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NEWS: ZHAW erforscht Neuprodukte aus Nebenströmen

Das Projekt VALISS (Valorisation of Swiss Agri-Food Side Streams) zielt darauf ab, potenzielle Nebenströme aus der Lebensmittel- und Agrarindustrie, Prozesse, Technologien und Anwendungen zu identifizieren, um den Weg für die Entwicklung von Lebensmittel- und Verpackungsprodukten aus diesen Nebenströmen zu ebnen.

Lebensmittelverschwendung ist weltweit ein Thema, da erhebliche Mengen an Lebensmitteln entlang der Lebensmittelwertschöpfungskette verschwendet werden. Dies stellt nicht nur ein Ressourcenproblem, sondern auch ein ökologisches und wirtschaftliches dar und ist zudem eine moralische Herausforderung für die moderne Gesellschaft. Lebensmittelabfälle fallen über den gesamten Lebenszyklus von Lebensmitteln an: von der landwirtschaftlichen Produktion über die industrielle Herstellung und Verarbeitung bis hin zum Einzelhandel und den Haushalten.

In Europa werden bis zu 42 % der Lebensmittelabfälle von Haushalten produziert, 14 % entfallen auf den Lebensmittelsektor (Fertiggerichte, Catering und Restaurants), 39 % entstehen in der Lebensmittelindustrie und 5 % gehen entlang der Vertriebskette verloren (landwirtschaftliche Lebensmittelverluste sind in dieser Schätzung nicht enthalten).

Eine ähnliche Situation ist auch in der Schweiz zu beobachten. Die Lebensmittelabfälle in der Schweiz werden auf 2,8 Millionen Tonnen pro Jahr geschätzt, davon 20 % auf landwirtschaftliche Lebensmittelverluste, 28 % auf Haushalte, 7 % auf die Gastronomie, 35 % auf die Lebensmittelindustrie und 10 % auf den Einzelhandel. Unter den Lebensmittelabfällen, die entlang der gesamten Lieferkette vom Feld bis zum Verbraucher anfallen, bergen die in der Lebensmittelindustrie anfallenden Abfälle (Nebenströme) ein enormes Verwertungspotenzial, da sie in sehr großen Mengen und homogener Form anfallen und verschiedene wertvolle Komponenten und Bausteine enthalten.

Heute werden die Nebenströme der Lebensmittelindustrie in der Schweiz hauptsächlich für geringwertige Anwendungen wie Tierfutter, Biogaserzeugung oder Kompostierung verwendet. Ein Teil wird verbrannt. Beispiele für wichtige Industriezweige in der Schweiz und ihre Nebenströme sind stärkebasierte Knollen, Kartoffelschalenabfälle, getreidebasierte Futtermittel, Treber, Mahlkleie, Ölsaaten, Sonnenblumen- und Rapspresskuchen, Gemüse- und Obstverarbeitung, Apfeltrester, Traubentrester, Fleischverarbeitung, Hühnerfedern, Eierschalen, Gelatine, Milchverarbeitung, Molkenprotein; sonstige, Altspeiseöl, Kaffeesatz, Kakaobohnenschalen oder Kaffeebohnenschalen.

Um das nachhaltige Entwicklungsziel 12 der Vereinten Nationen (Sicherstellung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster) und insbesondere Ziel 12.3 (Halbierung der weltweiten Lebensmittelabfälle pro Kopf im Einzelhandel und bei Verbrauchern sowie Reduzierung der Lebensmittelverluste entlang der Produktions- und Lieferketten, einschliesslich Nachernteverlusten) in der Schweiz zu erreichen, müssen Massnahmen zur Aufwertung der Nebenströme und zur Verringerung der Lebensmittelabfälle ergriffen werden.

Die Aufwertung solcher Nebenströme erfordert jedoch Forschung, um die potenziellen Aufwertungsschritte und -anwendungen zu identifizieren und diese Nebenströme zur Entwicklung neuer wertvoller Produkte zu nutzen. Dieses Projekt zielt darauf ab, diese Lücke zu schliessen und potenzielle Nebenströme, Prozesse, Technologien und Anwendungen zu identifizieren, um den Weg für die Entwicklung erfolgreicher Lebensmittel- und Verpackungsprodukte aus Agrar- und Lebensmittelnebenströmen zu ebnen. (ZHAW https://www.zhaw.ch/de/lsfm/institute-zentren/ilgi/verpackung/nachhaltige-verpackungsmaterialien)
(gb)

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