Medienkonferenz auf dem Lehenhof in Rothrist bekannt gab. «Wir wollen schweizweit weiterbringen, was dieser Betrieb bezüglich antibiotikafreier Produktion leistet», sagte Jérôme Meyer, CEO von Aldi Suisse. Hans Braun vom Lehenhof ist ein Pionier der antibiotikafreien Milchvieh-Haltung. Er erhält von Aldi Suisse 10 Rappen mehr pro Kilo Milch für die antibiotikafreie Milchviehhaltung.

«Wir wollen, dass Bio-Produkte keine Luxusgüter sind, aber die Produzenten dennoch gute Preise erhalten», sagt Jérôme Meyer. Aldi bringe die Bio-Produkte mit geringerer Marge und damit günstiger in die Läden, ohne dass deshalb die Produzentenpreise darunter litten. 1,79.- kostet der Liter Milch von «Retour aux Sources».

Ist das neue Label eine Reaktion darauf, dass Aldi das Knospe-Label von Bio Suisse nicht nutzen darf? Nein, sagt Jérôme Meyer: «Wir hätten den Schritt auch gemacht, wenn wir die Knospe hätten. Wir waren aber schon immer interessiert daran, einen Schritt weiter zu gehen.» An der Bio-Suisse-Knospe sei Aldi Suisse aber noch immer interessiert. Aldi Suisse arbeitet bereits seit 3 Jahren am Programm. Unterstützt wird der Discounter dabei von Urs Niggli, Direktor des Instituts für Agrarökologie und langjährigem Direktor des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL).

Er sei gefragt worden, wieso er mit Aldi zusammenarbeite, sagt Niggli: «Endlich können wir vieles, was wir Jahre lang am FiBL in Sachen Antibiotika-Reduktion, Biodiversität und anderen Bereichen erarbeitet haben, in der Praxis umsetzen», so Niggli. Was Aldi mache, sei eine beschleunigte Umsetzung jahrzehntelanger Forschung.

Bio Suisse mit seinen 7500 Betrieben könne solche Richtlinien nicht so einfach umsetzen. Das kleinere Programm von Aldi Suisse bringe das nun aber auf den Markt, so Niggli. «Retour aux Sources» startet mit 30 Milchbetrieben sowie 150 Betrieben, die schon bisher Weidetier-Programm für Aldi Suisse produzierten. Es sei herausfordernd gewesen, die getrennte Verarbeitung der Milch zu garantieren, so Jérôme Meyer. Dank einer engen Zusammenarbeit mit Emmi, sei dies nun aber möglich. Emmi holt die Milch täglich bei je 15 der Produzenten gesondert ab, am nächsten Tag sind jeweils die anderen 15 dran.

«Retour aux Sources» startet mit 24 Produkten aus den Warengruppen Molkereiprodukte, Fleisch und Eier. Das Sortiment soll noch dieses Jahr auf Obst, Gemüse, Getreide und Poulet ausgebaut werden. Basis für «Retour aux Sources» bilden die Bio-Suisse-Richtlinien. Alle Produkte stammen von Bio-Suisse-zertifizierten Betrieben. Die Produkte erfüllen gleichzeitig den «Prüf Nach!»-Standard. Diese Anforderungen sind unter anderem:

Milch:
Antibiotikafreie Tierhaltung
Verpflichtendes Kälberaufzucht-Programm
Schweizer Bio-Futter und kraftfutterfreie Fütterung
Verpflichtende Weide- und Laufstallhaltung
Mind. 12% Biodiversitätsförderfläche

Fleisch:
Kälber müssen mindestens 120 Tage auf dem Geburtsbetrieb bleiben
Sojafreies Schweizer Bio-Futter
Minimaler Antibiotika-Einsatz
Männliche Milchrassekälber werden als Bio-Weiderinder aufgezogen

Eier:
Bruderhähne werden aufgezogen
Freilandhaltung
Weiden mit schützenden Hecken
Mind. 12% Biodiversitätsförderfläche

Alle Betriebe durchlaufen zudem einen jährlichen Nachhaltigkeits-Check. (LID)
(gb)

News, Tipps, … – die neuesten Beiträge
16.05.2025
dKOMMENTAR: Ganzheitliches Konzept für gesunde, nachhaltige Ernährung
15.05.2025
dNEWS: Bund soll Zulassung von Laborfleisch vereinfachen
13.05.2025
dFORSCHUNG: Platterbse – wiederentdeckte proteinreiche Hülsenfrucht
12.05.2025
dTREND: BioSuisse will Bio-Marktanteil auf 15% steigern
11.05.2025
dNEWS: Neue Basiskampagne für «Schweizer Fleisch»
08.05.2025 dTIPPS: Grilladen aus aller Welt
07.05.2025 dSAISON: Schweizer Erdbeeren-Ernte startet
04.05.2025 dNEWS: Luzerner Metzgerei Künzli wird Cervelas-König
03.05.2025 dNEWS: Bundesgericht verbietet Deklaration «veganes Poulet»
02.05.2025 dFORSCHUNG: Milchprotein-Allergie reduzieren mit Apfeltrester
30.04.2025 dNEWS: Starker Weinkonsum-Rückgang in der Schweiz
27.04.2025 dFORSCHUNG: tierschützende Alternativen zur CO2-Betäubung von Schlachtschweinen
25.04.2025 dFORSCHUNG: Foie Gras ohne Qualmast dank Gänselipase
24.04.2025 dTIPP: Eier-Reste gekonnt verwenden
21.04.2025 d TRENDS: Ernährung und Konsum im Fokus der Anuga 2025
20.04.2025 dTIPP: Burger mit Vollkorn und Gemüse - do it yourself
19.04.2025 dNEWS: Bund legt Ernährungsstrategie 2025-2032 fest
17.04.2025 dFORSCHUNG: Hafer als nachhaltige vegane Proteinalternative
16.04.2025 dNEWS: Grössere Löcher im Emmentaler dank Heublumenpulver
15.04.2025 dTIPP: Brunnenkresse – pfeffriges, gesundes Wildkraut
11.04.2025 dNEWS: 65 Mio CHF Investition für Tobleronefabrik in Bern
09.04.2025 dNEWS: Schweizer Bonbon- und Guetzlihersteller exportieren weniger
08.04.2025 dWISSEN: Rhabarber – Gemüse oder Frucht?
07.04.2025 dKOMMENTAR: Cannabidiol im Trend – nutzlos, riskant, illegal
01.04.2025 dTIPPS: Die besten Delikatessen zum 1.April
31.03.2025 dWISSEN: Mild-aromatischer Senfkohl «Pak-Choi»
28.03.2025 dTIPP: Pudding do it yourself
27.03.2025 dKOMMENTAR: Viel Misstrauen gegenüber Biolebensmittel
25.03.2025 dNEWS: Migros mit erfolgreichem Geschäftsjahr 2024
24.03.2025 dFORSCHUNG: neuartige Elektrokatalytische Sterilisierung
©opyrights ...by ask, ralph kradolfer, switzerland