Obst und Gemüse gehören täglich auf den Speisenplan, da sie
reich an gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen sind. Allerdings ist noch
nicht im Detail geklärt, wie solche Substanzen auf molekularer Ebene ihre
positive Wirkung entfalten. Wissenschaftler der Bergischen Universität
Wuppertal sind dieser Frage nachgegangen und haben die Resultate kürzlich
im „Journal of Agricultural and Food Chemistry“ veröffentlicht.
Früchte und Gemüse enthalten neben Vitaminen und Mineralstoffen auch
wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe. Dazu gehören Polyphenole, denen eine
positive Wirkung bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und
Krebsleiden zugeschrieben wird. Als Antioxidantien sollen sie den Körper
vor schädlichen Sauerstoffradikalen schützen.
Nun haben die
Wissenschaftler einen weiteren möglichen Wirkmechanismus der Polyphenole
entdeckt. Für ihre Studie nahmen sie Gewebeproben aus der Leber und
führten Versuche an kultivierten Darmzellen durch, um die Enzymaktivität
in Gegenwart verschiedener Polyphenole zu messen.
Offenbar können Polyphenole sogenannte Cytochrom-P450-Monooxygenasen
hemmen. Diese Enzyme veranlassen chemische Reaktionen, bei denen aus
Fettsäuren Lipidmediatoren gebildet werden. Das sind Botenstoffe wie zum
Beispiel Prostaglandine, die an der Regulation zahlreicher Prozesse wie dem
Blutdruck, Schmerz- und Entzündungsreaktionen beteiligt sind.
Die
Lebensmittelchemiker vermuten, dass Polyphenole durch die Hemmung der
Bildung einiger Lipidmediatoren chronische Erkrankungen günstig
beeinflussen können. In weiteren Studien muss jedoch erst untersucht
werden, wie relevant dieser Wirkmechanismus tatsächlich für die
menschliche Gesundheit ist. (BZfE)
Stichwort: .Ernährung:
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