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Vorsicht bei der Wahl des Schokoladeherzes: moderne Frauen lesen auch das Kleingedruckte
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Was ist dran an der Weisheit, dass die Liebe durch den Magen geht? Wie beeinflussen Gefühle und Beziehungen unser Essverhalten? Der antike griechische Philosoph Platon ging vielleicht zu weit, als er die Liebe als eine „schwere
Geisteskrankheit“ bezeichnete. Wer frisch verliebt ist, benimmt sich aber
auf jeden Fall manchmal merkwürdig und ist sehr sprunghaft. Mit
Schmetterlingen im Bauch vergessen Verliebte nicht selten zu essen, als
könnten sie nur von Luft und Liebe leben. Unser Appetit hängt also auch
von unserem Gefühlszustand ab. Bei Verliebten ist der Spiegel des biogenen
Amins Phenylethylamin (PEA) besonders hoch. Das führt dazu, dass auf Wolke
sieben der Hunger ausbleibt.
Wenn aus Verliebtheit Liebe wird, ändert sich das wieder. Denn Zweisamkeit
ist auch eng mit Essen und Genuss verbunden. Da wird gemeinsam gekocht,
abends ein Glas Wein getrunken und vor dem Fernseher genascht. Der
Nachteil: Typische Partneraktivitäten machen sich auf der Waage bemerkbar.
Wenn Paare in eine gemeinsame Wohnung ziehen, legen sie häufig an
Körpergewicht zu. Das hat eine Untersuchung des Max-Planck-Instituts für
Bildungsforschung bestätigt. Denn zusammenlebende Paare essen meist
regelmässiger als Singles und Alleinlebende. Da Essen in Gesellschaft mehr
Spass macht, werden grössere Mengen und damit auch mehr Kalorien
aufgenommen.
Streitigkeiten in der Beziehung bis hin zur Trennung können uns dagegen
„auf den Magen schlagen“. Ausserdem achten Singles häufig wieder mehr
auf ihre Figur, um für das andere Geschlecht möglichst attraktiv zu
erscheinen.
Andererseits gibt es auch die Stressesser, die bei Liebeskummer
in Süssigkeiten Trost suchen. Wenn wir zum Beispiel Schokolade essen, wird
durch den enthaltenen Zucker und das Fett im Gehirn Serotonin freigesetzt,
das die Stimmung hebt. Damit das durch Schokolade freigesetzte Serotonin
glücklich macht, müssten allerdings sehr grosse Mengen gegessen werden.
Besser ist es, die Sorgen nicht mit Essen zu kompensieren, sondern negative
Emotionen bewusst durch positive Gefühle zu ersetzen. (BZfE)
(gb)