Sushi war gestern. Heute wird roher Fisch in einer Schale mit
frischem Gemüse, Algen und Reis serviert. „Poke Bowl“ nennt sich das
Nationalgericht aus Hawaii, das von der japanischen Küche inspiriert ist.
Inzwischen gibt es auch in hiesigen Städten immer mehr Restaurants, die
diese Spezialität anbieten und neu interpretieren.
Auf Hawaii hat Poke (ausgesprochen Poh-Kay) eine lange Tradition. Das
Gericht ist wahrscheinlich auf Fischer zurückzuführen, die ihren Fang mit
Meersalz haltbar machten und mit Öl und Meeresalgen würzten. Erst später
kam der Reis hinzu. Heute ist Poke Bowl eine leckere Alternative zu
üblichem Salat. Mit frischen Zutaten kann das Gericht einen Beitrag zu
einer ausgewogenen Ernährung leisten. Fettreicher Fisch wie Lachs und
Thunfisch versorgt den Körper mit wertvollen Omega-3-Fettsäuren und
Eiweiss. Gemüse liefert Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe,
während die Kohlenhydrate im Reis Energie geben.
Auf Hawaii ist die Poke Bowl ein beliebtes Streetfood. Die Zutaten für
verschiedene Varianten gibt es auch abgepackt im Supermarkt zu kaufen. Wer
die hippe Mahlzeit selbst zubereitet, kann die Schüssel (englisch
„bowl“) nach eigenem Geschmack zusammenstellen. Zu achten ist
auf Qualität und Frische, da der Fisch roh verzehrt wird. Für ein bis
zwei Personen braucht man mindestens 150 Gramm. Alternativen sind
Meeresfrüchte wie Krabbenfleisch, gegarter Tintenfisch, Crevetten oder
Muscheln. In der vegetarischen Variante ersetzt man den Fisch durch
marinierten Räuchertofu.
Zunächst werden Fisch und Meeresfrüchte in mundgerechte Würfel
geschnitten, denn „poke“ bedeutet auf Hawaiianisch „in kleine Stücke
schneiden“. Anschliessend wird der Fisch zum Beispiel in Sojasauce,
Sesamöl, etwas Honig oder Limettensaft mariniert und auf klebrigen
Sushi-Reis gebettet. Auch Vollkornreis, Wildreis, Quinoa, Hirse, Couscous,
Zucchini-Nudeln oder gebackene Süsskartoffeln sind als sättigende Basis
geeignet. Hinzu kommen weitere Zutaten wie zum Beispiel Algensalat,
Minitomaten, Salatgurke, Karotten, Frühlingszwiebeln und Gewürze je nach
Geschmack. Sie werden auf den Fisch und den Reis geschichtet, aber nicht
wie in einem Salat vermengt. Zum Schluss wird die bunte Schüssel mit
frischen Küchenkräutern gekrönt. (BZfE)
(gb) |