Dexter ist eine kleinrahmige, robuste Zweinutzungsrasse (Fleisch und Milch).
Typisch ist ein kurzer, breiter Kopf, das Haarkleid in den Farben schwarz, rot oder braun-grau und die weissen Hörner mit schwarzer Spitze. Diese Tiere zeichnen sich durch Frühreife
und Langlebigkeit aus. Sie kalben leicht und haben sehr gute Muttereigenschaften. Dexter
haben für ihre Grösse eine erstaunliche Milchleistung. Die Genügsamkeit der Tiere erlaubt
eine ganzjährige Weidehaltung, auch auf extremen Standorten. Dexter stammen ursprünglich aus Irland.
Blonde d`Aquitaine ist eine grossrahmige, im langen Rechteckformat stehende französische
Fleischrasse. Die Tiere haben robuste und klare Gelenke. Insgesamt sind sie durch einen feinen
Knochenbau gekennzeichnet. Das ausgeprägte Becken sowie die anatomische Gestaltung
der Kälber bei der Geburt (langgliedrig und flach bei leichtem Knochenbau) fördern die
Leichtkalbigkeit dieser Rasse. Dennoch haben die Kälber ein relativ hohes Geburtsgewicht
(männliche Kälber 45 kg). Das Fleisch der ausgemästeten Tiere ist feinfasrig und hat wenig Bindegewebe.
Diese Fleischrasse ist im Südwesten Frankreichs beheimatet. Die Ausgangsrassen wurden ursprünglich als Arbeitsrinder gehalten und
später auf Fleischrassen umgezüchtet, vor allem für die Kalbfleischproduktion.
Das Braunvieh gehört zu den milchbetonten Zweinutzungsrassen. Auf hohe Fruchtbarkeit,
Langlebigkeit, gesundes Fundament sowie gute Masteigenschaften der Kälber wird besonders
geachtet (hohe Schlachtausbeute). Braunvieh-Mutterkühe werden in der Schweiz hauptsächlich
in der Kreuzung eingesetzt.
Durch die hohe Milchleistung eignen sie sich hervorragend zur
Produktion von schlachtreifen Absetzern. Sehr positiv für die Mutter- und Ammenkuhhaltung
wirkt sich auch das ruhige Temperament und der hohe Anteil an Leichtgeburten aus.
Die Zuchtarbeit begann vor etwa 600 Jahren in den Klöstern der Zentralschweiz.
Charolais ist eine grossrahmige Fleischrasse aus Frankreich, mit weissem bis crèmefarbigem
Haarkleid. Sie zeichnet sich aus durch hohe tägliche Gewichtszunahmen, ein gutes Schlachtergebnis,
eine sehr geringe Neigung zur Fettbildung sowie durch eine gute Futterverwertung. Die
Bemuskelung ist sehr gut entwickelt und ausgeprägt. Ausserdem wird auf die Eignung für die
Mutterkuhhaltung geachtet.
Durch ihr grosses Futteraufnahmevermögen sind die Charolais in
der Lage, in starkem Masse günstiges betriebseigenes Grundfutter in Fleisch umzusetzen.
Die Charolais-Rasse hat ihren Ursprung im Südosten Frankreichs. Die Rasse selbst zählt zu den Jura-Rassen.
Galloway ist eine klein- bis mittelrahmige, hornlose Rasse. Die Tiere besitzen ein gekraustes Haarkleid
in verschiedenen Farbschlägen: schwarz-braun (black), blond (dun), weiss (white) oder
teilweise auch gegürtelte (belted) Tiere. Die Tiere zeichnen sich besonders durch Widerstandsfähigkeit
und Genügsamkeit aus. Somit eignen sie sich für die ganzjährige Freilandhaltung.
Eine besondere Bedeutung haben die Galloways als Landschaftspfleger. Ausserdem eignen
sie sich besonders zur Nachweide oder gemeinsamen Weide mit Pferden ("ausputzen").
Wegen ihrer sehr guten Futterverwertung können die Tiere bei kargem Nährstoffangebot
Fleisch von höchster Qualität produzieren.
Der Ursprung dieser Rasse liegt in der Region Galloway im Südwesten Schottlands.
Hereford ist eine mittelrahmige Fleischrasse, wobei die Vorhand stärker bemuskelt ist als die
Hinterhand. Die Haarfarbe ist rotbraun, aber Kopf, Hals, Beine, Schwanzquaste und Nacken sind
weiss. Die Tiere sind sehr anpassungsfähig an extreme Klimaverhältnisse, so dass ganzjährige
Freilandhaltung möglich ist. Deshalb ist diese Rasse auch auf extensiven Standorten im Rahmen
der Landschaftspflege problemlos einsetzbar.
Weitere für die Hereford-Rasse charakteristische
Merkmale sind: Leichtkalbigkeit, niedrige Kälbersterblichkeit, wirtschaftliche Verwertung
von Raufutter, hohe Fruchtbarkeit bei langer Lebensdauer, gute Umgänglichkeit und beste
Fleischqualität durch Marmorierung und Feinfaserigkeit.
Das Hereford-Rind stammt aus dem Westen Englands.
