Foodfachzeitung im Internet
Dienstag, 18. November 2025
News, Tipps, …
Druckansicht21.08.2025
NEWS: Zucker in verarbeiteten Lebensmitteln sinkt weiter

Im Rahmen der «Erklärung von Mailand» setzen sich Schweizer Lebensmittel- und Getränkehersteller sowie Detailhändler zusammen mit dem EDI dafür ein, den Zucker in verarbeiteten Lebensmitteln und Getränken schrittweise zu senken. Die freiwillige Selbstverpflichtung existiert seit zehn Jahren. Heute wird sie fortgesetzt.

21 Schweizer Lebensmittelunternehmen unterzeichnen in Bern zusammen mit Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider die «Erklärung von Mailand» und verpflichten sich damit zu weiterführenden Reduktionszielen: In Quark, Frühstückscerealien und Milchmischgetränken soll der zugesetzte Zucker bis Ende 2028 um weitere 10 Prozent, in Joghurts um weitere 5 Prozent sinken. Auch in Erfrischungsgetränken ist eine weitere Reduktion des Zuckergehalts um 10 Prozent vorgesehen.

Fast alle grossen Schweizer Lebensmittel- und Getränkehersteller sowie Detailhändler sind bei der «Erklärung von Mailand» dabei (siehe unten). Eine relevante Marktabdeckung ist die Voraussetzung, dass eine Selbstregulierung der Branche wirksam ist und einen Nutzen für die Konsumentinnen und Konsumenten schafft.

Zucker in Frühstückscerealien sank am stärksten

Die «Erklärung von Mailand» ist wirkungsvoll: Bei Cerealien beträgt die Zuckerreduktion bisher fast 40 Prozent. In Joghurts wurde der Zucker um rund 13 Prozent, in Quarks um 10 Prozent und in Milchmischgetränken um gut 14 Prozent reduziert. Neu lancierte Produkte weisen oft einen Zuckergehalt auf, der deutlich unter dem Marktdurchschnitt liegt. Zudem stehen immer mehr Produkte ganz ohne Zuckerzusatz in den Verkaufsregalen.

Bei den Erfrischungsgetränken sank der Zuckergehalt bisher um gut 13 Prozent. Mit diesen Errungenschaften trägt die «Erklärung von Mailand» dazu bei, den Zuckerkonsum der Bevölkerung zu senken und dadurch die öffentliche Gesundheit zu fördern. Denn die Bevölkerung in der Schweiz konsumiert doppelt so viel Zucker wie die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, nämlich durchschnittlich etwa 100 Gramm pro Tag. Ein zu hoher Zuckerkonsum kann unter anderem zu Übergewicht führen und so das Risiko für Krankheiten wie Diabetes Typ 2 erhöhen. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) wird Ende 2028 überprüfen, ob die heute vereinbarten Zuckerreduktionsziele erreicht wurden.

Erneut keine Vereinbarung zu Salz-Reduktionszielen

Ein erhöhter Salzkonsum führt unter anderem zu Bluthochdruck, was das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erhöht. Mit knapp neun Gramm pro Kopf und Tag liegt der Salzkonsum der Bevölkerung deutlich über der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation von maximal fünf Gramm pro Tag. Deshalb hat das EDI der Lebensmittelindustrie konkrete Salzreduktionsziele für Pizza und Mahlzeiten vorgeschlagen. Jedoch will diese Ziele nur ALDI SUISSE mittragen. Damit sind die Verhandlungen zur Salzreduktion nach 2023 erneut gescheitert. Das EDI wird mit der Lebensmittelbranche weiterhin an einem tragfähigen, langfristigen Konsens arbeiten, der gesundheitspolitische Ziele unterstützt und wirtschaftlich umsetzbar ist.

Über die «Erklärung von Mailand»

Die Bevölkerung in der Schweiz konsumiert doppelt so viel Zucker wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, nämlich durchschnittlich etwa 100 Gramm oder 25 Würfelzucker pro Tag. Ein zu hoher Zuckerkonsum kann unter anderem zu Übergewicht führen und so das Risiko für Herzkreislauferkrankungen oder Diabetes Typ 2 erhöhen. Die Kosten für solche nicht übertragbaren Krankheiten belaufen sich jährlich auf über 50 Milliarden Franken.

