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News, Tipps, …  30.04.2024
TIPP: Liebstöckel – verkanntes Küchenkraut
Liebstöckel hat ein süsslich-würziges bis leicht bitteres Aroma, das an Sellerie erinnert. Es ist ein Kraut, das durchaus mehr Aufmerksamkeit in der Küche verdienen würde. Das saftige Grün kann ähnlich wie Petersilie oder Staudensellerie verwendet werden. Der Beiname „Maggikraut“ kommt von der bekannten Flüssigwürze, da Duft und Geschmack ähnlich sind. Dabei ist Liebstöckel in der von Julius Maggi entwickelten Sosse überhaupt nicht enthalten.

Liebstöckel passt hervorragend in kräftige Suppen, Eintöpfe, Eierspeisen und Pilzgerichte, aber auch zu Fisch, Fleisch und Wurzelgemüse wie Möhre oder Pastinake. Die fein gehackten Blätter schmecken als Pesto und geben Kräuterquark und Salaten eine besondere Note. Sie können aber auch wie Spinat als Gemüsebeilage zubereitet werden. Das Beste ist: Liebstöckel verstärkt den Eigengeschmack vieler Lebensmittel und verträgt sich gut mit Estragon, Knoblauch und Kerbel. Aufgrund seiner intensiven Würzkraft sollte das Kraut aber sparsam dosiert werden.

Am besten werden die Blätter ab April geerntet, bevor sich im Sommer die weiss-gelben Blütendolden bilden. Dann ist das Grün besonders reich an ätherischen Ölen, Harzen und Gerbstoffen. Samen und Wurzeln werden vor allem in der Naturmedizin aufgrund der harntreibenden und verdauungsfördernden Wirkung eingesetzt. Die Samen finden in der Küche auch als Brotgewürz Verwendung.

Auf dem Wochenmarkt und in vielen Supermärkten ist Liebstöckel das ganze Jahr über erhältlich – frisch, getrocknet und gerebelt oder gemahlen. Das Aroma ist, wie bei vielen anderen Kräutern, frisch besonders intensiv. Vor der Verarbeitung werden die Blätter abgespült, trocken geschüttelt und in Streifen geschnitten oder gehackt. Das Küchenkraut gedeiht aber auch ohne grossen Aufwand auf Balkon, Terrasse oder im eigenen Garten.

Liebstöckel (Levisticum officinale) ist eine mehrjährige Staude aus der Familie der Doldenblütler, die ausladend wächst und über zwei Meter hoch werden kann. Vermutlich hat sie ihre Heimat in Westasien und Ligurien. Im südlichen Europa wächst die Pflanze wild an Berghängen und in Küstennähe, aber auch in vielen Hausgärten. Der röhrige Stängel ist oben stark verzweigt mit dunkelgrünen, gezackten Laublättern. (BZfE)
(gb)
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