Das Schottische Hochlandrind ist ein kleinrahmiges, urwüchsiges, robustes Rind. Die harten
Witterungseinflüsse und die kargen Bedingungen, unter denen sich die Rasse entwickelte,
haben das Aussehen der Tiere geprägt. Charakteristisch für das Highland Beef
ist der kurze Kopf, das lange, dichte Haarkleid in roter, rotgelber, blonder oder
schwarzer Farbe und die langen geschwungenen Hörner.
Die Rasse zeichnet sich durch problemlose Kalbungen und gute Muttereigenschaften aus. Die
Genügsamkeit der Tiere erlaubt eine ganzjährige Weidehaltung, auch auf extremen Standorten.
Hartes Futter nehmen die Tiere bevorzugt auf wird. Wegen dieser
Eigenschaften und seiner Anspruchslosigkeit eignet sich das Schottische Hochlandrind besonders
gut zur Landschaftspflege.
Piemontese ist eine mittelgrosse italienische Rinderrasse. Neben hohen Tageszunahmen ist
eine hohe Fleischausbeute, ein hoher Anteil wertvoller Fleischstücke am Schlachtkörper sowie
ein feiner Knochenbau kennzeichnend für diese Rasse. Gute Fleischfülle und Fleischqualität
(feinfaserig, gut marmoriert) sowie hohe Ausschlachtung machen die Rasse auch für Kreuzungen interessant. Die Rasse eignet sich sowohl für intensive als auch für halbintensive Mast.
Die Piemonteser-Rasse ist hauptsächlich im westlichen Oberitalien verbreitet.
Ursprünglich als Dreinutzungsrasse gezüchtet (Arbeit, Fleisch, Milch), trat in den letzten
25 Jahren die Fleischleistung in den Vordergrund.
Das Simmentaler-Rind gehört zu den milchbetonten Zweinutzungsrassen. Auf hohe Fruchtbarkeit,
Langlebigkeit, gesundes Fundament sowie gute Masteigenschaften der Kälber wird
besonders geachtet (hohe Schlachtausbeute). Simmental-Mutterkühe werden in der Schweiz
hauptsächlich in der Kreuzung eingesetzt, wo sie sich durch die ausgezeichnete Milchleistung
hervorragend zur Produktion von schlachtreifen Absetzern eignen.
Die hohe Kapazität für die
Raufutteraufnahme ist die Grundlage für die vorzügliche Eignung in der Rindviehmast. Stierkälber
eignen sich gut als Mastremonten für die intensive Ausmast, andererseits sind Rinder
und Ochsen bestens geeignet für eine halbintensive Ausmast.
Der Ursprung des Simmentaler Fleckviehs liegt in der Schweiz. Bild: Beim Alpabzug durch die Gstaader Promenade.
Angus ist eine frühreife mittelrahmige Fleischrasse, die eine problemlose Haltung
verspricht. Erwünscht ist eine lange Körperform mit deutlichem Übergewicht in der Hinterhand.
Grossen Wert wird auf die Eignung als Mutterkuh mit leichten Geburten, vitalen Kälbern
und hoher Milchleistung gelegt. Gezüchtet wird ein von Natur aus hornloses, einfarbiges
Fleischrind (schwarz oder rot) mit guter Schlachtkörperqualität und hoher Fleischausbeute.
Angus-Kühe sind anpassungsfähige und umgängliche Weidetiere, die viel Raufutter verwerten
können.
Durch ihre Frühreife eignen sich die Angus hervorragend zur Produktion von
schlachtreifen Absetzern. Besonders hervorzuheben ist die Schmackhaftigkeit des
Fleisches, bedingt durch die Feinfaserigkeit und die gute Marmorierung. Die Rasse Aberdeen-Angus stammt aus dem Nordosten Schottlands.
Das Grauvieh-Rind ist ein kleinrahmiges und anpassungsfähiges Zweinutzungsrind. Sein
Haarkleid ist silber- bis eisengrau mit Aufhellungen an Kopf und Beinen. Es zeichnet sich aus
durch leichte Geburten und gute Milchleistung. Schon zur Römerzeit war das ligurisch-rätische Grauvieh aus dem Gebiet des oberen Inntal
bekannt. Noch vor 100 Jahren erstreckte sich das Zuchtgebiet über weite Teile der Ostalpen,
wurde dann aber zurückgedrängt. In jüngster Zeit gelang es, den Populationsbestand zu halten.
Das Limousin-Rind ist einfarbig hellrot bis dunkelrot, Flotzmaul und Augenumgebung sind aufgehellt. Die mittelrahmigen Fleischrinder sind sehr robust und genügsam. Deshalb eignet sich diese Rasse gut zur Nutzung von extensivem Grünland. Der leichte Geburtsverlauf ist eine besondere Eigenschaft dieser Rasse. Ein langes, leicht abfallendes und breites Becken ist zur Unterstützung der leichten Abkalbung erwünscht.
Der feine Knochenbau, verbunden mit grosser Fleischfülle, garantiert eine hohe Fleischausbeute. Die Limousin-Tiere haben eine geringe Fettabdeckung, aber die Fetteinlagerung in den Muskeln bei ausgemästeten Tieren ist gut. Diese Eigenschaft, verbunden mit einer zarten Fleischfaser, ergibt eine gute Fleischqualität.
Die Limousin-Rasse hat ihre Heimat in den weniger fruchtbaren Mittelgebirgslagen Südwestfrankreichs.
(Text: Mutterkuh)
(gb)