Im Sinne der öffentlichen Gesundheit rief das EDI an der Weltausstellung 2015 in Mailand die «Erklärung von Mailand» zur Zuckerreduktion ins Leben. Inzwischen sind 21 Unternehmen aus der Lebensmittel- und Getränkebranche sowie dem Detailhandel Teil davon. Die Reduktionsziele betreffen Joghurts, Quarks, Frühstückscerealien, Milchmischgetränke und Erfrischungsgetränke.

Diese 21 Firmen haben die Erklärung von Mailand 2025-2028 unterzeichnet ALDI SUISSE AG, bio-familia AG, Coca-Cola Schweiz GmbH, Coop Genossenschaft, Cremo SA, Danone Schweiz AG, Emmi Schweiz AG, Goba Mineralquelle & Manufaktur, Lidl Schweiz AG, Migros Supermarkt AG, Mineralquelle Eptingen AG, Mineralquellen Adelboden AG, Mineralquelle Rhäzüns, Molkerei Lanz AG, Nestlé Suisse SA, RAMSEIER Suisse AG, Rivella AG, Schweizerische Schälmühle E. Zwicky AG, ViCOLLECTIVE AG, Volg Konsumwaren AG, Wander AG. (BLV)
(gb)

News, Tipps, … – die neuesten Beiträge
18.11.2025
dTIPP: Halbdörrfrüchte als natürliches Süssungsmittel
16.11.2025
dWISSEN: Süsse Vielfalt der Birnen
14.11.2025
d NEWS: Schweiz triumphiert an World Cheese Awards
12.11.2025
dNEWS: Barry Callebaut setzt auf kakaofreie Schokolade
07.11.2025
dSAISON: Kardy – Gemüse-Geheimtipp aus der Westschweiz
04.11.2025dTIPP: Igeho-Messe 15.-19.11.2025 in Basel
03.11.2025dFORSCHUNG: Herkunft kann über Umweltfreundlichkeit täuschen
29.10.2025dWISSEN: Hafer ist glutenhaltig – oder doch nicht?
27.10.2025dKOMMENTAR: Warum Schweizer Brot?
24.10.2025dWISSEN: Gesunde Baumnuss
23.10.2025dNEWS: Nationalratskommission lehnt die Ernährungsinitiative ab
22.10.2025d KOMMENTAR: Welchen Wert hat unser tägliches Brot?
21.10.2025dNEWS: Der «ausgewogene Teller» für gesunde Ernährung
19.10.2025dTIPP: Bittere Kürbisse und Zucchetti nicht essen
12.10.2025dKOMMENTAR: Wie gesund sind Alternativen zu tierischen Lebensmitteln?
10.10.2025dSAISON: Wildobst Kornelkirsche
09.10.2025dTIPP: Zürcher Brotfest 25.10.2025
06.10.2025dTIPP: Süsskartoffel vielseitig garen oder roh essen
05.10.2025dNEWS: prämierte Neuheiten und Trends der Anuga 2025
03.10.2025dSAISON: Hagebutte richtig verarbeiten
02.10.2025dTIPP: OLMA Messe St.Gallen 9.-19. Okt 2025
01.10.2025dNEWS: Heute ist Internationaler Tag des Kaffees
27.09.2025dNEWS: Heute ist Tag der Pilze
26.09.2025dTIPP: Esskastanien für die Herbstküche
25.09.2025dWISSEN: Allergierisiken durch Lupinensamen
24.09.2025dNEWS: Bigler Fleischwaren übernimmt Favorit Geflügel
23.09.2025dWISSEN: Wie wird Ersatz für tierische Lebensmittel hergestellt?
22.09.2025dNEWS: Die besten Jung-Foodfachleute der SwissSkills 2025
20.09.2025dTIPPS: Wildpilze sammeln und richtig verarbeiten
18.09.2025dKOMMENTAR: Information statt Regulierung bei zucker-, salz- und fetthaltigen Produkten
©opyrights ...by ask, ralph kradolfer, switzerland