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News, Tipps, …  22.11.2020
FORSCHUNG: intelligente Fleischverpackung erkennt Frischeverlust
Ein internationales Forscherteam hat eine elektronische "Nase" entwickelt, die zu 98,5% korrekt verdorbenes Fleisch identifiziert. Sie beurteilt die Frische von Fleisch anhand von Farbänderungen auf einem Barcode in der transparenten Verpackung. Schon feinste Farbunterschiede sagen bei Fleisch etwas über die Frische aus. Und wenn Fleisch altert, emittiert es Gase, welche die Farben von Indikatorstreifen verändern.

Eine neue Smartphone-App bedient sich einer riesigen Bibliothek von Farben, denen jeweils der Frischegrad von Fleisch zugeordnet ist. Dabei unterscheidet die elektronische Nase, die in Wahrheit nicht riecht sondern Farben erkennt, zwischen den einzelnen Tierarten, die den Barcode unterschiedlich verändern. So beurteilt sie die Frische.

Die Kombination Farbe-Frischegrad hat die App durch maschinelles Lernen auf Basis von Künstlicher Intelligenz (KI) verinnerlicht, so die Forscher unter Leitung der Nanyang Technological University, Singapore (NTU). Die hohe Trefferquote konnte das Wissenschafts-Team, zu dem auch Forscher aus China und Australien gehören, bei der Beurteilung von verpacktem Fleisch erzielen, wie es im Supermarkt zu finden ist. Konkret ging es in den Tests um Huhn, Fisch und Rindfleisch. Andere Frischesensoren waren mit einer Trefferquote von 61,7 Prozent weitaus weniger erfolgreich.

Die elektronische Super-Nase könne dazu beitragen, Lebensmittelverschwendung zu stoppen. Die meisten Menschen werfen Fleisch und andere Nahrungsmittel weg, wenn das Haltbarkeitsdatum überschritten ist. Fast immer ist das Fleisch aber noch geniessbar. Die App könnte dies nachweisen, wenn Verpackungen mit dem Farb-Barcode ausgestattet sind. Wird dieser fotografiert, wertet die App die Farben aus und zeigt an, wie es um die Probe bestellt ist.

"Diese Barcodes helfen den Verbrauchern, Geld zu sparen, indem sie sicherstellen, dass Produkte, die noch für den Verbrauch geeignet sind, nicht weggeworfen werden", verdeutlicht Chen Xiaodong, Direktor des Innovativen Zentrums für flexible Geräte an der NTU. Der Barcode sei ungiftig und biologisch abbaubar, sodass er problemlos im Umfeld von Lebensmitteln eingesetzt werden könne. (NTU http://ntu.edu.sg)
(gb)
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